Kapitel 11

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Als wir am späten Nachmittag zum Essen gingen und in den Speisesaal setzten war ich in Gedanken ganz wo anders. Wir gingen an unsere Tische und erst jetzt bemerkte ich, dass Richie mir gegenüber saß. Er redete mit seinem Kumpel Simon. Ich bemerkte, wie ich Richie anstarrte, aber es schien niemand bemerkt zu haben. Wir aßen seelenruhig und gingen nach dem Essen wieder auf Station. Jedenfalls war das der Plan.

Richie und ich gingen wie die letzten Tage zum Fahrstuhl. Wieder funktionierte der Schlüssel nicht und erst nach circa 5 Minuten kam endlich der Fahrstuhl und Richie und ich stiegen schweigend ein. Wir müssen nur 2 Stockwerke hochfahren, weshalb ich es etwas übertrieben fand immer den Fahrstuhl zu benutzen. Gerade als wir den ersten Stock hinter uns gelassen hatten, flackerte das Licht im Fahrstuhl und ich zuckte zusammen. Ich wusste ganz genau, dass hier etwas nicht stimmte. Ich wurde unsanft aus meinen Gedanken gerissen, als der Fahrstuhl etwas ruckelte. Auf einmal ging das Licht aus und die Motorgeräusche des Fahrstuhls verschwanden.

"Richie...?", fragte ich ängstlich. "Sophie bleib ruhig. Ich werde Hilfe holen!", sagte er auch etwas beunruhigt. Richie holte sein Handy aus der Tasche, aber er schien keinen Empfang zu haben. Er versuchte mir das Gefühl von Sicherheit zu geben, aber ich wusste was passiert war und um ehrlich zu sein hatte ich ganz schön Angst. Schließlich ging Richie zu dem Notknopf, der im Fahrstuhl war. "Sie haben den Notknopf gedrückt. Wie kann ich Ihnen helfen?!", ertönte eine männliche Stimme. "Der Fahrstuhl ist steckengeblieben und wir sitzen jetzt zwischen dem ersten und dem zweiten Stock fest.", sagte Richie. "Wie viele Personen sind in dem Fahrstuhl?",fragte dieser Mann wieder. "Zwei.", erklärte Richie. Ich hielt mich einfach nur im Hintergrund, da es mir nicht gut ging. "Okay. Wir werden so schnell wie möglich den Fahrstuhl wieder zum Laufen bringen. Bitte bleiben Sie ruhig!", sagte die Stimme und war plötzlich weg. Richie atmete tief ein und drehte sich dann zu mir um. Er sah zu mir und er sah aus als ob er Panik hätte. "Sophie... Was ist los? Du siehst nicht gut aus.", sagte Richie besorgt. "Mir geht es gerade nicht so gut. Ich hasse es in engen Räumen eingesperrt zu sein.", erklärte ich vorsichtig. Ich saß in einer Ecke des Fahrstuhls und schaute auf meine Handyuhr. Mittlerweile war es 18:27. Ich fragte mich wie lange es dauern würde um uns hier raus zu holen. Ich malte mir die schlimmsten Szenarien aus und schluchzte leicht. Richie setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Zusammen saßen wir nun im Fahrstuhl und warteten ungeduldig auf Hilfe.  

Rehabilitation des HerzensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt