2.1 »break me

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  Remember, when things were hard
I always turned your tears into smiles
Don't cry in places without me, don't cry
Because you always had a lot of tears

-my turn to cry  

  Momo zog die hellblaue Hose über ihren Körper und strich ihr zerknittertes Oberteil zurecht. So leise wie möglich schloss sie dann die Tür auf und begab sich zur Haustür.

Eine Flache landet auf dem Boden und zerbracht.

»Wo wollen wir denn hin?«, murmelte der Mann in der Küche, kaum in der Lage seinen Kopf zu halten und sah sie an. Ihre Mutter erschien mit einer Schürze neben ihm und versuchte die Scherben aufzusammeln.

»Nicht, du verletzt dich noch«, Momo griff nach einem Handfeger um ihrer Mutter zu helfen. »Nicht, geh einfach«. Sie versuchte ihr zu Widersprechen oder der Freund ihrer Mutter kam ihr zuvor. »Hast du deine Mutter nicht gehört? Du sollst sie in Ruhe lassen, unerzogene Göre«, schwankend erhob er sich. Hastig legte ihre Mutter eine Hand auf seine Brust, »Geh Momo«, flüsterte sie, »Bitte«.

Wütend griff Momo nach ihren Sachen und flüchtete sich aus der Wohnung, ohne sich einmal um zu drehen. Als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, hörte sie die nächste Flasche zerbrechen. Mit beiden Händen hielt sie sich die Ohren zu und flüchtete die Treppen nach Draußen.

[...]

»Den Flur entlang Zimmer 112. Vor einigen Minuten waren Freunde bereits hier«, sagte die Krankenschwester und verwies auf den langen Flur. Dankend nickte Momo ihr zu und ging so schnell sie konnte Richtung Zimmer.

Die Tür stand einen Spalt offen, als sie vor ihr stehen blieb. Sie hörte eine bekannte Stimme sprechen, zwischendurch schluchzte die Person. So etwas macht man nicht, trotzdem legte sie vorsichtig ein Ohr auf die Tür um besser hören zu können.

»...nur passieren? Chanyeol verdammt, wach auf. Wir brauchen dich... Ich brauche dich. Ich weiß, ich war die ganze Zeit so kalt zu dir. Aber nur, weil ich....«, sie stoppte. Für einen Moment dachte Momo, dass sie nicht mehr weiter sprechen würde, aber dann fuhr sie fort. »Mir sind Dinge in der Vergangenheit passiert, schlimme Dinge. Dinge, die du niemals erfahren solltest.... Weißt du, ich habe dich niemals gehasst oder verachtet, auch wenn es so schien. Wieso sollte ich auch, du warst der einzige, der mich so gesehen hatte wie ich wirklich bin. Chanyeol, ich liebe dich. Wirklich. Ich... ich komme bald wieder.«

Momo hatte keine Zeit zu reagieren, als die Tür aufging und Hyuna mit roten Augen und verschmierter Wimperntusche vor ihr stand. Geschockt sahen beide sich an. Momo kriegte sich als erste ein und ging wütend an Hyuna vorbei zu Chanyeol.

[...]

Wären die Dinge anders, würde sie jetzt mit ihm auf seinem Motorrad sitzen. Er würde ihr sagen sich festzuhalten und sie würde es tun. Sie würde ihren Körper fester an seinen Rücken schmiegen und den Wind durch ihre Haare gleiten lassen. Der Helm würde vielleicht etwas drücken, aber schon nach einigen Minuten würde sie es vergessen. Alles würde sie vergessen. Wäre Sehun nur hier.

Mit geschlossenen Augen lag sie auf der Bank und lauschte der Stille. Sie zog an der Zigarette, hustete, warf sie weg. Sehun hätte sie jetzt ausgelacht. Vielleicht wäre er auch wütend geworden, er wollte nie das sie rauchte oder sonst was tat, was er tat.

»Er will dich nur eifersüchtig«, redete sie sich ein, während eine Träne nach der anderen floss. »Er liebt sie nicht, er..«. Dann hörte sie auf zu sprechen, es hatte keinen Sinn sich jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie hatte mit ihm Schluss gemacht, woher nahm sie sich nun das Recht sich so zu fühlen? Verletzt.

psychoneurotic | #PlatinAward19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt