[Kapitel 21]
Schwarz.
Ein Licht versuchte das Dunkele zu drängen, doch mein Bildnis zu Schwarz war stärker. Ich spürte meine Augen zusammenzucken und das Licht von außen, was immer noch versuchte, in meine Augen zu erlangen, obwohl diese geschlossen waren. Meine Ohren taub. Mein Gefühl ebenso. Das Licht kämpfte mit dem schwarzen Nichts in meinen Augen. Es war ein harter Kampf, meine Augen waren gepresster den je. Das Licht tat weh und ich musste mich vom Schwarzen loslassen. Meine Augen öffneten sich und ich nahm eine Gestalt wahr, die etwas sagte. Meine Ohren hörten langsam aber sicher wieder.
„Gott sei dank!“
Ich verstand nichts und konnte die Stimme niemanden zuordnen.
Bin ich etwa tot? Ich bin die Brücke gesprungen und habe mir das Leben genommen. Daran konnte ich mich erinnern.
Sofort schrie ich.
„NEIN! Hayır! Bu olamaz!" Ich sah nur die Decke an und begann laut zu weinen.
„Anne!“ Dabei weinte ich, mein Körper lag und nichts an mir bewegte sich.
Ich nahm mehrere Gestalten um mich wahr, aber konnte nicht zu ordnen wer wer ist.
„Ben gerçekten öldümmü?“ Sofort verstand ich ein „Tövbe!“
Ich blickte diesmal in die Gesichter und jemand hielt mich am Arm.
„Ganz ruhig Frau Balci.“ Wer war das? Ich erkannte eine Frau in einem weissen Kittel und einer Akte in der Hand.
Gönül:„Wer sind Sie? Wo bin ich?“ Ich verstand echt nichts mehr, versuchte aufzustehen, aber die Dame drückte mich zurück.
„Legen Sie sich hin bitte. Sie sind im Krankenhaus.“ Krankenhaus? Ich konnte mich nicht erinnern, wie es dazu kam. War das alles nur ein Traum? Bin ich von der Brücke gesprungen und konnte gerettet werden? Ein Blick auf meinen Körper verrät: alles heil. Keine Wunden oder Kratzer. Ich verstand echt gar nicht's mehr.
Gönül:„Ist das ein Traum? Oder bin ich gestorben? Jemand soll was sagen!“ Ich wurde lauter und versuchte aufrecht zu sitzen, aber fiel wieder zurück, weil mein Kopf total schmerzte. Ich presste meine Augen zusammen und hielt meine Schläfe. Schon wieder hörte ich „Tövbe, Gönül!“ Mein Bett rollte sich, ich wurde geschoben und erkannte, dass es sich tatsächlich um ein Krankenzimmer handelte.
Duru:„Gönül keine Sorge, ich bin hier. Du bist vorhin ohnmächtig geworden in diesem Café.“ Er lief neben mir mit.
Ich überlegte und so langsam erinnerte ich mich. Wir waren bei Tarik im Geschäft, sind dann raus um etwas zu bereden.
Duru:„Du hast einen Anruf bekommen und zack-“ Er schaute weg.
Die Krankenschwester fuhr mich weiter.
Gönül:„Waren wir zwei allein?“
Duru:„Ja.“ Also war das mit Berk alles nur ein Traum! Alles war ein Traum, aber was für einer! Das war alles so echt! Die Sekunde wo ich Berk wütend auf mich zulaufen sehen habe, genau dort bin ich eigentlich ohnmächtig geworden. Wie kann so etwas nur passieren? Warum konnte ich nicht etwas anderes träumen? Ich kam immer noch nicht drauf klar.
Es war so verdammt real!
Ich kam in ein anderes Zimmer.
Krankenschwester:„So in einer halben Stunde kommt der Arzt und Sie werden nochmals abgecheckt.“ Duru war auch im Raum, aber am Handy.
Gönül:„Darf ich dann gehen?“
„Ja, dürfen Sie, wenn der Doktor nicht's anderes vorgibt.“ Sie lächelte mich kurz an und verließ den Raum. Neben mir waren 2 leere Betten.
Duru:„Du siehst nicht gut aus. Hast du Hunger? Soll ich dir schnell was mitbringen von unten?“ Ich schüttelte den Kopf. Meine Tasche war bei ihm, er gab sie mir unaufgefordert. Sofort nahm ich mein Handy und mein Herz klopfte wieder schneller, auch wenn ich mich noch nicht ganz beruhigt hatte. Sein Name und 3 verpasste Anrufe. Ich begann zu zittern und erwischte mich dabei, musste dies sofort kontrollieren, da Duru neben mir saß.
Duru:„Keine Sorge, zum Abiball morgen schaffst du es.“
Gönül:„Ohne Kleid? Und im Krankenhaus?“
Duru:„Mach dir keine Sorgen, wenn wir hier raus sind, schaffen wir alles. Wenn nicht halt morgen dann, du bist da zum Glück eh chillig. Nicht wie Kader.“ Ich lächelte ihn an, da er sie echt gut kennt.
„Das stimmt.“ Sofort änderte sich meine Mimik.
Gönül:„Scheisse!“ Ich schaute ihn wieder an, diesmal verzweifelter als je.
„Was sage ich zu Hause? Was, wenn der Arzt meine Eltern anruft, dass sie mich abholen? Sie sollen alle davon gar nichts wissen man.“
Duru:„Ich bin doch da. Mein Auto ist zwar in der Stadt, aber ich fahre schon, keine Sorge. Daheim wird keiner was checken, weil du eh keine Flecken oder Pflaster hast.“
Gönül:„Hol dein Auto dann jetzt, damit wir so schnell wie möglich dann zu Hause sind. Normalerweise bin ich nicht so lange draußen mit Freunden.“ Meine Mutter hatte mich komischerweise auch nicht mal angerufen. Alles war gerade sehr komisch, ich wollte nur Heim.
Duru nickte.
„Wenn was ist, schreib mir.“
Gönül:„Okay. Danke dir.“ Er stand auf und drehte sich grinsend um.
Duru:„Dir kann aber nichts mehr passieren.“ Ich schaute ihn fragend an.
Gönül:„Was meinst d-“ Ich konnte nicht zu Ende reden, er ging einfach raus.
Schweiß fließ meinen Hals herunter, ich wollte aufstehen und in's Bad gehen, das im Zimmer war. Mir war schwindelig und ich ließ mich wieder zurück ins Bett fallen.
Was ist mit mir nur passiert? So etwas ist mir nie vorgefallen. Warum gerade jetzt? Ich war immer noch schockiert von diesem Traum. Ich wollte mich nicht mehr zurück erinnern und fasste auch nicht mal mein Handy an. Stattdessen starrten meine Blicke die Tür gegenüber an. Warum lassen sich Ärzte immer so viel Zeit? Die Türklinke ging herunter und ich dachte mir innerlich „Endlich!“
Es war kein Mann im weissen Kittel und einer Akte, Nein.
Es war der Mann, der Schuld war, dass ich mich umgebracht habe, in meinem Traum. Ich weiß nicht, ob ich im Traum gestorben bin, aber gerade im Moment bin ich's.
„Hey, da bist du ja.“ Er schloss die Tür und bei diesem Geräusch fasste ich mit beiden Händen meine Bettwäsche fest. Sie waren in meine Fäuste.
Meine Blicke waren dennoch am Türschloss, auch wenn er gerade Platz neben mir nahm.
Berk:„Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ Ich spürte etwas kaltes auf meiner Faust, reflexartig zog ich meine Hand weg. Meine Blicke waren erst auf seiner Hand. Ich konnte ihn nicht anblicken, mein Körper war wie gelähmt.
Ich konnte nicht einmal gescheit atmen. Die Bilder kamen hoch.
„Gönül? Warum schaust du mich nicht an? Was ist überhaupt passiert, kannst du das mal bitte erzählen?“
Ich schaute ihn nicht an und wollte nur, dass er verschwindet. So sehr bin ich von diesem Traum genommen.
Ich habe so Angst, dass dieser Traum wahr wird!
Im nächsten Moment drehte er meinen Kopf um, meine Augen trafen sofort seine. Das Schlimme: ich konnte mich nicht einmal befreien! Seine Hand auf meinem Kinn.
Berk:„Warum nimmst du nicht meine Anrufe ab?“
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Gönlümün Efendisi
RomanceDer Herr meines Herzens. Meiner Liebe. Meiner Tränen. Meiner Geschichte. ___ Diese Geschichte ist mit keiner anderen auf Wattpad zu vergleichen. Hier kommen die wahren Gefühle hoch. Diese Geschichte wird ganz andere Spuren hinterlassen. Ganz andere...