'From Lumos to Nox' (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit) {Beendet}

Kapitel 15. Achtung, Flirtalarm!

Nervös stehe ich hinter der Kasse und tippe mit meinen Fingern auf dem Tisch rum. Es ist viertel nach zwölf, Sirius wollte schon vor fünfzehn Minuten hier sein. Heute morgen lag ein Brief halb unter der Haustür durch geschoben, er muss die arme Eule wahrscheinlich irgendwann nachts los geschickt haben, in dem er geschrieben hat er freue sich sehr und würde mich um zwölf zu meiner Mittagspause abholen. Anstatt Kaffee zu trinken gehen wir zusammen etwas essen.

Ruhelos gehe ich zu einem der großen Spiegel, die im Verkaufsbereich stehen, und betrachte mich im Spiegel. Ich habe eine kurze, gewöhnliche Jeans an, eine lockere, weiße Bluse und meine braunen Sandalen, die ich zufällig im Schuhschrank entdeckt habe. Mit einem Seufzen ziehe ich meinen Pferdeschwanz enger und wische einen kleinen, schwarzen Punkt unter meinem Auge weg.

Die Türglocke schellt und ich drehe mich sofort um. Sirius kommt mit einem breitem Grinsen auf mich zu. Automatisch erwiedere ich jenes und mein Herzschlag setzt beschleunigt ein. Auch er ist sehr leger angezogen mit einer einfachen Jeans und einem dunkelblauem T-Shirt. Das einzige, was ihn robuster wirken lässt, sind seine Lederjacke und die wilden Locken.

"Hey, tut mir leid für die Verspätung, ich musste noch etwas in Gringotts erledigen und die bescheuerten Kobolde haben sich alle Zeit der Welt gelassen."

Mit wenigen Schritten ist er bei mir und begrüßt mich mit einem Kuss auf die Wange. Mein Lächeln wird sofort breiter.

"Ich habe schon gedacht du würdest mich versetzen", erwidere ich neckend.

Er schüttelt nur den Kopf. "Das würde ich nicht wagen. Lily würde mich wortwörtlich öffentlich erhängen", sagt er zwinkernd und legt einen Arm um mich, als wir auf die mehr oder minder belebte Straße der Winkelgasse treten.

"Aha, also tust du das nur Lily zuliebe?", frage ich gespielt vorwurfsvoll und sehe zu ihm hinauf.

Er schaut zu mir runter genau in meine Augen, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Ich mach das mir zuliebe."

Ich nicke nur und sehe wieder nach vorne, nicht wissend was ich darauf erwidern kann. Dieser Typ macht mich total wirr im Kopf.

Eine kleine Weile laufen wir schweigend die Straße hinauf, ehe wir uns vor der Tür befinden, die in den Tropfenden Kessel führt.

"Okay, wo wollen wir was Essen gehen?", fragt Sirius und stellt sich vor mich, was auch dazu führt, dass er den Arm von meinen Schultern nimmt. Leider.

"Ehm, keine Ahnung. Ich nehme mir normalerweise immer etwas mit oder kaufe mir schnell etwas in der kleinen Bäckerei, wo wir letztens zusammen waren. Wir könnten ja in den Tropfenden Kessel, wenn wir schon hier stehen", schlage ich vor.

Sirius scheint kurz zu überlegen, doch nickt schließlich. "Ganz wie die Dame will." Zwinkernd öffnet er mir die Tür und ich gehe dankend hinein.

Gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch etwas abseits von der Bar, wo wir unsere Ruhe haben.

"Ich war etwas überrascht, als ich deinen Brief bekommen habe", bemerkt Sirius. "Was gibts denn so wichtiges, dass wir uns sofort am nächsten Tag treffen müssen?"

Ich seufze und lege mir peinlich berührt die Hand auf die Stirn. "Ach nichts, das kann noch etwas warten." Ob er mich auf die Hochzeit begleitet werde ich keineswegs sofort fragen. "Ich will dich nur etwas fragen."

Sofort stellen sich seine Lauscher auf und er schaut wissbegierig zu mir. "Ach ja? Was denn?"

Ich schüttel grinsend meinen Kopf. "Das sag ich später."

"Aber ..." Glücklicherweise taucht der Kellner an unserem Tisch auf und fragt uns griesgrämig, was wir denn essen wollen. Ich bestelle mir ein einfaches Kotelett mit Ofenkartoffeln, Sirius Nudeln mit einer pikanten Sauce.

"Also, was gibt's neues bei dir?", frage ich Sirius, um von dem vorherigem Thema abzulenken.

Er scheint es zu bemerken, doch lässt sich wissend lächelnd darauf ein.

"Ich war gestern wieder bei Krone und Lily, Remus ist auch da gewesen. Wir haben viel geredet, vor allem über eine gewisse Person, die plötzlich überall auftaucht. Vor Banken und in Supermärkten."

Ich sehe ihn überrascht an. "Es ist aber nicht meine Schuld, euch überall wieder zu sehen", verteidige ich mich und füge neckend hinzu "Ich lege es nicht darauf an."

Der Lockenkopf grinst schelmisch. "Und wir dachten schon, du mutierst zu einem Stalker."

Als ob. Lachend schüttel ich meinen Kopf. "Ich bin kein Psychopat, keine Sorge. Was gab es denn so interessantes?"

"Wir haben größtenteils über unsere Schulzeit geredet. Wir haben über Slughorns Winterball gesprochen und auch über diese Party an Neujahr. Die von Emily Hunter, erinnerst du dich?"

Beschämt wende ich den Blick kurz ab und merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt. Das war der Abend, als Sirius mich um Mitternacht geküsst hat und ich mit meinem, teils sehr kindischem Verhalten, unsere Freundschaft zerstört habe.

"Ja, ich erinnere mich", erwidere ich und sehe ihm etwas peinlich berührt in die Augen. "Tut mir leid für die Ohrfeige damals, das hätte ich uns echt ersparen können."

"Oh ja, das hättest du", erwidert er verschmitzt und ich sehe ihn empört an, was ihn zum Lachen bringt.

"Na vielen Dank, Solidarität Geschwistern gegenüber wird wahrscheinlich nicht mehr so hoch geschätzt."

"Gibs zu, du wolltest mich einfach nicht küssen." Er sieht mir fest in die Augen, ein schmunzeln im Gesicht.

"Und woher willst du das wissen?", frage ich ihn mit jedoch gezogenen Augenbrauen.

"Also wolltest du?"

"Möglich", erwidere ich keck und er lacht nur auf.

"Und womit habe ich dann die Ohrfeige verdient?", hinterfragt er forsch.

"Du hast mich geküsst." Ich lache selbst etwas über die Ironie.

Er schüttelt nur den Kopf. "Macht total Sinn, da habe ich meine Antwort."

"Nein, so ist das nicht. Ich konnte nicht wegen meiner Schwester, ich hätte mich total schlecht gefühlt, wenn ich dich weiter geküsst hätte. So, als hätte ich sie hintergangen."

"Das mit deiner Schwester war ein großer Fehler", sagt er und sieht mir schief lächelnd in die Augen. "Ich hab mir da ganz schön was verbaut."

Ich muss genauso lächeln und verhake meinen Blick mit seinem. "Naja, passiert ist passiert, man kann es sowieso nicht ändern. Also das mit dir und Caroline. Ich kann es nicht fassen, dass es schon so viele Jahre her ist."

Ein kurzes blitzen taucht in seinen Augen auf. "Also könnte man sagen, das Ereignis ist verjährt?"

Kurz überlege ich, fasse meinen Mut zusammen und nicke leicht. "Ja, genau, das würde ich auch sagen."

Das Lächeln auf seinen Lippen weitet sich und er lehnt sich sichtlich zufrieden zurück in seinen Stuhl. Bevor er dem etwas hinzufügen kann kommt der grimmige Kellner an unseren Tisch und bringt uns unser Essen. Dieses Thema ist vorerst beendet.