[Kapitel 4]
Gönül:„Duru?“ Niemals kann es seine Hand sein, da er von sich ein etwas jüngeres Erscheinungsbild abgibt, als es die eigentliche Hand erlaubt.
Duru:„Was ist denn passiert?“ Während er mich das fragte, ließ ich seine Hand schnell los und bestätigte meinen Gedanken, dass es nicht Duru's Hand war. Duru hat keine Narben, ist kaum behaart und einwenig weisser. Ich war einerseits erleichtert, aber andererseits echt langsam genervt. Bilde ich mir das nur ein? Ich könnte schwören, dass ich exakt die Hand gesehen habe, die mir letztens aufgeholfen hat!
Gönül:„Tut mir voll leid, dachte du wärst Kader, ich suche sie nämlich.“ Ich und meine Notlügen. Aber um ehrlich zu sein, fragte ich mich wirklich, wo meine Schwester steckt.
Duru:„Sag mal machst du Krafttraining? Meine Hand pocht einfach immernoch.“ Wir lachten und ich entschuldigte mich nochmal, so spaßten wir ein bisschen rum. Duru schien mir echt sympathisch und humorvoll, ich wusste nicht, warum ich vorhin so negativ über ihn gedacht habe.
Duru:„Zum Thema zurückzukommen, Kader war kurz draußen mit ihren Cousinen. Ach da kommt sie ja wieder.“ Ich drehte mich und sah sie beängstigend kommen. Nur ich verstand ihre Blicke. Etwas fragend schaute ich sie an und fragte, als sie herkam„Noldu? Rengin gitti?“ Dabei fasste ich ihre Wange an, sie schwitzte.
Kader:„Nein nichts alles gut.“ Das kaufte ich ihr natürlich nicht ab, aber wollte nicht weiter rumhaken, sie wird es mir schon erzählen. Ich ging zu meinen Eltern, die sich auch schon verabschiedeten von den ganzen Verwandten, ich tat dies natürlich auch. Ich ging zu Fatma und verabschiedete mich auch von ihr„Sag mir nicht ihr fahrt jetzt zurück?“ Es war viel zu spät und dunkel, außerdem war das schon eine Strecke zwischen Köln und Karlsruhe.
Fatma:„Wir müssen leider, mein Vater muss morgen paar Sachen erledigen.“ An einem Sonntag? Obwohl, kann ja sein. Ich als unproduktiver Mensch sehe sowieso jeden Tag als Ruhetag an, während andere selbst an einem Sonntag Dinge erledigen müssen. Kann ja sein, dass ihre Eltern einbisschen vorbereiten müssen für den großen Tag ihrer Tochter. Ihrer einzigen Tochter.
Gönül:„Ok fahrt vorsichtig.“ Ich verabschiedete mich mit Kader von ihr.
Kader war immernoch nervös„Kader, was ist los?“
Kader:„Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll..“ Mein Blick wurde ernster, ich hoffte innerlich, dass es nichts Schlimmes sei.
„Duru gil schlafen zufällig auch bei Filiz Abla.“ Oh mein Gott, ihr ernst. Typisch Kader, echt.
Gönül:„Man Kader, ich dachte schon irgendwas ist passiert. Warum bist du so komisch drauf?“ Sie lockerte ihre Stellung und atmete ruhiger„Ich dachte, ich bekomme Ärger, weil ich mich gut mit Duru verstehe und deine Blicke vorhin das Gegenteil zeigten.“ Ach sie meint da, wo ich von draußen wieder etwas genervt reinkam.
Gönül:„Kader, ich bin nur müde. Ist doch egal wie ich geschaut habe, Hauptsache du baust keinen Mist.“ Das war auf ihre Vergangenheit bezogen, wo sie sich einiges erlaubt hat und teilweise mit Jungs abhing. Ihre Noten wurden schlechter und ich half ihr wieder auf den richtigen Weg zu kommen, was mir schwer gelang. Ich vertraue ihr mittlerweile sowieso. Meine einzige Sorge gerade war einfach nur meine Müdigkeit. Nach gefühlt jahrelangem Verabschieden fuhren wir endlich zu Filiz Abla. Dort angekommen zog ich mir direkt meine Pyjama, schminkte mich ab und machte mir einen Zopf. Keiner war im Wohnzimmer, schien so, als würden alle schlafen. Kader war noch im Bad und ich flechtete ihr die Haare.
Kader:„Ich dachte du bist müde?“
Gönül:„Bin ich auch, anscheinend so sehr, dass ich nicht mal mehr weiß, was ich hier mache.“ Sie lachte und schminkte sich ab, endlich sah sie wieder ihrem Alter entsprechend aus, zarte 17.
So redeten wir über die Hochzeit und zeigten uns gegenseitig Bilder.
Gönül:„Süß, zeig mal.“ Auf dem Bild war sie mit Duru drauf, ein Ganzkörperbild. Sie grinste währenddessen. Ich legte das Handy kurz bei Seite und flechtete ihre endloslangen Haare.
Gönül:„Hast du mitbekommen, Fatma's Freund war ja auch auf der Hochzeit. Sie hat uns gegenseitig kurz vorgestellt.“
Kader:„Ich glaube, sie hat sowas erwähnt, sie hat aber so viel erzählt. Warum war Fatma die ganze Zeit ohne ihrem Freund am Tisch? Wie sieht er denn aus?“ Ich war ziemlich überfordert, als sie mir die Frage stellte. Wie soll ich ihn beschreiben, es war sowieso dunkel draußen„Keine Ahnung groß, und..“ Ich habe ihn nicht mehr richtig in Erinnerung.
„Ach was weiß ich Kader, wirst du ja am Samstag sehen.“ Ich waschte mir die Hände und blickte immernoch auf Kader's Display, das Bild mit Duru.
Gönül:„Wessen Arm ist das um Duru?“ Ich zoomte das Bild und sah schonwieder diese scheiß verfluchte Hand, mal wieder nur den Arm. 700 Personen. Davon machen 2 Bilder und genau er, genau seine Hand war zu sehen. Das geht zu weit ich boxte auf die Waschmaschine. Das war ein Witz, ich könnte schwören, jemand spielt mit mir.
Kader:„Was ist los?“ So wütend war ich lange nicht mehr, das ist echt wie ein Spiel. Wem gehört diese Hand? Warum verfolgt sie mich? Das ist echt wie ein schlechter Film, sehr schlechter Film. Ich wurde lauter:„Kader! Wem gehört diese Hand?“ Sie wurde wieder nervös, aber wahrscheinlich wegen meiner Laute.
Kader:„Keine Ahnung, ich glaube das ist Duru's Bruder.“
Gönül:„Wie du glaubst?“
Kader:„Ja keine Ahnung, er war nur ganz kurz da, ich kenne ihn doch selber nicht! Warum?“ Moment mal, das heißt, dass diese Person, Duru's Bruder oder was auch immer sich gerade im selben Haus befindet wie ich.
Gönül:„Erzähle ich dir wann anders.“
Kader:„Nein bitte Abla, vielleicht finden wir zusammen mehr raus..“ Ich überlegte und kam zum Entschluss, ihr alles zu erzählen. Sie schaute nur schockiert„Gönül, das ist Schicksal.“ Ich lachte nur:„Es gibt kein Schicksal, das ist ein dummer Scherz.“
Kader:„Von wem?“
Gönül:„Was weiß ich, aber ich werde es herausfinden. Heute noch.“ Wenn ich was will, dann bekomme ich es auch, ja ich bin dickköpfig. Ich schloss die Badezimmertür ab und überlegte mit Kader, bis:„Kader, hast du Duru's Nummer?“
Kader:„Ist das jetzt ein Test oder wie?“
Gönül:„Nein wirklich nicht.“ Ich spürte wieder ihre Angst.
Kader:„Ja habe ich.“ Sie wurde nervöser.
Gönül:„Du schreibst ihn jetzt, ob ihr kurz frische Luft schnappen wollt draußen auf der Terasse.“
Kader:„Aber ich sehe-“
Gönül:„Soll ich dich kurz Schminken à Samer Khouzami? Jetzt schreib, hoffentlich schläft er nicht.“
Kader schrieb ihn an, zuletzt online um 01:44 Uhr. Wir haben gerade 01:58 Uhr. Ich betete, dass er nicht schläft und mein Plan aufgeht. Ich muss diese Hand noch heute sehen, am besten gleich. Anders geht's nicht, ich muss dieses Spiel beenden, bevor ich noch ausraste.
Kader:„Er schreibt!!“ Ich freute mich und erklärte ihr, dass sie beim Gespräch mit Duru rausfinden soll, ob die Eltern im gleichen Raum schlafen.
Gönül:„Ihr redet auch nur, bitte nicht romantisch werden oder so, antworte mir sofort dann!“ Sie nickte und ging raus. Ich ging auch schonmal raus aus der Toilette und starrte auf mein Handy. 6 Minuten vergangen und immernoch keine Antwort. Ich wurde auch müder doch bekam endlich die Nachricht, dass Duru's Bruder allein im Raum schläft. „Danke lieber Gott, danke.“ flüsterte ich und hatte das nächste Problem. Wo war sein Zimmer? Scheisse. Warum habe ich nicht daran gedacht? Soll ich Kader schreiben? Das nimmt alles zu viel Wartezeit ein. Ich dachte mir: Alles oder nichts.
Ich öffnete die erste Tür und sah meine Cousine Filiz Abla mit ihrem Mann schlafen und machte schnell wieder zu. Zum Glück gab es von nirgends Licht, ich benutzte mein Handy und meine Adleraugen. Die nächste Tür war ein kleines Badezimmer, in welches noch eine Tür war. Ich schloss meine Augen und hoffte, dass diese Tür mich in ein Schlafzimmer führte. Langsam machte ich auf und ging in den dunklen Raum rein und sah jemanden auf der Matratze schlafen. Das muss er sein, ich sah nur den Kopf und strahlte mit meinem Handylicht vorsichtig auf die Hand: Ja, er besitzt die Narbe auf seiner linken Hand! Ich kniete mich nieder und sah ein mir bekanntes Profil. Die Augenbrauen, die er zusammenzuckt, machten ihn aggressiv, selbst beim Schlafen. Mein Herz begann zu klopfen und ich schaltete das Licht an. Was ich dann sah, schockierte mich noch mehr... Diese verdammte Hand gehört Rüzgar. Es war Rüzgar, der auf der Matratze schlief. Es war Rüzgar, der Duru's Bruder ist. Und es war Rüzgar letztens, der mich vor meinem Stürz rettete.
Ich wollte es nicht wahrhaben und ging stampfend an die Tür, doch hörte Duru und Kader kommen. Gleichzeitig vibrierte mein Handy „Geh sofort aus dem Raum raus, Duru kommt.“ Scheisse, ich musste die andere Tür nehmen, die durch das kleine Bad führte. Panikmachend rannte ich rüber doch war im Bad eingesperrt, die Tür zum Flur ging nicht auf. Scheisse!!! Ich drückte mehr die Klinke runter, ich hatte keinen Ausweg.
Rüzgar:„Was machst du hier?“ Mein Herz explodierte, als ich seine Stimme hörte, denn damit habe ich gar nicht gerechnet. Ich drehte mich um und sah einen verschlafenen Rüzgar, der mich ernst angeguckt hat und irgendwie einen Blick drauf hatte, der mir gar nicht gefiel.
Gönül:„Bitte helf mir hier raus, Duru kommt.“ Ich erkannte mich nicht wieder, so verzweifelt und ängstlich. Vor 10 Minuten war ich noch total selbstsicher und hatte ein genaues Ziel. Die direkte Tür zum Schlafzimmer öffnete sich und ich machte unsere Tür zu und sperrte Rüzgar und mich quasi im Bad ein.
Duru:„Abi, bist du im Bad?“
Ich sah Rüzgar flehend an, es kam lange keine Reaktion. Seine Blicke waren fixiert auf meine verzweifelten Blicke, er blinzelte nicht einmal.
Duru:„Abi?“ er klopfte an der Tür. Warum antwortet er nicht, wenn das alles auffliegt, bin ich sowas von am Arsch. Was mache ich eigentlich? Das war doch keine gute Idee, ich weiß zwar, wem diese Hand gehört, aber ich bin mit Rüzgar, Fatma's Sözlü bald, der Typ den ich seit der Hochzeit nicht leiden kann, eingesperrt. Ich wünschte ich wäre im Bett und hätte sowas nie gemacht, in mir brach zudem Panik aus, weil Rüzgar nicht antwortete.
Rüzgar:„Ja bin ich.“ Das klang so kalt und emotionlos, wer weiß, wie er gleich gegenüber mir reagiert. Duru war still und ich atmete tief aus. Ich schämte mich in seinen Augen zu gucken, aber spürte, wie er mich anstarrte von Anfang an. Ich schwitzte.
Gönül:„Bitte schau nicht so, ich kann dir alles erklären.“
Rüzgar:„Ich hatte Recht mit dem, was ich heute sagte. Du fällst echt auf und das negativ.“ Jetzt hat er ein komplett falsches Bild von mir.
„Schau mich an, wenn ich mit dir rede.“ In der nächsten Sekunde starb ich. Während er das sagte, fasste er mit seiner Hand mein Kinn an und bewegte es nach oben, sodass ich ihn anschaute. Mein Handy vibrierte die ganze Zeit, Kader machte bestimmt voll panik, aber ich konnte ihr nicht antworten. Ich war wie gelähmt.
Gönül:„Ich werde dir alles erklären, aber helf mir hier raus. Bitte.“ Seine, ungelogen, schwarzen Augen machten mich nervös, wenn ich länger reinschaute.
Gönül:„Lütfen Rüzgar.“
Rüzgar:„Unter einer Bedingung..“ Warum macht er sowas? Was für eine Bedingung? In meinem Kopf schossen 100 Fragen durch, ich schaute verzweifelt auf ihn hoch.
Rüzgar:„Du wirst mir helfen, mich von Fatma zu trennen, vor dem Söz noch.“
Ich war schockiert und wusste nicht, was ich denken soll, das kann ich meiner Cousine doch nicht antun, die obendrauf noch halsüberkopf verliebt ist!
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Wie ist die Geschichte bis jetzt?
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Gönlümün Efendisi
RomanceDer Herr meines Herzens. Meiner Liebe. Meiner Tränen. Meiner Geschichte. ___ Diese Geschichte ist mit keiner anderen auf Wattpad zu vergleichen. Hier kommen die wahren Gefühle hoch. Diese Geschichte wird ganz andere Spuren hinterlassen. Ganz andere...