Absturz

Kapitel 2

"Bis dann Hunter", schrie ich als ich gerade die Tür öffnen wollte um mit May loszufahren.

"Savannah, ich bin ebenfalls eingeladen.", sagte Hunter und tauchte hinter einer Wand auf.

"Wie du auch?", fragte ich verwundert.

"Ja ich auch, jetzt ab mit euch in mein Auto. Wir fahren gemeinsam zu Chris."

"Du siehst gut aus Schwesterchen", sagte Hunter grinsend als wir im Auto saßen.

"Danke du siehst auch ganz in Ordnung aus.", gab ich grinsend zurück.

"Ich bitte dich, "ganz in Ordnung" ist einfach untertrieben. Ich seh unwiderstehlich aus"

"Ganz sicher nicht, und wenn es so wäre, sage ich meinem eigenen Bruder doch nicht wie heiß er aussieht. Ich wollte keine Inzest betreiben aber okay", antwortete ich und fing mit May an zu lachen.

Als wir wenige Minuten später endlich ankamen, öffnete Hunter uns die Autotür.

"Hunter ich bin 16 Jahre alt, theoretisch kann ich eine Tür auch alleine öffnen. Aber zeig ruhig öfter deine Gentlemen Seite, passt zu dir. Wir sehen uns", sagte ich und umarmte in kurz.

May und ich standen nun in dem gut gefüllten Wohnzimmer. Es war wahnsinnig laut und es roch schrecklich nach Alkohol und Kotze.

Na klasse, auf einen schönen Abend.

"Gut riechen tut es hier aber nicht", sagte ich zu May und verzog angewidert mein Gesicht.

Doch ich bekam keine Antwort. Lag anscheinend daran das sie schon längst bei Chris war. Die beiden standen in einer Ecke und knutschten wie verrückt.

Ich lief zu den beiden rüber und tippte auf Chris Schulter.

"Ich will ja wirklich ungern eure romantische Phase unterbrechen, aber ich wollte dir nur kurz gratulieren.", sagte ich und umarmte ihn.

"Vielen Dank Savannah. Ich freu mich das du da bist", antwortete er und drehte sich wieder zu May, um da weiterzumachen wo sie aufgehört haben.

"Na dann viel Spaß noch.", flüsterte ich und verschwand in der Menge.

Was mache ich hier eigentlich? Ich fühle mich wie das fünfte Rad am Wagen. May war ja beschäftigt, vielleicht sollte ich Hunter suchen gehen.

Ich überflog die Menge und sah Hunter und wollte gerade loslaufen als ich sah wie er ebenfalls gerade mit einem Mädchen rummachte.

Einsame Spitze Savannah. Du bist auf einer Party wo du eigentlich gar nicht seien willst, was tust du nun?
Hol dir einfach was zu trinken und dann wird es bestimmt besser.

Als ob es jetzt die Lösung wäre sich zu besaufen. Trotzdem machte ich mich auf den Weg in die Küche und entdeckte ein Paar Becher und eine Flasche die ähnlich wie eine Sprite aussah.

Sieht aus wie Sprite, riecht wie Sprite und schmeckt sicher auch wie Sprite.

Ich nahm einen der Becker und kippte den kompletten Becherinhalt in mich rein.

Wow das schmeckt echt richtig gut.

10 Minuten später hatte ich sicher 1l "Sprite" getrunken und fühlte mich richtig gut.

Immer mehr und mehr trank ich davon und fühlte mich wie damals als ich einen Zuckerschock hatte, weil ich zu viele Süßigkeiten gegessen hatte.

Komplett in meinen Gedanken versunken spürte ich erst jetzt jemanden der neben mir stand und an meinem Arm schüttelte.

"Waaas ischt den jetzt looooss. Wer bischt du?", lallte ich.

"Mein Gott Savannah, ich bin's Hunter. Wir müssen unbedingt ins Krankenhaus, Mom hatte einen Unfall.", schrie er mich voller Panik an.

Ich wachte aus meiner betrunkenen Phase auf und zog ihn am Arm mit nach draußen.

"Hast du getrunken?", fragte ich, in der Hoffnung er könnte uns fahren wenn er nichts getrunken hat.

"Nein ich nicht, aber du anscheinend", sagte er und verzog sein Gesicht.

Ich hatte dann wohl eine Alkoholfahne die bis nach Australien reicht.

Er zog mich mit zu seinem Auto und wir fuhren zum Krankenhaus in dem meine Mom lag.

Immernoch leicht beschwipst kamen wir dann am Krankenhaus an und da ich nicht so schnell laufen konnte trug Hunter mich Huckepack rein.

"Priscilla Nolan, Wir sind ihre Kinder. Savannah und Hunter Nolan.", sagte Hunter am Empfang und die Dame antwortete: "Intensivstation, Zimmer 455, aber bitte nur eine Person"

Er schaute mich an, ich nickte und er verschwand. Er sollte gehen, er war bei vollem Bewusstsein und ich war betrunken.

Ich merkte wie mir plötzlich rasend schnell richtig übel wurde und ich sagte nur "Toilette" zu der Empfangsdame und sie zeigte auf eine der beiden Türen rechts neben dem Empfang.

So gut es in meinem Zustand ging sprintete ich zur Toilette, öffnete eine der Kabinen Türen und schaffte es gerade noch so eben zur Toilette.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es mir ein wenig besser und ich konnte endlich von der Toilette runter.

Ich säuberte meine Hände, desinfizierte sie, machte mir einen Zopf und setzte mich in den Wartebereich.

Mittlerweile war es 2:43 Uhr und Hunter war immernoch nicht da.

In dieser Nacht rannte ich um die 10 Mal zur Toilette und kotzte.

"Ich glaub ich rühre Alkohol nie wieder an", flüsterte ich während ich vor einer Toilettenschüssel saß.

Mein Kopf dröhnte und mir ging es richtig dreckig.

7:38 Uhr.

Ich saß im Wartezimmer und sah aus der Ferne Hunter der zurück in den Wartebereich kam. Er zog mich sanft am Arm mit nach draußen und wir setzten uns auf eine der Bänke und atmeten einfach nur die leicht kühle Luft am Morgen ein.

Nach einiger Zeit in der wir einfach nur still nebeneinander saßen fing Hunter an: "Sie...Sie.."

"Was ist mit ihr?", fragte ich voller Angst.

"Sie liegt im Koma", flüsterte er aber ich konnte es trotzdem hören.

Ich spürte wie mein Herz förmlich in 1.000.000 Teile zersprang.

"Was.. W-W-Was ist p-passiert..?", fragte ich vorsichtig.

"Sie war auf dem Rückweg, da ihr Chef ihr früher freigab. Sie fuhr auf der Autobahn entlang und es tauchte ein Falschfahrer auf. Mom sah es zu spät und er raste frontal in sie rein. Sie hatte wahnsinniges Glück das sie überlebt hat. Die Chancen waren wirklich gering aber Mom hatte gekämpft. Jetzt muss sie nur noch aus dem künstlichen Koma aufwachen.", antwortete er.

"Ich..Ich... Wieso Hunter, WIESO SIE !?", schrie ich und alles brach aus mir heraus.

Ich fing an zu weinen, zu schreien und war fertig.

"Was machen wir wenn sie es nicht schafft", flüsterte Hunter und sah mich traurig an.

"Denk gar nicht daran, Mom überlebt. Sie ist eine Nolan und wir sind Kämpfer.", schrie ich ihn an und er schaute mich ängstlich an.

Im nächsten Moment tat es mir wieder leid, ich sah ihn traurig an und sagte: "Hunter es tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien aber ich konnte gerade nicht anders. Ich bin einfach nur erschöpft. Während du bei Mom warst saß ich 6 Stunden lang auf der Toilette und habe mich übergeben."

In diesem Moment nahm er mich einfach nur in den Arm und wir liefen zusammen zu seinem Auto.
Wir brauchen jetzt erstmal eine Pause.

Zuhause angekommen rannte Zach uns fast um vor Aufregung. Wir erzählten ihm was passiert war und man sah ihm an wie jede Sekunde ein weiterer Teil in ihm starb.

✿

Krass, krass.
Denkt ihr Priscilla {die Mutter} überlebt?
Feedback?
~Kiki