14: Deal

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(1876 Wörter)

Das konnte nicht wahr sein. Louis war fassungslos. Sie hatten grade so einen wundervollen Moment miteinander geteilt und jetzt bekam Harry so eine Neuigkeit?

Louis war nicht bereit Harry einfach wieder gehen zu lassen. Aber er wusste nicht was er tun sollte.
"Vielleicht rufst du bei deinem Geschäftspartner an.. oder du redest nochmal mit deinem Vater, vielleicht kannst du ihn doch überzeuge-" redete er auf ihn ein, doch er schüttelte frustriert den Kopf. Harry faltete seine Hände, die zwischen seinen ausgebreiteten Beinen baumelten, und spielte kurz darauf mit seinen Ringen. Louis blick haftete auf seinen Händen, während er überlegte, wie er Harry weiterhin bei sich haben könnte.

Nach einer kurzen Stille interessierte es mich doch zu sehr, was ihn jetzt eigentlich von seinem Daddy trennen sollte. Neugierig fragte er also "Warum eigentlich? Warum nimmt dir dein Dad einfach diesen Auftrag weg?"
Harry blickte hoch und verzog seinen Mundwinkel. "Der Hauptgeschäftspartner, der wichtigste Mann beim Deal, hatte mich angerufen.. aber ich war ein wenig beschäftigt." Den letzten Teil raunte Harry und grinste leicht, doch der Anflug von Fröhlichkeit verschwand sofort wieder und Harry verzog seine Augenbrauen.
"Ich verstehe es nicht. Die letzten Wochen habe ich jeden einzelnen Anruf von Mr. Tomlinson angenommen, wir hatten stundenlang Gespräche über alle Möglichkeiten, wie wir den Deal für beide Seiten erfolgreich machen könnten. Und dann kann ich nicht mal für eine halbe Stunde unerreichbar sein? Wie kann man so pingelig sein, verdammte Scheiße!" Louis merkte wie sauer Harry war, konnte sich aber nicht konzentrieren. Hatte Harry grade wirklich Mr. Tomlinson gesagt?
Kein Wunder, dass Harry diesen Auftrag so ernst nimmt und keine Zeit für nichts hatte.
Denn Mr. Tomlinson, Louis' Vater, war einer der anspruchsvollsten Männer, die Louis jemals antraf. Wenn ein kleines Detail nicht nach seiner Nase lief, lief alles schief. Und Mr. Tomlinson erwartete stets eine Leidenschaft für den Job eines Mannes, denn nicht anders sollte es sein. Das selbe wird auch Louis in Erwartung gestellt, als zukünftiger Geschäftsführer von einer der größten Firmen Londons. Hohe Erwartungen für den relativ kleinen, jungen Mann.
Louis war ratlos und zerrissen zwischen der Entscheidung die er treffen musste. Würde er Harry sagen, dass ein Mr. Tomlinson auch grade neben ihm sitzt? Oder sollte er es so kommen lassen, wie Harry's Vater es bestimmt hatte?

Das konnte er nicht zu lassen. Louis wusste nun genau was er tun würde. Dafür müsste er aber erst Harry beruhigen und ablenken können. Und er überlegte nicht lang.
Der kleinere stand auf und zog den Trauerkloß auf seine langen Beine.
"Komm, lass uns kochen. Also, lass dich kochen." Grinste Louis. Harry lächelte ein wenig und nickte. Essen war immer eine gute Idee.
Fast immer.

Es sei denn, man ist wie Louis und kauft immer nur das nötigste, aber keine Dinge, aus denen man ein leckeres Gericht zaubern konnte.
"Okay.." stieß er lang gezogen raus "wie wär's damit: Du" Louis drückte seinen Zeigefinger auf Harry's Brust. "gehst duschen, guckst Fernsehen oder machst ein kleines Nickerchen. Und ich gehe Pizza kaufen. Pizza klingt doch fantastisch, nicht war?"
Der Wuschelkopf grinste vor sich her, niemand könnte Pizza widerstehen.

Und er hatte recht. Ohne lange Diskussion ließ Harry sich davon überzeugen, zu Hause zu bleiben und den Service zu genießen. Er machte sich also daran einmal Freizeit auszukosten, trug eine Gesichtsmaske auf und guckte ein wenig Friends auf Netflix, während Louis Pizza kaufen ging. Auf Umwegen.     

 ❁ ❁ ❁


Louis betrat das hohe Gebäude, bedeckt mit Fenstern und gefüllt mit Büros. Unten in der Eingangshalle sieht man der Wand entlang ein paar weiße, sehr ungemütlich aussehende, Stühle und geradeaus einen Tresen in Form eines Kreises. In der Mitte sind 3 Angestellte, die Termine ausmachen, Kunden begrüßen, Beschwerden aufnehmen und Leute in die Halle rufen.
Rechts von dort sieht man eine große Treppe die zu dem offenen zweiten Stock führt und ein Stück weiter sind mehrere Fahrstühle aufzufinden.
Da Louis hier schon mehrere Stunden verbracht hatte winkte er nur kurz einer der Sekretärinnen zu, die ihn erkannte und als Bestätigung nickte und ein 'Guten Morgen' mit ihrem Mund formte, es aber nicht aussprach, da sie am Telefon war. Seinen Weg direkt zu einem der Fahrstühle fand er leicht, drückte auf den nach oben zeigenden Pfeil und musste nur kurz auf den Fahrstuhl warten, dessen Türen sich öffneten und Louis anschließend im Dreizehnten Stock ankam.
Welch Ironie, dass das Büro dieses furchteinflößenden Mannes sich auf dem Stockwerk der Unglückszahl befindet. Als ob er das nicht mit Absicht gemacht hätte.

Camboy [Larry Stylinson]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt