Ich achte gar nicht auf die Musik und auch nicht auf das rascheln von Rascht’ghus Schmuddelhäftchen. Ich liege einfach nur in meinem Bett und frage mich, wieso das ausgerechnet mir passiert. Ich bin in einer aussichtslosen Situation. Gefangen in einer Zeitschleife. Dazu verdammt den gleichen Tag immer und immer wieder zu erleben.
Als Shinjiro mich nach dem Training fragt, bleibe ich ruhig. Ich habe ihn nicht mal wirklich wahrgenommen. Rascht’ghu antwortet. Major John kommt. Alles genauso wie ich es nun schon 3-mal erlebt habe. Ich stehe auf und laufe gelangweilt über den Militärstützpunkt und mache mir einen Spaß daraus, die Leute zu beobachten. An der Ecke vom Waffenlager spielen die Wachmänner Karten. Vor der Küche ist ein reges Treiben. Die Lebensmittel für die nächsten 4 Wochen werden grade angeliefert. Auf dem Dach sitzen ein paar Nistos und hoffen, dass etwas zum Futtern für sie rausspringt. Vor den Quartieren der Quaids steht eine Gruppe Wachmänner, die unentwegt jeden anstarren, der ihnen zu nahe kommt.
Das Training steht an. 4 Stunden und keine Möglichkeit dieser Zeit zu entkommen. Liegestütz, Übung, Liegestütz, Übung. Meine Muskeln brennen. Mein Nacken ist verspannt. Meine Arme schwer wie Blei. Ich fiebere dem Moment entgegen, an dem das Training vorbei ist.
Müde mache ich mich auf den Weg zur Kantine. Ich hole mein Essen ab. Nudelsuppe. Genauso wie bisher. Ich setzte mich. Und halte Ausschau nach Jayden. Ich habe mich beeilt um sie zu beobachten. Ich habe eine Vermutung und versuche diese so zu bestätigen. Sie holt ihr Essen. Setzt sich. Isst. Mir den Rücken zugekehrt versucht sie mit ihren Stäbchen zu essen. Sie steht auf. Und dann. Ich erhasche ein Blick auf ihren Nacken. Nichts. Das ist nichts. Wieso ist da nichts? Es trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ein Schlag, so kräftig wie eine Abrissbirne.
Ich bin allein. Meine Vermutung hat sich wiederlegt. Jayden. Die Heldin von Eden Nex. Hat keine seltsamen Narben die irgendwas mit ihr machen. Aber das ist nicht was mich traurig macht. Ich besitze in diesem Thema keinen Ansprechpartner. Niemand würde mir glauben. Jeder würde mich für Irre halten. Was soll ich nur tun? Wut steigt in mir auf. Wieso ich? Wieso, verdammt nochmal, ich? Es hätte jeden treffen können. Aber nein! Es trifft mich. Nichts in meinem Leben funktioniert. Diese hochgelobten Politiker sollen sich verpissen!
Ich mache mich auf den Weg zum Schlafsaal. Nicht ohne jeden Mülleimer, der sich auf meinem Weg befindet, und andere nicht befestigte Objekte, einen heftigen Tritt zu verpassen. Die fragenden Blicke der anderen und wütenden Kommentare der Feldwebel, Sicherheitsmänner und der Putzmannschaft, interessieren mich nicht. Morgen werde ich sowieso wieder auf dem Schlachtfeld sterben und zu diesen beschissenen Tag zurückgeschickt. Ich gebe dem Bettgestell einen Tritt und lasse mich in mein Bett fallen. Mein großer Zeh schmerzt. Shinjiro, der mir hinterhergelaufen ist und sich, anscheinend, prächtig amüsiert hat, zieht eine Augenbraue hoch und sieht mich fragend an. Unsere Blicke treffen sich. Er macht den Mund auf.
„Halts Maul!“
Ich drehe mich um. Ich glaube diese Botschaft war klar. Ich schließe die Augen.
0635
Ich bin schlecht gelaunt. Für mich gibt es nur einen Grund in die Schlacht zu ziehen. Dies ist die perfekte Möglichkeit zum Trainieren.
0653
Der Major seht auf und hält seine Ansprache. Ich lausche ihr, obwohl ich sie schon 3-mal gehört habe. Wir kommen an. Die Schlacht ist schon im Gange. Ich renne vor. Der Mech, das Projektil, die Explosion. Ich hocke in meiner Deckung und beobachte das Radar. Die Drohne. Da ist sie. Ich gucke über meine Deckung. Sie hat mich noch nicht bemerkt. Trotz, dass sie die Entwicklung einer hochentwickelten Alien Rasse ist, muss sie sich auf ihre Sinne verlassen. Ich lege meinen Raketenwerfer an. Ziele. Schieße.
Treffer.
Ein erschütternder Schrei ertönt. Ich stürme aus meiner Deckung hervor und stürze mich auf die, immer noch, verwirrte Drohne. Ich halte mit meinem Maschinengewehr auf die Fleischwunde, die mein Raketenwerfer hinterlassen hat. Treffer. Treffer. Treffer. Ich lasse meine Klinge hervorschießen. Muskeln reißen. Blut spritzt. Knochen werde zertrümmert. Die Drohne sackt zusammen. Das Blut, das aus der klaffenden Wunde strömt, färbt den Boden grün. Etwas in meinen Augenwinkeln erregt meine Aufmerksamkeit. Die zweite Drohne. Die, die mich beim vorherigen Versuch getötet hat. Ich reagiere zu langsam. Die Drohne erwischt meinen Arm und schleudert mich umher. Schmerzen. Immer mehr Schmerzen. Ich höre ein Knacken. Ich will diesem Biest meine Klinge in das Fleisch rammen, aber ich kann mich nicht bewegen. Ich bin gelähmt! Obwohl ich weiß, dass wenn ich sterbe, mein Tag zurückgesetzt wird, läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter. Die Drohne schleudert mich weiter durch die Gegend. Meine Wut ist verdampft. Jetzt ist keine Zeit, wütend zu sein. Mein Kopf schlägt auf. Alles wird schwarz.
Ich wache auf.
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Zeks - Rise of a Soldier (alte Version)
Ciencia FicciónDas Universum 2077. Vor 3 Jahren haben die Zeks angegriffen. Am ersten Tag fielen ihnen 8 Planeten zum Opfer. Darunter auch die Erde. Fujouka Hirakama, ein Soldat des United Alliance Defense Corps, steht auf dem Schlachtfeld dem Feind gegenüber. Doc...