Der Plan

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"Severus... Wir müssen etwas machen! Was wenn sie ihr etwas antun?" Narcissa stand völlig aufgelöst vor Severus und blickte ihn an. "Wir müssen sie retten! Und Draco und Pansy!"
Severus saß auf dem Sofa und starrte aus dem Fenster. Es regnete. Das Wetter passte perfekt zu der Stimmung der Beiden.
Es war Abend und die Beiden hatten keine Ahnung was sie machen sollten.
Vor genau 24 Stunden wurden sie überfallen und die Todesser hatten Amelia verschleppt.
Severus hatte danach in Salazars Haus übernachtet, da er Narcissa ungern alleine lassen wollte. Sie war völlig aufgelöst, nachdem sie erfahren hatte, was passiert war. Severus hatte versucht Amelia noch zu erreichen und sie von ihren Entführern wegzuziehen, doch der Todesser, der sie verschleppt hatte, war disappariert. "Ja doch! Denkst du ich will sie dort lassen...? Wir brauchen nur einen guten Plan...!"
Narcissa setze sich erschöpft neben ihn. Traurig legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und wartete. Das tat sie schon den ganzen Tag.
Warten...
"Ich habs!" Severus sprang auf.
Mit großen Augen starrte Narcissa ihn an. Wie oft hatte er diesen Satz heute schon gesagt und sich dann wieder hingesetzt mit den Worten: "Oh nein... Geht doch nicht!"
Aufrecht setzte sich Narcissa hin und blickte dem in schwarz gekleideten Mann hinterher, der im Wohnzimmer auf und ab lief!
"Wir machen es so: ...!"

In der Nacht spürte Snape ein Ziehen in seinem Unterarm. Die anderen Todesser wurden gerufen.
Voldemort versuchte absichtlich, Snape Schmerzen zuzufügen, obwohl dieser sich Flüche zur Abschwächung des Dunklen Mals zugefügt hatte.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen.
Schnell stand Snape auf und richtete das Sofa wieder ordentlich hin. Dann griff er sich seinen schwarzen Umgang und schwang ihn sich über. Sollte er Narcissa jetzt wecken oder nicht? Wenn er sie nicht wecken würde, dann wäre sie für den Rest ihres Lebens sauer auf ihn. Und eigentlich konnte er ihre Hilfe gebrauchen. Also stieg er schnell in den ersten Stock hoch.
"Narcissa?" flüsterte er. "Komm!"
Er blickte auf ihr Bett. Sie war weg!
"Scheiße!" fluchte er. Konnte nicht einmal etwas nach Plan laufen?
Er wollte schon wieder hektisch runter rennen, um Narcissa zu suchen, da stieß er mit einer Person zusammen.
"Bei Merlins gepunkteter Unterhose...!"
Erschrocken zuckte Snape zusammen.
"Ich bin bereit." lachte Narcissa ihn aus und Snape nickte nur perplex.

Draußen zog sich Narcissa den Umhang enger um die Schultern.
Es war kühl und ein eisiger Wind pfiff ihnen um die Ohren. Sie mussten sich beeilen. Snape nahm ihren Unterarm und sie schloss die Augen. Dann setzte das ihr verhasste Gefühl ein und Sekunden später standen sie vor einem dunklen Haus.
Vorsichtig näherten sich die Beiden. Es mussten Fallen aufgestellt worden sein, daher mussten sie vorsichtig vorgehen. Vor dem Eingangstor blieben sie stehen.
Nichts passierte.
Vorsichtig trat Snape einen weiteren Schritt nach vorne. Eine Gestalt löste sich aus dem Schatten.
"Wer seid ihr und was ist euer Anliegen?" knurrte die Stimme.
Erschrocken sog Narcissa hinter Snape die Luft ein.
"Wir bitten um ein Treffen mit dem dunklen Lord!" entgegnete Snape mit fester Stimme.
Narcissa wimmerte leise.
"Wer seid ihr?" fragte die Person nochmals. Diesmal bedrohlicher.
"Wir sind alte Freunde!" entgegnete Snape. "Das sollte ihm genügen."
Der Mann schüttelte den Kopf. Snape knirschte mit den Zähnen.
"Ok, ok! Wir sind Mr. und Mrs. Smith. Alte Klassenkameraden vom dunklen Lord. Wir wollen uns ihm anschließen!"
Die Person wandte sich ab und stapfte den kleinen Weg zum Haus entlang.
Blitzschnell drückte Snape die Klinke hinunter. Die Tür lies sich natürlich nicht öffnen. Er zielte auf die Tür, doch der harmlose Testzauber wurde zurückgeworfen.
Genervt runzelte er die Stirn. Dann stellte er sich gerade hin und fing an lange Verse in Latein vor sich hinzumurmeln.
Irgendwann lief ein leichtes Flimmern von der Tür weg und Snape zielte mit seinem Zauberstab auf die Wache, die gerade dabei war, das Haus zu betreten. Leise murmelte er etwas und die Person sackte lautlos in sich zusammen. Erleichtert trat Narcissa einen Schritt nach vorne.
"Wie bekommen wir jetzt das Tor auf?" fragte sie neugierig.
Die Bannzauber sind weg. Das müsste heißen, dass die Tür auch einen Animagus hindurchlassen wird.
"Bist du ein Animagus?" fragte Snape.
Narcissa nickte.
Aber ich werde definitiv nicht hindurch passen." murmelte sie belustigt.
Snape nickte und schloss die Augen.
Innerhalb einer Sekunde stand statt dem Mann eine kleine Fledermaus vor Narcissa.
Diese blickte das kleine Geschöpf nur mit großen Augen an und fing dann leise an zu kichern.
Beleidigt drehte sich die Fledermaus um und flog durch die Gitterstäbe des Tores.
Auf dem Gelände verwandelte sich die Fledermaus wieder in den düsteren Mann.
Snape wühlte sich durch das Laub links und rechts neben dem Tor und fand nach einiger Zeit einen verrosteten Schlüssel.
"Immer noch so leichtsinnig wie früher... Oder einfach nur vergesslich!" murmelte er.
Schnell steckte er ihn ins Schloss und glücklicherweise lies er sich umdrehen. Schnell huschte Narcissa durch den schmalen Spalt und sie ließen das Tor wieder ins Schloss fallen. Den Schlüssel verstaute Snape sicher in seiner Tasche. Mit gezückten Zauberstäben liefen sie auf das Schloss zu.

Leise sackten die Wachen an den Ecken in sich zusammen sobald die zwei dunkel angezogenen Gestalten vorbeischlichen.
Nach fünf Minuten Herumschleichen hatten die Beiden ihr Ziel erreicht.
In einer kleinen Nische hielten sie inne. Leises Stimmengemurmel drang aus einem Saal vor ihnen. Still hielten sie die Luft an und versuchten herauszufinden, was dort drinnen besprochen wurde.

Nach einer Weile, die sie schweigend in der kleinen Ecke verbracht hatten, öffnete sich endlich die Tür.
"Ich bin gespannt für was sie sich entscheiden wird!" murmelte eine Hexe einem Zauberer zu.
"Ja, hoffentlich richtig... Sonst wird sie es bereuen." erklang die Antwort und die Schritte verhallten.
Snape und Narcissa blickten sich stumm an. Auch ohne Worte wussten beide, was sie zu tun hatten. Sie sprachen einen Zauber, der sie Beide verschwinden lies und der ihnen vorerst helfen sollte. Dann schlichen sie leise hinüber zur Tür.
Vorsichtig schauten sie hinein und sahen nur noch Tom Riddle und Lucius Malfoy in dem großen Saal. Narcissa verzog das Gesicht. Angestrengt versuchte sie die ungewollten Flashbacks zurückzudrängen, die sich wieder einmal ankündigten. Diesmal schlimmer als sonst! Sie stand schon einmal an dieser Tür und hatte heimlich hineingeschaut.Gerade wurde Amelia von Fenrir Greyback hereingeschubst. Narcissa hielt den Atem an und wollte am liebsten reinrennen. Snape packte sie unsanft am Arm, doch Narcissa bekam es nur am Rande mit. Wenn sie sie jetzt umbrachten, dann würde sie das nicht aushalten. Amelia war ihr in den Ferien so sehr ans Herz gewachsen und sie war wie eine Tochter für sie. Sie würde diesen Horror nicht überleben... Leise fing sie an zu wimmern und sich gegen Snapes festen Griff zu wehren.
Snape drehte sich zu ihr um und sah ihr fest in die Augen: "Zissa, ganz ruhig... Wir schaffen das! Wir haben einen guten Plan und er wird funktionieren...!"

A mudblood in SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt