Man hat mich nach Bruchtal gebracht. Dort ist es sicher und ich kann in Ruhe gesund werden. Rovhón durfte auf meinen Wunsch hin mitkommen und hat sogar eine eigene Terrasse zum Schlafen bekommen. Ich bin jetzt hier seit fast zwei Monaten. Vor einiger Zeit ist Elrond losgezogen und auch sein Heer ist mittlerweile auch noch nicht wieder da. Immer noch kein Wort von Legolas und den anderen. Wie schon so oft sitze ich auf einem Felsvorsprung über einem der vielen Wasserfälle hier. Rovhóns Kopf auf meinen Schoß gebettet. Die Wunden sind oberflächlich fast verheilt, doch es tut immer noch alles weh bei jeder Bewegung. Es ist eine riesige, hässliche Narbe geblieben. Den Zahn trage ich an dem Band um den Hals. Es ist das einzige was ich von Legolas habe. Fast die ganze Zeit denke ich an ihn. Wie er für mich da ist und mir versprochen hat zu mir zurück zu kommen. Doch daneben drängt sich auch eine andere Person die ganze Zeit in meinen Kopf. Cáno ist immer noch genau so präsent wie vor 3 Monaten, als ich dort war. Ich hatte stärkere Gefühle für ihn, als ich sollte. Es tut immer noch weh zu wissen, dass das Ganze nicht echt war.
Dann höre ich es. Das Horn, dass das Heer zurückkehrt, wird geblasen. Schneller als ich sollte springe ich auf und verfluche mich innerlich für diese Dummheit, als der Schmerz an meiner rechten Seite auflodert. Umständlich hieve ich mich auf Rovhón, der dann hinuntergleitet und mich an der Wiese vorm Tor absetzt. Ich humpel dahin und lehne mich an das Geländer. Zischend atme ich ein. Wieso muss es immer noch so wehtun. Die Soldaten kommen den Pfad hinauf, an ihrer Spitze Elrond und Legolas. Er lächelt als er mich sieht. Elrond nickt zur Begrüßung und reitet durch das Tor weiter. Legolas steigt von seinem Pferd, drückt die Zügel einem Soldaten in die Hand und kommt zu mir. Die letzen Meter joggt er und dann umarmt er mich stürmisch. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und vergrabe mein Gesicht an meiner Schulter. "Du bist wieder da", hauche ich. Ich spüre ihn nicken. "Ich hatte es versprochen", meint er und löst sich von mir. Zusammen laufen wir den Weg zu den Terassen hinauf. "Was machen deine Verletzungen?", fragt er. Ich zucke mit den Schultern. "Es ist nichts mehr zu sehen, doch alles tut weh. Ich kann praktisch nichts machen", erkläre ich. Er nickt. Wir bleiben oben stehen und er dreht sich zu mir. "Náriell. Ich würde unglaublich gerne bleiben, doch ich muss schon wieder aufbrechen. Mein Vater hat nach mir beordert. Ich will dich nicht erneut verlassen, aber ich muss", sagt er traurig. Sofort verlässt mich die Freude des Wiedersehens. "Was ist denn so dringend?", murmel ich deprimiert. Er blickt mich wehmütig an. "Er", er schluckt hart. "Er hat eine passende Braut für mich gefunden. Eine Adlige, mit der er mich verheiraten will...", er senkt den Blick. Die Scham ist ihm anzusehen. Das von ihm zu hören bricht mein Herz erneut. Die Tränen kommen erneut hoch. Ich dachte diesmal wirklich, dass er der Richtige ist. Ich schüttel den Kopf und schlucke die Tränen runter. "Es freut mich für dich. Du solltest gehen und glücklich werden", sage ich und zwinge mich zu einem Lächeln. "Ich bin aber glücklich, wenn ich bei dir bin", flüstert er, kaum hörbar. Mit einem Finger hebe ich sein Kinn an, damit ich ihn anschauen kann. "Legolas, das hat keine Zukunft. Ich bin nicht mal adlig. Wenn jemand herausbekommt, was ich bin, werde ich verfolgt. Geh zu deinem Vater, sie ist die Richtige", spreche ich das aus, was keiner bisher sagen wollte. Er will was sagen, doch ich schüttel den Kopf. "Lass es einfach. Wenn du jetzt weiter diskutierst, machst du es nur schlimmer." Er nickt bedrückt. Er schaut mir tief ich die Augen, bevor er mein Gesicht in seine Hände nimmt und mich küsst. Der Kuss ist anders, als der mit Cáno. Voller Trauer. Sanft lässt er von mir ab und tritt einen Schritt zurück. "Du musst wissen.... ich liebe dich.... ich habe dich die ganze Zeit geliebt", sagt er bevor er sich umdreht und den Weg runter verschwindet.
Kaum dass er aus meinem Sichtfeld ist überwältigen mich die Tränen und schluchzend sinke ich an der Säule hinunter und schlage die Hände vors Gesicht. Die Schmerzen der Verletzung sind nichts gegen diese. Warum tut die Liebe nur so weh. Warum?
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Laica Lóce || Herr der Ringe FF🛑
Fiksi Penggemar[Pausiert] Ich haste durch den Wald. Stolpere über Wurzeln. Meine Lunge brennen, doch ich darf nicht stehen bleiben. Dann kriegt er mich. Also renne ich weiter. Doch ich bin nicht schnell genug. Plötzlich reißt mich etwas von den Füßen und ich falle...