Chapter eight

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Ich lag seid 20:00 Uhr in meinem Bett. Die Wärter liefen ihre letzten Runden an den Zellen vorbei. Es schwirrten so viele Fragen in meinem Kopf herum. Ich bezweifelte, dass Derek mit Stiles befreundet gewesen war, es wirkte auf mich viel mehr so, als könnten sie sich nicht ausstehen. Scott im Gegensatz schien mir als ein guter Freund von ihm. Das ticken der Uhr in diesem Zimmer machte mich verrückt und ließ mich nervös werden. Ich würde hier vermutlich morgen rauskommen. Mein Plan war es gewesen, hier raus zu kommen, jedoch hatte ich mir nie Gedanken darüber gemacht was passiert, wenn ich es wirklich schaffen würde. Wahrscheinlich, hätte ich nie gedacht, das ich es einmal schaffen würde. Ich atmete tief durch. Zwanzig vor neun. Langsam stieg ich aus dem Bett. Meine Haaren lagen offen und zerzaust über meinen Schultern. Meine blonden Haare waren so hell, dass man sie beinahe als silbern bezeichnen konnte. Ich nahm die Haarspange, die ich vorhin aus dem Büro meiner Psychologin gestohlen hatte, unter dem Kopfkissen hervor und lief zur Tür. Keine Ahnung woher ich das konnte, jedoch war das knacken einer Tür relativ leicht. Leise öffnete ich diese und sah in den dunklen Gang hinaus. Mein Herz raste wie damals, als ich mit Stiles in den Keller gegangen war. Nur dieses Mal, hatte ich zwei Typen dabei, die ich nicht kannte und wurde hoffentlich nicht von einem Psychopathen angegriffen. Ich lief also die Gänge entlang. Ich stockte, als ich ein Geräusch hörte. Das hatte ich mir bestimmt eingebildet. Dann hörte ich Schritte, Schritte, die immer näherkamen. Dann merkte ich wie sich eine Hand auf meinen Mund schlug und mich jemand hinter eine Ecke zog. Mein Herz raste und ich konnte mich kaum bewegen. Mein Körper war gegen die Wand gepresst und ich schaute nach oben. Ich wusste nicht wie er das tat, aber ich hatte das Gefühl gehabt, er war im richtigen Moment da. Als die Schritte leiser wurden nahm er die Hände von meinem Mund und ging ein Schritt zurück.
,,Willst du uns auffliegen lassen?" zischte er.
,,Uns? Logan, was tust du hier?"
,,Ich lass dich doch nicht mit diesen komischen Typen alleine. Vergiss es." Ich seufzte.
,,Logan. Das ist eine Sache zwischen Scott, Derek und mir."
,,Vergiss es. Ich komme mit."
Er konnte manchmal so stur sein.
,,Schön."
Ich lief weiter in Richtung des Zimmers von Dr. Hilton und sah auch schon Scott der unruhig mit seinem Fuß auf den Boden tippte und Derek, der genervt in die Luft starrte. Scott sah auf, als er unsere Schritte hörte.
,,Kommt mit", sagte ich und lief um die nächste Richtung mit den drei Jungen im Schlepptau.
Logan holte zu mir auf.
,,Bist du dir sicher, dass du da nochmal runter willst?"
Ich sah ihn nicht an, sondern starrte weiter geradeaus und lief den nächsten Gang hinunter zur Geschlossenen.
,,Ich muss."
Er seufzte.
,,Na schön."
,,Du musst nicht mit. Niemand zwingt dich. Du kannst auch gehen. Um ehrlich zu sein, wäre mir das sogar lieber."
Er fasste sich Theaterlicht ans Herz.
,,Autsch."
Jetzt standen wir vor der dunklen Tür. Ich schaute mich noch einmal um und lief hinein.
,,Kommt schon", sagte ich und sie liefen mir nach.
,,Stiles hat sich komisch verhalten, als er hier ankam. Muss nicht schön sein am ersten Tag schon einen Selbstmord mit zu erleben", sagte ich und schaute kurz traurig auf den Boden und schüttelte den Kopf.
,, In der ersten Sitzung, war er abwesend und sah immer wieder paranoid hin und her. Am Anfang dachte ich, er wäre doch etwas gestört."
Ich lief weiter durch den großen Raum zu den Rohren.
,,Wir sind in einer Irrenanstalt, ich dachte auch du bist verrückt."
Ich sah Derek an und stellte fest, dass ich ihn nicht mochte. Ich schnaubte.
,,Jeder denkt was er will. Auf jeden Fall bemerkte ich bei Stiles rote hervorstechende Adern die eigentlich nur bei Blitzeinschlagsopfern auftreten sollte. Wir machten eine Pause und die Psychologin zog Stiles mit in einen Raum. Ich war neugierig und bin hinterhergelaufen. Sie gab ihm eine Art Serum, mit dem die Adern verschwanden. Sie sagte er dürfte nicht einschlafen, aber das tat er. Wieso auch immer. Ich schätze er hat eine Spritze bekommen. Er sagte in der Nacht immer wieder etwas wie: ,,Lass mich raus."
Jetzt blieb ich vor einer der Kisten stehen und drehte mich zu ihnen um.
,,Haltet mich für verrückt, aber alles was ich erzähle ist passiert."
Niemand unterbrach mich, als ich erzählte und Scott erhob das Wort.
,,Wir werden dich nicht für verrückt halten."
,,Also gut. Die Psychologin erzählte etwas von Nogitsunes und ich forschte etwas nach. Naja, ein bösartiger Geist, der sich von Schmerz und Trauer ernährte, war anfangs nicht gerade glaubwürdig. Stiles wollte in den Keller um etwas zu suchen. Er sagte er war dort schon einmal."
Ich lief weiter und blieb vor der eingeschlagenen Wand stehen, wo der Nogitsune noch drin lag.
,,An dieser Wand war eine fünf eingeritzt. Dahinter war es hohl, also schlugen wir die Wand ein. Dahinter haben wir das gefunden."
Ich lief auf eine weitere Kiste zu und holte das Bild hinaus.
,,Er sagte er wollte es Scott zeigen. Ich schätze damit bist du gemeint."
Ich gab ihm das Bild und seine Augen weiteten sich.
,,Wir wurden überrumpelt und von einem aus der Klinik außer Gefecht gesetzt, wurden an Stühle fest gebunden und Oliver, der Typ der uns gefesselt hatte, hielt in seiner Hand ein Gerät. Habt ihr schon einmal etwas von ,,Trepanation" gehört?"
Die Augen von allen weiteten sich.
,,Anscheinend schon. Oliver wollte auf mich zu gehen und Stiles redete mit einer Person, die gar nicht da war. Er sagte immer es solle mich gehen lassen und ist plötzlich in sich zusammengefallen. Er konnte sich von seinen Fesseln lösen. Als hätte er plötzlich Kraft dazu gewonnen. Seine Augen waren so kalt und leer. Da schien mir der Gedanke an einen Nogitsune, der Stiles befallen hat, gar nicht mehr so abwegig. Dann ist er verschwunden", beendete ich meine Erzählung. Man sah ihnen an, dass sie das alles noch einmal überdachten.
,,Ok, ihr haltet mich für verrückt", sagte ich. Derek holte tief Luft.
,,Nein. Glaub mir, es gibt schlimmeres als ein Nogitsune." Verwundert hob ich die Augenbrauen. Logan schien in Gedanken vertieft zu sein. ,
,Danke..."
,,Lavinia."
,,Lavinia. Du hast uns sehr geholfen. Hör zu. Wir oder besser gesagt ich, bin gut mit den Sherif befreundet, da er Stiles Vater ist."
Das hätte ich nicht erwartet.
,,Wir reden mit ihm und morgen bist du hier draußen.", sagte Scott.
,,Danke." Ich sprang über meinen Schatten, ging auf Scott zu und legte meine Arme um seinen Körper. Er war anfangs überrumpelt, schloss mich dann jedoch auch in seine Arme. ,,Danke."

*überarbeitet

FIERCE ~Against the worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt