Kapitel 19

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Gerade hatte ich meinen ersten eigenen Mietvertrag unterschrieben, als mein Handy über das öffentliche Wi-Fi der Stadt eine Nachricht meiner besten Freundin aus Deutschland empfing.

Noery, wie geht's dir da drüben auf der anderen Seite des Teichs? Wie ist das Wetter, und viel wichtiger, sind die Kerle da drüben wirklich so heiß?

Meld dich mal bitte!!!!!

Ugh, das war keine geringere als Corina.

Schnell steckte ich es zurück in meine Tasche, für sowas hatte ich jetzt keine Zeit.

"Sehr schön, ich gratuliere zu Ihrer ersten eigenen Wohnung!"

Der bartige Notar reichte mir die Hand über seinen Schreibtisch und beäugte mich über den Rand seiner braungoldenen Nickelbrille hinweg.

Mrs Dindy saß neben mir und erhob sich zum Abschied.

Ich erhielt noch eine Kopie des Mietvertrags sowie einige andere Unterlagen für meinen Ordner.

-

Die Wohnung war zwar schon zum Großteil eingerichtet, jedoch fehlten mir hier und da noch ein paar Kleinigkeiten wie Besteck, Teller, Tassen und noch weitere diverse Küchengeräte, sowie Spiegel und Dekogegenstände.

Beim Einkauf sollten mir also zum einen Brooke behilflich sein, zum anderen vier gewisse Herren.

Osmo und Jukka hatten sich für Vorarbeiten im Tonstudio abgemeldet, schließlich waren die Musiker nicht zum Urlaub da.

Brooke hatte den genauen Durchblick wenn es darum ging, das richtige Einrichtungshaus zu finden.

Riku und Samu blieben die ganze Zeit über auffällig nah bei mir, und nach wenigen verstrichenen Minuten kam ich mir vor, wie von zwei Bodyguards begleitet.

Egal, viel wichtiger war jetzt die Einrichtung meiner Wohnung.

Langsam schlendernd begutachtete ich allerhand Dekoelemente, auf der Suche nach etwas passendem.

Raul und Sami blödelten derweil etwas herum, was Samu nicht so ganz zu tolerieren schien, denn er warf den beiden von seiner Position neben mir immer wieder etwas strafende Blicke zu, welche die Beiden so gut wie nicht beachteten.

"Du Nora, ist das nicht der eine Typ von gestern?", fragte Brooke dann plötzlich und zeigte mehr als auffällig zum anderen Ende des weitläufigen Flures.

Tatsächlich, da stand der Kerl von gestern Abend, in den ich im Restaurant knallhart reingefallen war.

"Ja, das ist er. Und seine Freundin steht daneben."

Wieder einmal konnte ich ihr Gesicht nicht erkennen, wie auch, sie stand ja mit dem Rücken zu mir.

Er ihr gegenüber, mit Sonnenbrille und im Tank Top, damit seine durchaus vorhandenen Muskeln zur Geltung kamen.

Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.

Nahezu perfekt.

Als unsere Blicke sich trafen, stockte mir der Atem.

Da war sie wieder, diese komische Spannung, die auch schon gestern Abend im Restaurant zwischen uns geherrscht hatte.

Komisch, oder?

Ich wusste so rein gar nichts über ihn, nicht mal seinen Vornamen.

Trotzdem strahlte er neben extremer Langeweile auch etwas Vertrauliches aus, etwas ganz warmes, was mich offensichtlich stark anzog.

Brooke fuchtelte dann plötzlich wie wild mit ihrer Handfläche vor meinem Gesicht herum und ich sah sie etwas verplant an.

"Huh, was ist denn?"

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