Gönlümün Efendisi [13]

341 15 5
                                    

[Kapitel 13]

Rüzgar lief zu Fatma rüber, die uns etwas komisch anschaute. Wenn sie wirklich jetzt gerade eifersüchtig geworden ist, dann gehört sie definitiv in die Klinik. Ihre Blicke nervten mich, warum schaut sie so? Denkt sie ernsthaft, ich treffe mich mit Rüzgar am Nachmittag vor irgendeinem Garten? Denkt sie ernsthaft, das alles ist geplant? Was denkt sie überhaupt? Ihre Blicke konnte ich schwer analysieren, da sie dann Rüzgar fragend anschaute. Er legte seinen Arm um sie.
Rüzgar:„Ich erzähle es dir später, Fatma. Stell bitte keine weiteren Fragen mehr." Na dann muss er sich wohl eine gute Lüge erfinden, sonst fliegt er auf. Sie schaute nicht wirklich überzeugt. „Vertrau mir" flüsterte er ihr noch. Sie drehte ihren Kopf seitlich und beide Profile waren erkennbar. Mir kamen die Bilder hoch, wie beide auf dem Riesenrad vorgestern sich so ansahen und er ihr dann einen Stirnkuss gab. Selbst sein Arm lag um ihre Schulter. Die Erinnerungen kamen auf einmal ungewollt hoch.
Gönül:„Ehh, wo ging es nochmal lang?" Ich lief ein paar Schritte vor und wollte eigentlich jeglichen Augenkontakt vermeiden. Das ging aber nicht.
Rüzgar schaute sofort zu mir rüber. Sein Blick war immernoch tief und gefangen. Schaute er etwa Fatma die ganze Zeit so an? Kein Wunder, warum sie ihn überall sucht. Diese Blicke hat nicht jeder drauf, das sind diese düsteren, tiefen aber irgendwo anziehende Blicke. Warum denke ich über sowas jetzt nach?
Fatma:„Mein Schatz bringt uns sicher in den Garten." Sie nahm Rüzgar's Hand, die um ihre Schulter war.
Rüzgar drehte sich mit ihr um und ich lief hinterher. Beide sahen echt aus wie ein Paar. Schrecklich, dass Rüzgar so gut schauspielern konnte. Wir liefen einen kleinen, steinigen Berg hoch. Irgendwie war ich schon außer Atem. Ich hatte das Bedürfnis, einen Spruch abzulassen. Aus dem nichts, um Rüzgar zu ärgern. Meine Gefühle waren noch nie so komisch, nicht mal in der Pubertät, aber irgendwie nervte mich Rüzgar.
Gönül:„Rüzgar, wann kommt endlich der Antrag? Wie lang muss die arme Fatma noch warten müssen?" Fatma lachte und ich lachte gleich mit. Er konnte einfach nichts sagen. Ich sah von hinten, wie Fatma ihn von der Seite erwartungsvoll ansah, aber Rüzgar blickte nur nach vorne.
Die Musik wurde lauter, alle lachten und redeten. Alles war harmonisch für den ersten Blick. Seine Freunde schauten komisch, als wir reinliefen. Ich erkannte sie noch von der Shishabar. Leon, der Albaner, grillte und trank Bier dabei. Als mich Kader sah, verging ihr das Gespräch mit Duru. Dieser schaute ebenfalls zu mir. Ich konnte die Angst aus Kader's Augen gut lesen, ich kenne sie einfach zu gut. Ich begrüßte jeden und saß mich an den langen Tisch, der echt überfüllt war. Kader saß leider auf der anderen Seite von mir. Ich musste irgendwie mit ihr reden. Meine Blicke waren immer drüben.
Leon:„Gönül wie geht's? Willst du Fleisch?"
Ich lächelte ihn an.
Gönül:„Dankeschön bestens dir? Nein Danke." Leon antwortete auf meine Frage, indem er einen Daumen nach oben zeigte. Mit der anderen Hand verteilte er Fleisch rum. Wir waren ungefähr 12 Personen. Das war schon viel, dann noch unter der Woche. Ich bin ja auch nicht zum Grillen gekommen. Ich muss eigentlich schnellstmöglich weg mit Kader und sie mit ihrer Aktion konfrontieren. Jeder aß und ich machte mir einen Salat.
Gönül:„Fatma, kannst du mir die Salatsauce bitte reichen?" Sie saß mit Rüzgar gegenüber von mir, aber dennoch schräg. Um mich herum saßen eigentlich seine Freunde. Der Junge neben mir gab es mir, weil er schneller reagierte.
Gönül:„Danke." Ich schaute ihn kurz an und lächelte. Er lächelte zurück und unterhielt sich mit den Jungs. Rüzgar war auch am Gespräch beteiligt und lachte. Er lachte einfach. Das habe ich noch nie erlebt, Rüzgar lacht. Seine Zähne kamen zum Vorschein. Er war sehr gepflegt. Auch sein Bart war perfekt getrimmt. Er stach schon raus neben seinen Freunden, die im Gegensatz Cappy's oder dichten Bart trugen. Kurz sah ich zu Kader rüber, die mit Duru redete. Duru bemerkte dies und machte Augenbrauenbewegungen zu Kader, dass ich sie beobachte. Sie schaute zu mir rüber, die Angst war wieder zu sehen. Ich glaube, dieses Mädchen wird nie aus ihren Fehlern lernen. Ich schaute sie immernoch an und realisierte, dass ich nicht zum Essen hier war. Ich bin hier, um meine Schwester vor dieser Familie zu beschützen. Ich überlegte, wie ich es am Besten machen könnte. Ich bräuchte irgendeine Ausrede, aber welche? Schule, Arbeit würde nicht gehen, weil es im Moment noch Nachmittag war. Meine Blicke waren in Kader versunken, die mittlerweile genüsslich aß. Scheiße, wie lange habe ich sie schon so angestarrt? Ich bekam nicht einmal die Gespräche in meinem Umfeld mit. Die Jungs sprachen über Fifa.
Rüzgar:„Ja man Tarik, die waren einfach zu schlecht, Bruder." Er schaute den Jungen neben mir an, der mir vorhin die Sauce gab. Tarik lachte.
Cem:„Das war vor 3 Jahren Jungs, ihr müsst mich heute erleben [...]" Cem war ein bisschen mollig, aber lustig. Er rauchte viel ist mir aufgefallen.
Die Jungs sprachen echt laut, die Musik war eher im Hintergrund. Fatma versuchte mit ihrer Gabel Rüzgar Kartoffelsalat in den Mund zu schieben. Sie hielt ihre andere Hand unter die Gabel, falls was herunterfällt. Ich kaute langsam und trank Wasser. Rüzgar wollte es erst nicht, machte dann aber seinen Mund auf und aß es. Obendrauf wischte sie seinen Mund noch mit einer Serviette. Rüzgar hat ein richtiges Rundumpaket, ist aber dennoch nicht glücklich.
Ich aß zu Ende und stand auf. Eine tolle Ausrede fiel mir ein, die ich gleich umsetzen wollen würde. Ich ging zu Kader.
Gönül:„Helf mir beim Abräumen." Ohne was zu sagen stande sie auf und tat dies.
Fatma:„Was macht ihr Mädels?"
Ich nahm ein Tablett und fing vorne an, wo ich saß. Alle Teller waren schon leer, jeder war voll.
Gönül:„Aufräumen." Sie stand auf. Ich sah sie kurz an, als ich ihren Teller nahm. „Passt." Sie saß sich wieder hin. Wie kann sie nur sitzen? Ich erwartete Eigeninitiative, aber nicht einmal das weiste sie vor. Fatma hat keine Ahnung, wie sehr sie sich im Moment blamierte. Selbst schuld. Ich machte eine Runde und kam dann bei Rüzgar. Er redete mit den Jungs über Autos. Ich hörte Begriffe, die ich nie in meinem Leben gehört habe. Ich war dann hinter ihm und bückte mich leicht vor, um sein Geschirr zu nehmen. Wir waren dicht Kopf an Kopf. Ich sah seine langen Wimpern, als ich das Geschirr nahm. Sofort konzentrierte ich mich auf's Abräumen und konnte gerade noch die Geschwindigkeit meines Herzschlages regulieren. Warum auch immer. Wir brachten alles in die Küche, die im Gartenhaus war und waschten diese. Es waren echt viele, aber eine perfekte Möglichkeit, mit Kader zu reden. Sie war sehr ängstlich.
Gönül:„Wie war der Sportunterricht?"
Ich spülte die Teller.
Kader:„Es war eh das letzte Mal Sport und viel zu warm, dachte ich komme einfach-"
Gönül:„Du versprichst mir vorgestern, dich nicht mehr mit dem zu Treffen. Du rennst mit offenen Armen zu Duru. Willst du mich eigentlich komplett verarschen, Kader?" Ich schaute zu ihr rüber, sie konnte nichts sagen.
Gönül:„Du schwänzt Schule, um hier her zu kommen? Was passiert mit dir? Ich habe dir doch gesagt, dass du noch zu klein bist für sowas!"
Kader:„Warum klein? Uns trennen höchstens 2 Jahre und mir sind die Hände gebunden. Du bringst deinen Berk, ihr geht bis spät Abends raus, er schenkt dir Blumen, Teddy's und lernt Mama kennen. Warum darf ich niemanden kennenlernen?" Ich schaute sie verärgert an, sie will sich immer rechtfertigen.
Gönül:„Der Unterschied ist, dass Berk und ich nur Freunde sind. Okay, es mag sein, dass ich normalerweise nichts mit Jungs am Hut habe, aber er ist korrekt. Eine normale, coole Freundschaft -" Sie fiel mir ins Wort.
Kader:„Duru ist doch auch korrekt! Du kennst ihn doch auch, du lachst mit ihm. Wo liegt das Problem? Wir verstehen uns sehr gut. Du kennst ja auch seine Familie, die sind alle sehr freundlich. Schau doch Rüzgar Abi ist mit unserer Cousine Fatma. Warum sollte ich nicht mit Duru?"
Gönül:„Es reicht! Du triffst dich nicht mit Duru, du wirst nichts mit dieser Familie zutun haben. Ich möchte ungern zu Mama oder Papa damit."
Kader:„Es tut mir leid, aber das letzte Wort wird Mama haben. Ich werde selber zu ihr gehen und alles erzählen. Warum muss ich mir sowas immer nur von dir anhören und um Erlaubnis bitten?" Ich lachte und waschte weiter. Meine Mutter wird nicht besser reagieren, da bin ich mir sicher.
Kader:„Warum lachst du? Mir ist aufgefallen, dass du keinen richtigen Grund genannt hast." Ich schaute kurz die Wand vor mir an. Ich kann schlecht über Rüzgar's Geschichte erzählen, vor allem, weil ich mitgespielt habe. Auch wenn es das alles nicht geben würde, aus Prinzip kommt sie nicht mit Duru zusammen. Ich weiß, er ist korrekt, aber sie soll sich erstmal auf die Schule konzentrieren. Ihr steht noch eine dreijährige Ausbildung vor.
Gönül:„Konzentrier dich auf dein eigenes Leben, bau dir was auf und dann rennen dir alle Männer hinterher. Genau das wird dir auch Mama sagen." Bevor sie was sagen konnte, kam Tarik rein.
Tarik:„Störe ich?"
Ich schüttelte den Kopf. Kader trocknete den Rest und ging raus. Tarik kam mit der Teekanne.
Gönül:„Lass mich das machen." Ich wollt's ihm aus der Hand nehmen, aber er zog sie weg.
Tarik:„Hop warte. Ich kann das schon, geh du raus."
Gönül:„Na, das will ich mal sehen." Er lachte und ging an mir vorbei. Locker war er so groß wie Rüzgar, wenn nicht größer.
Tarik:„War das deine Cousine vorhin?" Er setzte Wasser auf.
Gönül:„Nein, meine Schwester Kader. Fatma ist unsere Cousine."
Tarik:„Achso. Ja ihr seht euch schon irgendwo ähnlich. Außer halt beim Thema Abräumen." Ich lachte, als er das sagte. Wahre Worte.
Tarik:„Gönül oder?" Er streckte die Hand aus.
Gönül:„Ja." Ich nahm sie.
Tarik:„Ja bin Tarik, wie du schon mitbekommen hast. Rüzgar's Cousin." Mir verging das Lächeln. Noch so ein Özer. Wir zogen zeitgleich die Hände weg und er drehte sich um, um den Tee zu machen.
Gönül:„Brauchst du Hilfe? Ansonsten geh ich raus."
Tarik:„Nein danke, passt alles." Ich stürmte fast raus, als er das sagte. Kader und ich müssten jetzt erst Recht gehen. Sie saß neben Fatma und redete mit ihr. Die Shishas wurden angeschmissen und die Musik türkisch. Das Wetter war auch perfekt, aber irgendetwas musste mir neu einfallen. Ich saß wieder am Platz und hatte Kader gut im Blick. Duru saß hinten mit seinen Freunden. Rüzgar stande auf und telefonierte kurz. Jeder redete mit jedem, nur ich war so dumm am Überlegen, wie wir hier raus kommen könnten. Ich nahm mir mein Handy und schrieb Kader.
»Sag, dass du morgen früh um 5:00 Uhr mit deiner Klasse einen Ausflug hast und noch packen musst, dich ready machen undso.« Zu meinem Glück packte sie ihr Handy aus und las die Nachricht. Ihre Antwort kam dann auch direkt.
»Was für ein Ausflug?« Dieses Mädchen checkt echt nichts.
»Boah was weiß ich. Ihr fahrt morgen nach München oder so irgendwas halt. Jetzt mach.« Kader las das und stande auf.
Fatma:„Wohin?" Daraufhin stand ich auch auf und alle schauten zu uns rüber.
Kader:„Ich muss morgen schon um 5:00 Uhr an der Schule sein, machen einen Ausflug."
Duru:„Wohin?" Ich schaute ihn genervt an. Bestimmt hatte Kader mit Duru für morgen schon was geplant gehabt.
Kader:„Irgendwo in Tschechien." München wäre für 5:00 Uhr morgens von Stuttgart aus zu früh. Endlich kommt etwas Schlaues von ihr.
Tarik:„Erst wenn ihr meinen frisch zubereiteten Tee trinkt." Tarik kam mit einer großen Teekanne und einem Tablett voller traditionellen Teegläser.
Kader schaute mich an, ich nahm wieder Platz. Der Arme hat sich bestimmt Mühe gegeben, auch wenn er ein Özer ist.
Kader saß sich auch hin. Rüzgar kam dann auch in dem Moment. Er gab Tarik einen kleinen Nackenklatscher.
Rüzgar:„Oo, Çayda yaparmış." Beide sahen sich ähnlich. Dunkele Augen, schwarze Haare, markante Gesichtsform, Bart.
Tarik lag alles am Tisch ab und kam zu mir rüber.
Tarik:„Den Einfüll-Part übernimmt jemand anderes, den kann ich nämlich nicht." Ich lachte und sah Fatma an. Ihre Blicke zeigten so gut, dass sie es nicht möchte.
Gönül:„Unsere zukünftige Braut, oder?" Dabei schaute ich grinsend Fatma an. Sie schaute mich auch an, wurde aber verlegen und stand auf. So muss es sein. Bei ihrem Söz musste sie doch auch so viel Kaffee hin und her tragen, ein bisschen Tee einschenken schadet doch nicht. Außerdem war sie nur am Sitzen heute, kein bisschen produktiv, obwohl es ihre Arbeit war. Ich gebe ihr jetzt sogar die Möglichkeit, sich zu beweisen. Es war inzwischen 19:27 Uhr. Ich frage mich, was Kader meiner Mutter wohl als Ausrede schrieb.
Tarik:„Mal sehen, ob es dir schmecken wird." Er schaute mich dabei an, ich lächelte. „Ist doch nur Tee."
Tarik:„Das ist mehr als Tee. Wirst du gleich schmecken." Ich sagte nichts und wartete auf Fatma, die eine Runde machte um jeden. Jeder hatte sein Glas, sie kam von hinten. Sie zitterte einwenig, aber die Kanne war bestimmt schwer.
Ich sah kurz zu Rüzgar rüber, der sofort wieder wegschaute. Er hatte mich angeschaut also. In seinen Händen war sein Handy, was er nicht benutzte. Er schaute in eine andere Richtung und Fatma kam zu mir rüber. Sie tat den Tee in mein Glas. Noch bevor ich Danke sagen konnte, passierte der Unfall.
Ich spürte etwas heißes auf meiner linken Hand. Sofort schrie ich auf und stand auf. Fatma hat mir heißen Tee auf die Handoberfläche verschüttet.
Gönül:„Scheiße man." Ich stöhnte leicht vor Schmerz. Tarik stand auf.
Fatma:„Oh fuck, es tut mir leid!" Sofort stand Rüzgar auf und kam zu mir rüber. Er machte einen Bogen, um zu mir rüberzukommen.
Rüzgar rief laut in die Runde:„Gebt doch ein Tuch verdammte Scheiße." Es tat nicht höllisch weh, weil sie nicht so viel verschüttet hat. Trotzdem spürte ich ziehende, pochende Schmerzen. Rüzgar wischte behutsam die Flüssigkeit von meiner Hand weg und machte ein Zeichen mit seinen Blick an Tarik, dass er sich hinsetzen soll.
Gönül:„Es geht, danke." Ich ließ los und ging mit schnellen Schritten in das Gartenhaus. Unter kaltem Wasser hielt ich meine Hand.
„Off man shit" kam leise aus mir raus. Kader:„Abla? Alles gut?"
Gönül:„Ja schon. Ich hätte den Tee ausschenken sollen."
Kader:„Abla, ich habe Fatma beobachtet in dem Moment. Wenn das keine Absicht war, dann weiß ich auch nicht." Sie gab mir ein Tuch.
Gönül:„Wie jetzt?"
Kader:„Sie hat unauffällig links und rechts geschaut und hat heißes Wasser kurz gegossen. Also sie hat mit Absicht diese Teekanne schief gehalten." Ich trocknete meine Hand. Meine Wut stieg an.
Gönül:„Alles klar. Ich vertraue dir, Kader. Jetzt geh raus, komme gleich. Wir gehen dann."
Kader:„Ich bleibe bei dir." Sie gab mir eine gewisse Wärme.
Gönül:„Ach was, ich halte meine Hand nocheinmal kurz unter Wasser. Sen Çayını iç, ich komme gleich." Sie ging raus und ich hielt meine Hand nochmal unter Wasser. Es schmerzte einfach mehr. Diese blöde Kuh Fatma. Diese erkek Fatma. Sie hat endgültig bei mir verkackt, was denkt die sich eigentlich? Wenn ich will, kann ich ihr Leben von heute auf morgen zur Hölle machen.
Und mit dieser Hand muss ich morgen arbeiten.
Rüzgar:„Geht's?" Ich schreckte kurz auf und stellte das Wasser ein.
Gönül:„Geht." Ich drehte mich um und er schaute runter auf meine Hand.
Rüzgar:„Kann passieren, ist ihr sicherlich verrutscht. Sie kennt sich halt nicht so aus."
Gönül:„Ja ganz sicher aus Versehen. Bring ihr bei, wie man unauffällig Tee verschüttet." Ich wollte vorbeilaufen, aber er stand im Weg. Ich schaute herauf.
Rüzgar:„Wie meinst du das?"
Gönül:„Egal Rüzgar. Jetzt geh zur Seite." Mein Herz schlug schneller. Er ging zur Seite, sodass ich vorbeilaufen konnte. Wie er sie beschützt, er mag sie doch nicht einmal. Das ist doch sowieso alles fake!
Kader kam zu mir und gab mir mein Handy.
Kader:„Berk ruft an." Ich nahm ab und drehte mich so um, dass ich Rüzgar vom Augenwinkel sah. Ich hoffe, er hörte das Gespräch, da er noch an der Tür stand.
Berk:„Na, wie geht's?"
Gönül:„Danke, gut und dir Berk?"
Berk:„Auch gut danke. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, findest du auch?" Das waren nur 2 Tage höchstens. Gönül:„Ich habe dich auch vermisst." Ich lief einwenig weg und klärte schnell auf „Also was heißt vermisst. Ab und zu an dich gedacht, aber das war's auch." Berk klang nicht wirklich glücklich darüber. Wir hielten es auch kurz, ich würde mich morgen melden bei ihm. Ich legte auf und lief hoch. Genau als ich am Gartenhaus vorbei lief, hörte ich Rüzgar kurz aufschreien und einen lauten Knall gegen die Wand. Sofort öffnete ich die Tür und sah ihn total aufgewühlt. Er schaute auf die Wand. Die Wand hatte ernsthaft eine Delle und Risse. Ich erkannte auch Blut, sofort schaute ich auf seine Faust, die all das verursachte. Er sah mich an. Diesen Blick habe ich noch nie von Rüzgar gesehen.
____

Gönlümün Efendisi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt