Zeks - Rise of a Soldier (alte Version)

Aufklärung

Ich wache auf. Es ist hell. Viel zu hell. Fast meine ganze Umgebung scheint strahlend weiß zu sein. Wie bin ich hier hergekommen? ich weis nur noch, das Tessa mich erkannt hat. Danach bin ich zurück in meinen Stuhl gesunken und ab dem Moment danach besitze ich eine Erinnerungslücke. Ich bleibe noch eine Weile liegen und starre an die Decke. 
Ich mache die Augen auf. Ich muss wieder eingeschlafen sein. Ja. Ich habe wohl geschlafen. Bis jetzt. Etwas hat mich aufgeweckt. Ein klackern. Ich sehe mich um. Noch immer scheint fast alles dazu konzepiert zu sein, der Person in dem Raum jeglichen Orientierungssinn zu rauben. Ich drehe meinen Kopf nach rechts und erstarre bei dem Anblick der sich mir bietet. Eine Frau mit kurzen Haaren steht neben meinem Bett. Sie hat ein Tablett, mit einer Suppenschüssel und einer Wasserflasche darauf, in der Hand und war gerade dabei dieses auf meinen Beistelltisch abzustellen. Ihre dunkelblaue Bluse ist viel zu weit und auch ihr Ausschnitt ist kaum zu übersehen. Ihre kurze Hose ist beige und unten ausgefranzt. Ich starre sie einige Zeit an. Sie starrt zurück. Ihr Gesicht kommt mir bekannt vor. Langsam verschwindet der Nebel in meinem Kopf und ich realisiere, dass es sich hierbei um Maya handelt. Und auch sie scheint langsam aber sicher zu bemerken, dass ich aufgewacht bin. Und sie scheint auch zu bemerken, dass ich freie Sicht auf ihre Brust habe. Zumindest schließe ich das aus ihrem Gesicht, welches immer schneller ein tiefes rot annimmt. Sie springt auf, knöpft ihre Bluse zu und versinkt dann in dem Stuhl hinter ihr, die Hände gefaltet zwischen ihrem Schoß. Sie sackt zusammen, wie ein halb leerer Kartoffelsack. So, als würde ich sie nicht mehr sehen können, wenn sie sich ganz klein macht. 
"Was ist passiert?"
Maya schreckt auf. Ihr verwirrter Blick bleibt an mir hängen.
"Nach der Sache mit Tessa..."
Ihr blickhellt sich ein wenig auf, verwandelt sich direkt danach aber in ein Stirnrunzeln.
"Du... Du bist ohnmächtig geworden... Glaube ich..."
"Ohnmächtig?"
"Ja... Ja. Ganz sicher Ohnmächtig."
Ihre Stimme klingt immer noch ernüchtert, von der Tatsache das ich sie so gesehen hab.
"Und wie lange?"
Ich bemerke, dass meine Stimme etwas zittrig ist. Maya scheint im Kopf zu rechnen.
"5 Tage... Ungefähr... Ja... Montag bist du Ohnmächtig geworden."
"5 TAGE?!"
Meine Stimme ist lauter als ich beabsichtigt habe. Ich scheine Maya etwas verschreckt zu haben, denn sie sinkt weiter in ihren Stuhl. Sie nickt.
"Tut mir leid... Das war lauter als ich wollte."
Sie nickt wieder. scheint sich aber endlich etwas zu entspannen.
"Du... Siehst übrigens gut aus."
Sie sieht mich an. Ihre Gesichtsfarbe wechselt von rot zu violett. Anscheinend ist sie derartige Kommentare nicht gewohnt.
"D... Danke..."
Eine beunruhigende Stille erfüllt den Raum zwischen uns. Ich will etwas sagen, aber mir fällt kein gutes Thema ein. Noch eine ganze weile sitzen wir so da.
"Was ist eigentlich aus dem Einsatz geworden?"
"Wir haben ihn verloren."
Es war nicht Maya die mir antwortete. Stattdessen steht ein junger Mann in der Tür. Er ist relativ groß, hat dunkelblondes Haar. Er ist sehr schlank und ich schätze ihn auf etwa 1,90. 
"Verloren?"
Ein lächeln huscht über sein Gesicht.
"Verloren. Game over. Weißt du... Das leben ist ein Spiel. Für einige kurz. Fast nur ein Wimpernschlag in der Zeit. Für andere wiederum ist es sehr lang. Mehrere Generationen. Jahrzente. Jahrhunderte. Vielleicht sogar Jahrtausende. Einfach gesagt: 'Das Leben ist ein scheiß Spiel. Hat aber eine geile Grafik'."
Er lacht.
"Oh man... Ich liebe diesen Spruch."
Maya und ich starren den Mann nur verwirrt an. Er bemerkt unsere Blicke und schaut uns kurz fragend an.
"Oh... Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt."
Er vergräbt seine Hände in den tiefen Taschen, seines weißen Kittels.
"Ich bin Hinemato Kuroshima. Und das ist..."
Er macht eine ausschweifende Armbewegung und erstarrt als er merkt das niemand hinter ihm steht.
"Ähhhh... Warte kurz."
Er verschwindet.
"Tes! Teeees!? Wo steckst du schon wieder?"
Seine Stimme verstummt. Kurze Zeit später kommt er mit Tessa im schleptau wieder.
"Foujuka. Du müsstest sie schon kennen. Ich weiß das dein Blick an ihrem Ausweiß hängen geblieben ist, als du sie hergebracht hast. ... Tessa. Das ist Foujuka Hirakama. Er hat dich hierher getragen und die Verantwortung für dich übernommen."
Sie nickt mir nur unmerklich zu. Ihr Blick wandert zwischen Maya und mir hin und her. Der Blick ist kühl und Ausdruckslos und wenn Blicke töten könnten würde sie jeden umnieten der ihr im Weg steht.
"Wir sollten gehen."
"Gehen? Wohin?"
Ich sehe die drei nacheinander an. Maya und Tessa wissen anscheinend das es irgendwo hingehen soll, wenden sich bei dieser Frage aber auch an Hinemato.
"Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Und jetzt zieh dir was an!"
Mit einem wink bedeutet er Maya das Zimmer zu verlassen. Als sie die Tür hinter sich schliesst kehrt in dem Raum ruhe ein. Nicht das es vorher übermäßig Laut war, aber es ist eine seltsame einsame Ruhe. Ich steige aus dem Bett. Der Boden ist unangenehm kühl. Ich stehe da. Nur mit einer Unterhose bekleidet, sehe ich mich nach einem Kleiderschrak um. Auf der anderen Seite des Bettes steht eine Kommode. Auf den Fußballen gehe ich um das Bett herum und öffne eine der Schubladen. Darin liegt eine einzelne schwarze Stoffhose und ein weißes Hemd. In der Schublade daneben liegen noch Schuhe und ein langer Kittel. Ich nehme mir alles, bis auf den Kittel. Nachdem ich mich angezogen habe, gehe ich nach draussen. Hinemato, Maya und Tessa warten im Flur auf mich. Der Flur ist lang und eintönig. Die Wände sind weiß gestrichen. In regelmäßigen Abständen sind Türen in die Wand eingelassen. Auch diese sind weiß angepinselt. Durch das sterile Licht der Lampen, wirken Maya und Tessa blasser als Leichen. Nur Hinemato. Der Typ sieht sogar in dem grellen Licht aus, wie eine Tomate. Er lächelt mich an, dreht sich um und geht zielstrebig in eine Richtung. Wir folgen ihm stillschweigend. Wir scheinen die einzigen hier zu sein. Nur ab und zu rennt mal ein Mann oder eine Frau im Kittel an uns vorbei. Erst als wir durch ein Tür treten und plötzlich auf einem belebten Gang stehen, weis ich wo wir uns befinden. Wir sind im Krankenflügel und anscheinend in den Quartieren für die Ärzte untergebracht worden zu sein. Hinemato leitet uns durch die Gänge. Nach einiger Zeit finden wir uns im Wissenschaftlichen Bereich wieder. Auf beiden Seiten des Ganges befinden sich Labore. Wissenschaftler und Assistenten rennen durch die Gegend. Am Ende befindet sich eine Doppeltür. Hinemato läuft direkt auf diese zu und stößt sie auf.
"Dr. Kawazani? Ihre Bestellung ist da!"
Nebennei trällert er noch ne fröhliche Melodie. Irgendwie scheint es niemanden im Labor, auch nur im geringsten, zu stören. Nur eine kleine zierliche Dame rollt die Augen und bewegt sich auf uns zu.
"Mal wieder zum scherzen aufgelegt, was?"
"Immer!"
Er grinst über beide Ohren. Irgendwas bewegt sich hinter mir. Ich spüre eine Hand auf meine Hüfte. Langsam drehe ich mich um starre in ein Gesicht. Ein unverkennbares Gesicht. Allein die Haare sind unverkennbar. Blau. Jayden.
"Schlank, mittelgroß, relativ breite Schultern."
Mit ihren durchdringenden Augen analysiert sie mich.
"Nette Frisur."
Meint sie trocken und wuschelt mir durchs Haar. Sie rennt um mich rum und analysiert mich weiter.
"Jayden! Komm her!"
"Awww..."
Sie senkt den Kopf und schlendert langsam zu der Frau.
"Da will man mal Spaß haben..."
"Du weißt was du zu tun hast."
"Jaja... Schon klar... Mach dies, mach das..."
"Machs einfach..."
Jayden verzieht ihr Gesicht zu einer Grimasse und murmelt irgendwas in sich rein. Die Frau wendet sich zu uns.
"Ihr wisst nicht warum ihr hier seit, oder?"
Tessa und Maya wenden sich, nachdem sie bis grade noch miteinander geredet haben, nun auch zu ihr um.
"War ja klar."
Unsere fragenden Blicke waren ihr antwort genug.
"Nun... Euch ist sicher aufgefallen das zwei von euch in bestimmte Ereignisse hineingeraten sind. In Ereignisse, welche sich wiederholen und welche man verändern kann."
"Warte mal! Sie haben damit zu tun?!"
Tessa unterbrach sie, bevor sie weiterreden konnte.
"Ja haben wir."
Die Antwort scheint sie härter zu treffen, als sie selbst erwartet hätte.
"Nun... Ihr seid Teil eines Projekts welches auch als "Projekt Gamma Cetero" bezeichnet wird. Vor 8 Monaten fanden wir auf dem Planeten Gamma Cetero Ruinen, einer vergangen Zivilisation. Wir wissen bisher nicht zu welcher Spezies die Ruinen gehören, aber seltsamerweise waren die Pläne und Aufzeichnungen, welche wir dort fanden, in einer dem heutigen Chinesisch ähnlichen Sprache geschrieben. Sie handelten Von einer Technologie mit der es möglich war die Erinnerungen eines Lebewesens, nach dem ableben, zu einem früheren Zeitpunkt zu schicken."
Während sie erklärt hantiert Jayden an einer Konsole und mehrere Hologramme von Plänen und der Ruine erscheinen.
"Warte... Heißt das wenn wir sterben wird unsere Erinnerung zu einem früheren uns geschickt und wir wissen somit was passieren wird?"
"Grundlegend schon. Die Technologie dahinter ist soweit Fortgeschritten das nicht mal die besten Wissenschaftler unserer Zeit verstehen wie es funktioniert. Wir wissen nur das es uns ermöglicht, eure Erinnerung als elektrische Signale zu speichern und durch ein bestimmtes Modul diese Signale durch ein winziges Wurmloch zu dem Chip vor 24 Stunden zu schicken."
"Aber warum wir?"
"Das hat keinen bestimmten Grund. Wir brauchten zwei Neulinge. Unerfahrene. Wir haben per Zufall einen Mann und eine Frau aus dem Letzten Jahrgang der Ausbildung ausgewählt."
Tessa und ich sehen uns an. Maya hingegen schielt nur interessiert zwischen uns her. Sie scheint keine Ahnung von dem zu haben vorrüber wir reden.
"Also eine Art Zeitreise der Gedanken?"
Mayas blick wurde nachdenklich und Kawazani schmunzelte leicht über diese Bemerkung.
"Ja... So kann man es auch nennen."
"Und was wollen wir damit? Wie sie schon gesagt haben. Wir sind Neulinge."
Tessa macht einen Schritt vorwärts und funkelt sie düster an.
"Das mag jetzt sehr schnell gehen, aber ihr seit unsere wichtigste Waffe in diesem Krieg."
Sie macht ein Gesicht als hatte man sie grade mit ner Keule verprügelt. Dr. Kawazani fährt unbeirrt weiter.
"Erinnert ihr euch an das was ihr in der Schule über Mission 3402 gelernt habt?"
Tessa nickt, allerdings weiß ich nicht wovon sie redet. Durch meine Kindheit hatte ich kaum Zeit für etwas wie Schule.
"Nein, leider nicht. Ich hatte kaum Zeit für Schule."
"Nun gut."
Kawazani nickt.
"Mission 3402 fand am 23. August 2028 statt. Ein Raumschiff mit 7 Besatzungsmitgliedern, darunter 6 Menschen und ein Android, startete Richtung Kallisto. Es sollte die längste bemannte Raumfahrt der Geschichte werden. Selbst mit der damals modernsten Technik dauerte der Flug 389 Tage. Auf dem Jupitermond angekommen, sollte die Mannschaft den Mond untersuchen, da dort Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen gefunden wurden. Daher wurde vermutet das dort vielleicht organisches Leben möglich sein könnte. Desweiteren sollten sie nach flüssigem Wasser suchen. Bei Bohrungen stießen sie auf Ruinen."
"Ruinen der Terraner, oder?"
Maya unterbrach sie. Sie schien ein wenig Schwierigkeiten zu haben mitzukommen.
"Richtig. Die Technologie, welche in den Ruinen gefunden wurde, wurde von dem Androiden untersucht. Nachdem er eines der Teile in die Antriebsdüsen eingebaut hatte, war die Mannschaft in der Lage in weniger als 2 Tagen zur Erde zurückzukehren. Es war reines Glück dass das Raumschiff ihnen nicht um die Ohren flog. Jedenfalls war es diese Technologie, denen wir einen evolutionären Sprung von fast 300 Jahren zu verdanken haben."
"Aber was hat das jetzt mit uns zu tun?"
Ich bin leicht verwirrt.
"Nun. Um genau zu sein, waren die Ruinen nicht von den Terranern."
Jayden projizierte zwei 3D Modelle in die Luft. Eines zeigte deutliche mehrere terranische Bauwerke, dass ander anscheinend die Ruine.
"Sie besitzen keinerlei Ähnlichkeiten. Weder in der Bauart noch in der Aufteilung der Gebäude. Auch nicht mit älteren terranischen Bauwerken. Tatsächlich ähneln sich diese Ruine und die auf Gamma Cetero sehr. Daher vermuten wir, dass sie von den gleichen Erbauern sind. Allerdings gibt es auch Fakten die dies wiederlegen und das sind deutlich mehr."
Sie atmete tief durch.
"Ausserdem wurde aus der Ruine auf Kallisto auch eine mumifizierte Leiche geborgen. Das es terranische Ruinen sind wird deshalb der Öffentlichkeit erzählt, weil die Warheit die Menschheit zu erschüttern würde."
"Es sind Ruinen der Menschen. Der Menschen die Tausende Jahre vor uns gelebt haben."
Kawazani zog überrascht eine Augenbraue hoch. Auch Tessa und ich drehten uns verwirrt um. Jayden kam angesprungen und musterte nun Maya interessiert.
"Woher weißt du das?"
"Erstens ist es fast schon offensichtlich. Vorallem nach ihrem letzen Satz. Und zweitens..."
Sie atmete durch.
"Ich bin die Enkeltochter des damaligen Verteidigungsministers der Vereinigten Staaten von Amerika. Ich habe vor 10 Jahren die Akten gesehen, als ich mich in das Arbeitszimmer meines Vaters geschlichen habe."
Jayden gluckste.
"Nichts bleibt vor Kinderaugen verborgen, wie?"
"Die DNA der Leiche stimmte zu 98% mit der von heutigen Menschen überein. Allerdings hatten sie ein extra Gen. Eines, dass dazu führte das sich einige dieser Vormenschen bewusst weiterentwickeln konnten. Andere konnten einfach nur in kurzer Zeit viel Muskelmasse aufbauen und so schwere Dinge stemmen, wieder andere konnten sich in etwas verwandeln, was ihnen half schneller, stärker oder schlauer zu sein. Und dann gab es noch die Morpher. Sie wurden von der Zivilisation ausgestoßen und wurden von der Regierung verwendet um geheime Missionen durch zu führen. Sie besaßen, aufgrund eines Defekt des Genes, in wenigen Sekunden, vielleicht sogar im vorbeigehen die Form jeglicher Lebewesen an und deren Eigenschaften und Fähigkeiten zu übernehmen. Egal ob das Wesen pflanzlich, tierisch oder maschinell war."
Kawazanis Augenbraue zog sich immer höher.
"Bemerkenswert"
Jayden lachte im Hintergrund in ihre Faust. Aber eines störrt mich.
"Wenn diese Menschen so weit waren, das sie eine Siedlung auf Kallisto hatten und in nur 2 Tagen diese Strecke überwinden konnten. Was ist aus ihnen geworden?"
"Sie wurden ausgelöscht. Wir sind der Versuch die Menschheit überleben zu lassen. Sie scheinen sich vor etwas gefürchtet zu haben. Etwas das sie Angriff. Woraufhin sie uns erschafften und auf der Erde aussetzten. Mehr wissen wir auch nicht."
"Und was sollen wir jetzt machen?"
Tessa meldete sich wieder zu Wort.
"Du kommst schnell zum Punkt, was?"
Jayden inspizierte sie jetzt aufmerksam.
"Gefällt mir."
"Nun."
Kawazani schien sich nicht sicher zu sein wie sie es ausdrücken sollte.
"In dem Luftraum über Gamma Cetero schwebt eine Raumstation. Auch sie ist von keiner uns bekannten Bauart, weshalb wir vermuten das sie mit der Ruine auf der Planetenoberfläche in Verbindung steht. Sie scheint verlassen zu sein. Wir wollen das ihr drei sie untersucht."