Kapitel 2.

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Am nächsten Tag kamen dann die beiden Detectives wieder und brachten einen sehr jungen Officer mit.

"Emma, wie geht es dir?" fragte Det. Daniels.

"Geht so. Ich habe Schmerzen, aber das halte ich aus." antwortete ich.

"Das hier ist Officer Mason Archer. Er wird dich ab Montag immer begleiten. Wir haben schon mit deinem Direktor und den Lehrern gesprochen. Du wirst dann aufgefordert ihn herum zu führen und sein Platz wird neben deinem sein." ich reichte ihm die Hand.

"Emma Carter!" stellte ich mich vor.

"Ich weiß!" lächelte er und ich nickte. Natürlich wusste er es. Schließlich war ich in Zukunft sein 'Auftrag'. Ich bat Dad raus zu gehen, damit er nicht hören musste, was mir alles passiert ist. Ich erzählte den Detectives und Mason von dem gesamten Vorfall und wie alles abgelaufen ist. Nach einer halben Stunde waren wir damit endlich fertig. Zwischendurch fing ich an zu weinen, weil die Erinnerungen an den vorigen Tag einfach nur grausam waren.

"Ich würde sagen, dass du nach kommst und ihr euch jetzt erst mal etwas kennenlernt. Wenn ihr euch kennt, wird sie dir eher vertrauen." sagte Det. Daniels zu Mason, welcher zustimmte und sich neben meinem Bett auf den Stuhl setzte. Meinem Vater sagte ich, er solle zur Arbeit fahren und, dass ich klar komme.

"Also, ich weiß bisher nur, dass du Emma Carter heißt, auf die Northvalley High gehst, 17 Jahre alt bist und du gemobbt wirst. Wie schlimm ist das Mobbing?" fing Mason an. Ich erzählte ihm nur vom Vortag um ihm zu zeigen, wie schlimm es werden kann.

"Ich weiß nur, dass Sie Mason Archer heißen und Officer bei der Polizei sind." meinte ich.

"Du kannst mich ruhig duzen. Wir werden in den nächsten Wochen und vielleicht auch Monaten viel Zeit miteinander verbringen... Ich bin 21 Jahre alt, mache gerne Musik und treibe viel Sport. Meine größte Leidenschaft ist das Klavier spielen. Magst du Musik?" ich lächelte leicht.

"Musik ist mein Leben. Ich spiele Klavier und Gitarre und ich singe. Und sonst zeichne und male ich gerne." antwortete ich.

"Ich bin auch ein Kunst-Fan. Ich habe zwar nie viel gemalt, aber zeichnen tue ich fast täglich."

"Und warum bist du zur Polizei gegangen? Wegen des Geldes? Ich weiß zwar nicht, wie viel man da verdient, aber da man jeden Tag sein Leben aufs Spiel setzt..." ich ließ den Satz offen stehen.

"Naja, reich werden kann man damit nicht. Aber ich tue es aus Überzeugung. Ich möchte Menschen helfen, so wie dir. Als meine Eltern vor drei Jahren bei einem Banküberfall erschossen wurden, wusste ich, dass ich in Zukunft anderen Menschen helfen möchte, damit ihnen so was nicht auch passiert. Geldprobleme habe ich keine, da beide eine gute Lebensversicherung hatten und ich geerbt habe." erklärte Mason.

"Das mit deinen Eltern tut mir leid. Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich habe meine Mutter verloren. Zwar war es ein Autounfall, aber ich saß neben ihr, und hätte sie sich nicht auf mich konzentrieren müssen, wäre sie nie gestorben!" eine Träne floss über meine Wange, welche ich sofort wieder wegwischte.

"Das ist schrecklich. Die Eltern zu verlieren ist schon sehr hart, aber dabei zusehen zu müssen ist grausam..." sagte er mitfühlend und ich stimmte zu. Grausam... Das war es und noch viel mehr.

"Themawechsel... Bitte!" meinte ich und er lächelte leicht.

"Okay. Erzähl mir etwas über dich, was keiner weiß..." sagte er und ich überlegte.

"Es gibt nichts, was keiner über mich weiß, abgesehen von meinem Gewicht.. Das erzähl ich aber niemandem. Ich versuche abzunehmen, indem ich weniger und gesünder esse, aber mir fehlt einfach die Zeit noch mehr zu tun. Seit Mom's Tod bin ich die einzige Frau im Haus. Ich putze, koche, wasche und mache alles, was vorher Mom gemacht hat. Dazu kommen Hausaufgaben, Klausuren, Projekte und solche Sachen für die Schule. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es zwei mal die Woche in meinen Musikkeller, um mich etwas abzulenken. Dort steht ein großer Flügel, meine Gitarre und mir wurde ein kleines Aufnahmestudio eingerichtet." erzählte ich.

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