Kapitel 27

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Die Tage bis zum Entlassdatum wollten nicht vorbeigehen, so schien es mir zumindest.

Logan bekam von mir jeden Tag Besuch, dabei hatte ich sogar an einem Tag seine Familie kennengelernt, was in einem Krankenhauszimmer in einer ziemlich wirren Situation geendet hatte.

Man hatte die Gesichtsausdrücke der Henderson's mit 'etwas überrumpelt' ganz gut beschreiben können.

Seine Eltern im Krankenhaus kennenzulernen war aber auch nicht so das, was ich mir vorgestellt hatte.

Eigentlich hatte ich mir das noch gar nicht vorgestellt, aber das war jetzt egal.

Richtig nette Leute waren die Hendersons aber auf jeden Fall.

Seine Mutter Pam, Vater Jeff und Schwesterchen Presley hatten mich im Krankenzimmerambiente mehr oder weniger feierlich in den Kreis der Familie aufgenommen.

Heute, am Tag vor seiner Entlassung, war ich mit ihm etwas auf den Fluren am umherspazieren.

"Weißt du, auf was ich mich besonders freue?", fragte er mich, als er kurz anhielt.

Er stand nur wenige Zentimeter vor mir, lächelte mich mit seinen warmen braunen Strahleaugen an und schob ganz langsam seine Hand in meine.

Langsam ließ er sich gegen die Wand fallen, mich zog er ganz nah an sich, sodass mein Kopf an seiner Schulter lag und meine Nase keinen Zentimeter mehr von seinem Hals entfernt war.

"Nein, vielleicht erzählst du's mir."

"Mh, ich freu mich auf dein leckeres Essen, ganz im Gegensatz zu dem Fraß hier."

Um ehrlich zu sein, hatte ich jetzt mit was anderem gerechnet.

"Und ich freu mich auf das Gesicht meiner Ex, wenn sie zurück kommt.", fuhr er fort.

Dieser Satz ließ mich loskichern.

"Du bist gemein, weißt du das?", fragte ich ihn dann.

"Ach was, stimmt doch gar nicht! Jeder kriegt das, was er verdient. So ist das nunmal."

Er sah auf mich herunter und ich spürte, wie seine Hände von meinem oberen Rücken abwärts wanderten.

"Und ich bin verdammt froh, dass ich das hier verdient hab.", fügte er noch hinzu.

Eigentlich hätte ich jetzt was erwidert, aber ich hatte keine Lust, seine Hände aufzuhalten.

Stattdessen fanden meine Lippen seine.

Für den Moment genoss ich seine unglaublich süchtig machende Nähe.

Dieser Unfall hätte auch ganz anders ausgehen können.

Unwillkürlich begann ich aus diesem Grund, ein paar Tränchen zu verdrücken.

"Baby girl, hey was ist?"

Er drückte mich vorsichtig näher an sich und sah mir besorgt direkt in die Augen und schwups, war ich in den schönsten Schokoaugen der Welt verloren.

"Ich habe nur grade daran gedacht, was gewesen wäre, wenn der Unfall schlimmer ausgegangen wäre.", schniefte ich und wurde sogleich ruhiger.

"Daran denkst du jetzt bitte nicht mehr, ja? Ich bin da und das ist das einzige, was wichtig ist."

Er drückte seine Lippen sanft gegen meine Stirn und strich liebevoll über meinen Rücken.

Bis zum späten Abend blieb ich noch bei ihm, gleich am nächsten Morgen sollte die Entlassung erfolgen.

Pünktlich um 8 war es dann soweit, ich hatte es mir nicht nehmen lassen, ihn abzuholen.

"Ich fahre!"

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