Twenty

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Deaton schüttete mir eine Flüssigkeit in den Mund, die bitter und ungenießbar schmeckte.
,,Sicher, dass was auch immer du mir eingeflöst hast, nicht abgelaufen ist?"
,,Du stirbst und machst dir Sorgen über so etwas? Wow, du bist wirklich Speziell."
,,Danke Isaac."
Stiles verdrehte die Augen.
,,Ja, da bin ich mir sicher. Also, ich hatte euch meine Theorie noch nicht erklärt, aber setzt sie noch ein Stückchen weiter auf"
,,Uff."
,,Sorry", murmelten beide.
,,Ich werde dir jetzt dein Top durchschneiden, da wir an die Wunde müssen."
Ich nickte schwach und war Deaton dankbar, dass er mir erzählte was er tun würde. Noch zumindestens. Kurz darauf hörte man das Zerreißen von Stoff.
,,Legt sie wieder hin."
Unter normalen Umständen wäre es mir peinlich gewesen, nur mit BH vor den Jungs zu liegen. Jetzt jedoch verschwendete ich kaum einen Gedanken daran.
,,Hier, nehmt euch welche davon und tupft das Blut vorsichtig auf."
,,Das wird jetzt ziehmlich brennen."
,,Schon gut."
Ich gab mir alle Mühe, die Kontrolle über meinen Körper wieder zu erlangen, als ich sah wie Stiles die Tränen hinunter liefen und auch Isaac mit den Tränen kämpfte. Isaac schüttelte mechanisch mit seinem Kopf.
,,Dass kann nicht wahr sein."
,,Wir sind hier. Bei dir. Wir brauchen dich. Hörst du mich?"
Ich versuchte Isaac anzulächeln und ihn zu beruhigen.
,,Ich bleib bei dir, ob im Herzen oder auf der Erde."
Vielleicht war es nicht sonderlich beruhigend, allerdings sagte ich lieber die Warheit, anstatt ihnen falsche Hoffnungen zu machen.

Da machte ich den entscheidenen Fehler an mir herunterzusehen. Ich schnappte nach Luft, als ich sah das die Hälfte meines Körpers Blutüberströmt war.
,,Hey, Kleine. Lavinia, schau mich an."
Mein Atem ging schnell und mein Puls erhöhte sich und ich fühlte wie mein Körper zu brennen begann. Meine Wunde fühlte sich an wie flüssige Lava die meinen Körper hinab lief. Da wäre mir die Taubheit lieber gewesen.
,,Ah , mach das es aufhört!", schrie ich sie an.
Beide pressten Watte an meine Seite und meinen unteren Bauchbereich, der auch einige Schnitte dadurch abbekommen hatte, dass einige Holzsplitter feststeckten. Ich schrie sie an, sie sollen etwas machen, egal was, hauptsache die Schmerzen hörten auf. Es war als würde ich lebendig verbrannt werden.
,,Bringt sie dazu sich zu beruhigen, dass wird den Schmerz lindern!"
,,Hey, sieh mich an."
Ich schüttelte nur den Kopf.
,,Mach das es aufhört!"
Mein Atem ging schnell, sodass es sich wie ein Hecheln anhörte und ich wusste, dass ich eine Panikattacke bekommen würde. Dann nahm Stiles mein Kinn und drehte es zu sich.
,,Ich-Luft-"
Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Vorhin hatte ich die Taubheit des Todes bevorzugt, doch momentan war es nichts weiter als Qual. Stiles sah mich intensiver an, als er es je getan hatte, während Isaac und Deaton von hinten riefen, er solle endlich etwas machen. Ich war wie elektrisiert als er mich mit diesem Blick durchbohrte. Es gab nur noch ihn und mich und ich blendete Isaac und Deaton vollkommen aus. Doch Luft bekam ich immer schwerer, als er sich nach vorne bückte, stockte mein Atem ein kurzen Augenblick lang und ich war wie erstarrt. Er war nur wenige Atemzüge von mir entfernt, als die schwarzen Punkte sich in mein Sichtfeld bildeten und dann streiften seine Lippen kurz meine, bevor er sie sanft auf meine legte. Ich keuchte. Ich wusste nicht ob es dumm oder süß war. Ich meine ich bekam kaum Luft und er küsste mich? Doch es war nur ein kurzer Kuss, obwohl er sichtlich verzweifelt war. Als er sich jedoch von mir löste, ging mein Puls nicht mehr rasend schell, als wäre ich gerade eine Achterbahn mit Looping gefahren, sondern so schnell, wie ein Herz nuneimal schlagen konnte, wenn ich meinen ersten Kuss bekam. Das Prickeln ließ auch jetzt nicht von meinen Lippen ab.

,,Ich hab gehört das Hilft bei Panikattacken."
Stiles krazte sich verlegen am Nacken und starrte den Boden an.
,,Nun gut. Drückt weiter auf die Wunde."
Tatsächlich hatte ich den Schmerz vergessen und musste daran denken, dass man, wenn man etwas isst, sich der Körper auf das Essen und nicht auf den Schmerz konzentrierte, weil er sich nicht auf beides fokussieren konnte. Vielleicht war es ja beim Küssen genauso?

,,Habt ihr schonmal etwas von einem Phönix gehört?"
Nach kurzer Stille antwortete Isaac Daeton:
,,Ist das nicht so ein Vogel aus irgendwelchen Legenden?"

,,Nunja, Feuervogel trifft es eher. Es gibt viele Theorien, doch man wird sich nicht so richtig einig bei der Bedeutung dieses Wesens. Man sagt der Name Phönix käme aus dem Griechischen oder wird gleichgesetzt im altägyptischen mit dem Benu, was so viel Bedeutet wie: Neugeboren oder auferstanden."
Deaton schaute sich einmal kurz um ob sie mitkamen und verstanden was er ihnen erklären wollte, wobei meine Kopfschmerzen sich jetzt wieder verstärkten. Schnell begann dann Deaton weiterzusprechen, als er bemerkte, wie ich langsam davon gleitete.

*überarbeitet

FIERCE ~Against the worldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt