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Die Sonne geht unter und der Mond auf. Sternen erscheinen am Nachthimmel und ich wandere weiter.

Meine Füße versinken im Sand. Das wandern ist so anstrengend wie immer, nur besitze ich kein Wasser, sondern nur Whisky, den ich allerdings trinke, da sich meine Kehle so trocken wie Sandpapier anfühlt.

Bald schon ist auch der Whisky leer. Da ich allerdings schon früh viel Alkohol getrunken habe, spüre ich keinerlei Wirkung von dem Whisky. Ich gehe einfach immer weiter und beobachte dabei den Verlauf des Mondes.

Hoffentlich schaffen es die anderen auch zu fliehen...ich weiß nicht was ich tun soll, wenn nicht.

Für die Situation, dass Veronica und ihre Freunde es nicht schaffen sollten, hatte ihre Aufüherin natürlich auch einen Plan. Ich sollte einen auf sie warten, wenn sie dann nicht da sind, soll ich mich alleine auf den Weg machen. Daher sollte ich auch Daniels Leiche plündern, um wenigstens etwas dabei zu haben.

Immerhin habe ich mein Tagebuch wieder. Und trage einen Umhang um den Schulter und ein Messer ab der Hüfte...das ist besser als nichts...

Irgendwann bleibe ich stehen, um das Mal des letzen Tages auf meinen Unterarm hinzuzufügen. Erst schneide ich einen Streifen von dem Umhang ab, dann mache schnell einen Schnitt, den ich sofort verbinde. Ich wische mit dem Umhang das Blut von meinem Messer und gehe dann weiter.

Langsam aber sicher wird der Himmel immer Heller und die Sterne verblassen. Als die Sonne, dann langsam am Horizont aufgetaucht, bleibe ich stehen.

Ich lasse mich in den Sand, wieder mein einziger Begleiter, aber hoffentlich nicht mehr meinen einzigen Freund, sinken und schlage mein Tagebuch auf einer leeren Seite auf. Ich krame den Stiff aus meiner Hosentasche und fange an zu schreiben.

Tag 93
Ich hatte letze Nacht einen Traum. Eigentlich habe ich mich erinnert. Ich weiß jetzt nicht nur wer ich bin und woher ich komme, nein...ich habe das letzte Rätsel gelöst. Ich bin Schuldig. Ich habe diesen Mann, der mich angeschossen hat, ermordet. Meinen hohen Vater jedoch nicht.

Ich wurde am Morgen von einem Schlag geweckt. Zwei Kanibalen hatten mich aufgelesen und in ihr Lager gebracht. Dort verbündete ich mich mit ihren anderen Gefangenen und uns gelang die Flucht. Besser mir, ich weiß noch nicht ob die anderen es auch geschafft haben.

Jedoch bin ich jetzt auf dem Weg in die nächste Stadt. Ich werde den ganzen Tag auf sie warten, kommen sie aber nicht, werde ich meine Reise alleine fortsetzen.

Ich klappe das Buch zu und stecke den Bleistifft weg. Dann lege ich mich unter dem Umhang hin und ziehe diesen über meinen Kopf.

So liege ich da und schlafen irgendwann ein.

↠ѕαи∂↞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt