Nachdem Cáno mir die Rüstung gezaubert hat, habe ich leichtes Spiel. Ich pariere einen Schlag und schleudere einen Feuerball auf die Angreiferin, die ihn einfach abfängt, als wäre das nichts und mich höhnisch angrinst. „Tja, Kleine, Feuer bringt nichts, das habe ich selber sagt sie und hiebt wieder mit ihrem Schwert nach mir. Ich ducke mich unter dem Schlag weg und trete ihr vor die Brust, was mir ein paar Sekunden verschafft. Mein Feuer versucht sich einen Weg hinaus zu bahnen. Nicht das normale Feuer. Nein das, was meine Eltern umgebracht hat. Das heiße, lodernde Feuer. Ich blicke die Frau an. In ihrem Gesicht leuchtet kurz Furcht auf, bevor sie mich erneut angreift. Der Schlag zielt diesmal auf meinen Oberschenkel.
Ich pariere ihren Schlag erneut und umgreife ihr Handgelenk mit meinem. Ich kralle meine Finger hinein und mein Feuer greift nach ihr. Erst schaut sie verwirrt, dann verkrampft sich ihre Hand und sie lässt sein Schwert fallen. „Wie machst du das", zischt sie und verzieht ihr Gesicht. Dann fängt sie an zu schreien und der Schmerz zwingt sie in die Knie. Mein Kopf sagt mir ich sollte aufhören, doch tief in mir, will ich sie töten, ich will sie leiden sehen. Ihren gellenden Schrei hört man sicher bis Mordor. Ausgehend von meiner Hand fängt sie auf einmal an mit Brennen. Ihre Haut schält sich und wird schwarz. "Náriell, hör auf, sie ist doch schon längst tot!", höre ich Cános Stimme. Er legt mir eine Hand auf die Schulter. Diese innere Hitze ist genauso schnell wieder weg, wie sie da war. Erschrocken lasse ich die Frau los, um der verkohlte Körper kippt um. Die Anderen beiden Bändiger liegen auf dem Boden, der eine in einer Blutlache, der andere aufgespießt von einem riesigen Eisspeer. Die Flamme in meiner Hand erlischt und ich blinzel. Ich rieche den altbekannten Geruch von verbranntem Fleisch und drehe mich um. Mir wird kotzübel und schwindelig. Ich habe schon wieder die Kontrolle verloren. Ich stütze mich an dem Baumstamm ab und schließe die Augen. Tränen rollen über meine Wangen. „Warum bin ich so?", flüster ich und blicke auf meine zitternden Hände. „Warum?", schluchze ich Sund schaue zu Cáno. Sein Blick ist traurig und zuckt leicht mit den Schultern. Er überbrückt die Distanz zwischen uns und schließt mich in seine kräftigen Arme. Und schon tut es nicht mehr so weh. Weil ich nicht alleine bin.
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CÁNO P.O.V.:
Blinzelnd öffne ich meine Augen, weil mich die Sonne im Gesicht blendet. Ächzend rappel ich mich auf. Auf dem Waldboden zu schlafen mit nichts als einem Sattel als Kissen ist nicht grade das bequemste. Die Pferde dösen an einem Stamm geleint. Der Platz, wo Náriell geschlafen hat ist leer. Ich blicke mich um, sie ist aber nirgends in der Nähe. Wir haben gestern in der Nähe eines kleinen Wasserfalls gerastet. Vielleicht ist sie dort irgendwo. Ich strecke mich ausgiebig und mache mich dann auf in die Richtung in der ich das Wasser rauschen höre.
Dort ist sie. Auf einem Stein sitzend beobachtet sie das Wasser. Wind weht durch ihre feuerroten Haare. Wenn sie sie offen hat, erkennt man was für schöne Locken sie eigentlich hat. Ihr Schwert liegt neben ihr zwischen den Steinen am Boden. Langsam nähere ich mich ihr und lasse mich neben ihr nieder. Sie sagt nichts. Ich schaue sie an. Zögernd hebt sie den Kopf und blickt mir in die Augen. Ihre Augen. So ein reines, tiefes Grün. Ihr Blick ist traurig und voller Scham. Ich wünschte ich könnte ihr irgendwie die Last abnehmen. Sie öffnet den Mund, um etwas zu sagen, doch dann lässt sie es wieder sein und senkt den Blick wieder. Eine Zeit lang sitzen wir so da. Schweigend. Und schauen aufs Wasser. „Vor sehr langer Zeit", fängt sie zögernd an. „Hatte ich mich zum ersten Mal nicht unter Kontrolle. Es hat meine Eltern das Leben gekostet. Ich bin dann weggerannt. Doch vor sich selbst kann man nicht wegrennen. Das habe ich jetzt gemerkt. Ich wollte diese Frau nicht töten", murmelt sie. „Aber es hat Besitz von mir ergriffen und dann ist es meistens zu spät..." Sie atmet betont aus. „Ich will nicht so sein. Wieso kann ich nicht normal sein?", sie schaut mich mit großen, tränengefüllten Augen an. Ich nehme ihre Hand. „Deine Gabe macht dich besonders. Du bist stark genug es zu schaffen. Ich glaub an dich."
Sie versucht sich an einem Lächeln doch es erreicht nicht ihre Augen. Ich schaue sie noch einen Moment an bevor ich sie in den Arm nehme. Sie schlingt ihre Arme um mich und drückt sich an mich.
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Laica Lóce || Herr der Ringe FF🛑
Fanfiction[Pausiert] Ich haste durch den Wald. Stolpere über Wurzeln. Meine Lunge brennen, doch ich darf nicht stehen bleiben. Dann kriegt er mich. Also renne ich weiter. Doch ich bin nicht schnell genug. Plötzlich reißt mich etwas von den Füßen und ich falle...