Kapitel 2. Immer Vorsicht mit dem Alkohol

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"Und wo geht ihr hin?", frage ich und sein Lächeln wird nur noch breiter.

"Er hat mich für Samstag bei sich zu Hause eingeladen. Die nächsten Tage ist er bei seiner Schwester zu Hause, da sie heiratet. Er hat mir erzählt, dass sie bald ihr letztes Jahr in Hogwarts beginnt und kurz vorher noch ihren Freund heiraten will."

"Verständlicherweise, lieber einmal als keinmal."

Dirks Miene wird entwas angespannter und ich muss seufzen, nicht das schon wieder.

Dirk ist manchmal in so Phasen, wo er allen und jeden bemitleidet und ihnen helfen will. Und da wir ja zusammen wohnen bin meistens ich die, die das mit voller Wucht zu spüren bekommt. Ich verstehe zwar, dass er das alles wirklich gut meint und mir wirklich helfen will, aber in so kleinen Momenten würde ich ihm gerne an die Gurgel gehen.

Ich erinnere mich nur zu gut an das letzte Mal, wo Dirk mich verkuppeln wollte und mich unter einem Vorwand in ein Restaurant gelockt hat, um mein Date mit Benedikt Smythers abzuhalten, obwohl er ganz genau wusste, dass ich Benedikt für einen arroganten Schleimbolzen halte, der denkt, er wäre Merlin und könnte alles und jeden haben, wann und wo er will.

Als er versucht hat, mir unter mein Kleid zu fassen, konnte ich nicht anders als meinen Stab zu zücken und ihn zu verhexen. Dafür ist er zwar für ein paar Stunden im Mungos gewesen, doch es hat sich gelohnt. Seitdem spricht er mich nicht mehr an und sollten wir uns zufällig über den Weg laufen, wirft er mir nur einen dunklen Blick zu.

"Fang erst gar nicht an, darüber nachzudenken, Dirk, ich warne dich."

Dirk hebt abwehrend seine Hände und kann sich ein schiefes Lächeln nicht verkneifen.

"Ich weiß nicht, wovon du sprichst", erwidert er unschuldig und ich verdrehe die Augen lächelnd.

"Geh du schon zu Noah, ich wasch das schnell und komm dann zu euch. Er wird bestimmt wieder verlangen, Babbity Rabbity vorgelesen zu bekommen."

"Ich finde ja, dass er uns die Geschichten mal vorlesen könnte. Mittlerweile ist er ja ziemlich gut", bemerkt Dirk grinsend und verschwindet mit federnden Schritten aus der Küche.

Ich zücke meinen Stab, lasse schnell alles waschen und gehe dann ebenfalls ins Zimmer meines Sohnes, welcher sich gerade anzieht während Dirk das Spielzeug noch ordentlich weg räumt. Gemeinsam kuscheln wir uns zu dritt in Noahs Bett, wo Dirk, wieder erwarten, "Der Brunnen des Glücks", mein Lieblingsmärchen, vorliest. Als Noah dann endlich eingeschlafen ist drücke ich ihm einen sanften Kuss auf die weiche Wange und gehe ebenfalls schlafen.

Die nächsten Tage verlaufen ganz normal, Noah geht in den Muggelkindergarten, Dirk und ich zur Arbeit und am Samstag kommt Pandora zu uns und wir machen uns zu dritt einen gemütlichen Filme Abend, da Dirk ja nicht da ist.

Pandora Silver ist in den vergangenen Jahren sehr zu einer reifen Frau heran gewachsen. Als ich sie zum ersten Mal in Wahrsagen traf machte sie einen eher kindlichen und verträunten Eindruck auf mich, eher zurückhaltend und auch etwas scheu, aber mittlerweile ist sie sehr selbstbewusst, offen und fröhlich, hat immer ein offenes Ohr für andere und zieht jeden in seinen Bann, mit dem sie sich unterhält.

Nur eine Sache ist gleich geblieben, und zwar ihre Liebe zu Xenophilius Lovegood, ihrem Verlobten. Erst seit kurzem hat Xenophilius sie gefragt, ob sie ihn heiraten möchte, und Pandora sieht fast ununterbrochen und mit einem fassungslosem Gesichtsausdruck auf ihren Ring, so als ob sie sich vergewissern müsste, dass das alles kein Traum ist. So wie sie es momentan tut.

Eine Woche ist seit Dirks Date vergangen und gestern hat schon Nummer zwei stattgefunden. Dirk wird immer begeisterter von Timothy und es erfüllt mich mit einem unbeschreiblichem Glücksgefühl, ihn endlich so glücklich zu sehen, doch heute Abend bin ich mit Pandora in einem kleinem Zaubererpub, um etwas von der Woche auszuspannen.

"Also denkst du echt, dass das zwischen Dirk und Timothy etwas ernstes werde könnte?", fragt sie mich und reißt ihren Blick vom Ring auf mich.

Ich nehme einen Schluck Feuerwhiskey und nicke.

"So wie Dirk es schildert, klar. Timothy hab ich flüchtig kurz kennen gelernt, als er bei uns im Laden war und einen neuen Umhang kaufen wollte. Ich hab ihm die Maße genommen und etwas mit ihm geredet und ich fand ihn eigentlich ganz okay, so weit ich das eben beurteilen kann", erwidere ich und sie nickt verständnisvoll.

Kühle Abendluft vertreibt für eine Sekunde den starken Geruch von Alkohol und Zigarrenrauch in dem voll besetzten Pub, als die Tür kurz geöffnet wird, doch das ist hier dauerzustand. So ziemlich alle Tische hier sind besetzt und die Hexen und Zauberer kommen und gehen. Ich bin zum ersten Mal hier, Pandora hat den Pub entdeckt, und ich glaube, dass ich nicht zum letzten Mal hier sein werde.

Pandora nippt kurz an ihrem Glas, ehe sie sich wieder vollkommen auf mich fokussiert.

"Und was ist mit dir? Irgendetwas im Visier?", fragt sie mich schmunzelnd und ich schüttel meinen Kopf lächelnd.

"Nein, Dora, da ist nichts. Und wenn da jemand wäre, wer würde denn bitte eine Frau mit Kind nehmen? Meine Chancen sind da leider sehr gering, doch wenn der Mann Noah nicht annimmt, dann kann er auch mich vergessen."

"Ach Hannah, du musst den Männern auch mal eine Chance geben, dein Herz zu erobern und deinen Sohn kennen zu lernen. Ich erinnere dich nur ungern an William", sagt diese mahnend und grinst breit, nachdem sie mein Augenrollen bemerkt.

William Darcy ist nur eine flüchtige Bekanntschaft, ein Freund von Xenophilius, der mir mal vorgestellt worden ist. Nach kurzem Smalltalk hat er erwähnt, Kinder nicht haben zu wollen, und da war die Sache für mich schon gestrichen und ich habe ihn alleine gelassen.

Ich grummel etwas unverständliches in mein Glas und trinke den letzten Rest Feuerwhiskey aus.

"Was ist eigentlich ...", setze ich an, doch Gebrüll zwei Tische weiter zieht unsere Aufmerksamkeit an sich.

Anscheinend streiten sich zwei betrunkene Männer lautstark über Merlin weiß was und sind kurz davor, dem anderen die Nase zu brechen. Der Baarkeeper ist auch schon auf dem Weg zu den Streithähnen.

"Nur irgendwelche Betrunkenen, die sich die Augen auskratzen wollen", schließt Dora augenrollend und dreht sich wieder zu mir.

Als sie gerade ihren Mund öffnet, um etwas zu sagen, knallt jemand mit voller Wucht gegen unseren Tisch und ich schreie erschrocken auf. Zum einen da mich das plötzliche auftauchen der Person, die unseren Tisch zerschmettert hat, erschreckt und zum anderen auch, da ich die Person vor mir wieder erkenne.

Das kindliche Aussehen ist deutlich zurück gegangen und die Speckfalten in Gesicht und Halsbereich sind nicht mehr so groß, aber das Erscheinungsbild im Ganzen hat sich kaum verändert.

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Hehe, hrchm, jaaaa, hier ist da zweite Kapitel (endlich). Bitte bitte nehmt es mir nicht übel, ich war vor allem in den letzten zwei Wochen viel unterwegs und hatte viel für die Schule zu tun, sodass ich kaum zum schreiben kam, aber ich habs fertig gestellt, endlich!

Naja, hier sind einige Infos über Silver/Lovegood Liebesleben verstreut und ihr dürft gerne raten, wer da so rücksichtslos unschuldige, nur in der Gegend herumstehende Tische zertrümmert, im nächsten Kapitel wirds aufgelöst ;)

'From Lumos to Nox' (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit) {Beendet}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt