Ich liege in meinem Bett. Die Wut, die während des Kampfes fast vollkommen verschwunden war, kocht wieder in mir auf. Was soll ich nur tun? Ich fasse einen Entschluss. Ich stehe auf, gerade in dem Moment, als der Major ankommt. Ich marschiere direkt an ihm vorbei und beschleunige meinen Schritt. Er ruft irgendwas, aber ich bin schon zu weit weg und das einzige was ankommt, ist ein unverständliches Grummeln. Im Eiltempo laufe ich an der Kantine vorbei. Die Schlafräume für die gehobenen Personen, auf diesem Stützpunkt, sind mein Ziel. Erster Offizier Gordon. Ich gehe, immer noch im gleichen Tempo, an den Wachmännern vorbei. Sie mustern mich misstrauisch, sagen aber nichts. Erst bei der Waffenkontrolle werde ich aufgehalten.
Ich war noch nie in dem Offiziersdistrikt. Rechts. Rechts. Links. Rechts. Ich irre eine ganze Weile umher, bevor ich das richtige Zimmer gefunden habe. Ich hebe meine Hand.
„Haben sie eine schriftliche Genehmigung?“
Erschrocken weiche ich ein paar Schritte zurück. Ich sehe mich um.
Neben der Tür ist ein Schreibtisch. Eine Sekretärin sitzt dahinter. Sie ist relativ groß, hat braunes Haar und trägt eine Brille. In dem grünen Kleid sieht sie gar nicht wie eine Sekretärin aus.
„Ähhh… Wie bitte?“
„Sie brauchen eine schriftliche Genehmigung um dieses Zimmer zu betreten.“
Ich bin perplex. Einerseits, weil ich sie gar nicht bemerkt habe, andererseits, weil ich nicht verstehen kann, wie man eine Sekretärin vor sein Zimmer setzen kann. Obwohl. Sie ist ziemlich attraktiv und hat bestimmt gewisse Vorteile.
„Und? Haben sie eine?“
Sie reißt mich aus meinen Gedanken. Ich erinnere mich wieder, was ich bei ihm wollte. Meine Wut steigt wieder in mir auf.
„Scheiß auf deine Genehmigung!“
Ich stürme vor und ramme die Tür auf. Und sehe mich um. Das Zimmer ist sehr luxuriös eingerichtet. Rechts an der Wand steht ein übergroßes Bett. Rechts und links daneben stehen Beistelltische. Auf dem linken steht ein Holowecker, der auf 0730 gestellt ist. An der linken Wand steht ein großer Bücherschrank. Er ist nur karg gefüllt. Seit, vor 40 Jahren, die E-Reader Bücher komplett ersetzt haben, sind Bücher sehr selten geworden. Die Wand dahinter ist mit Malereien verziert. Das Wandbild zeigt eine Infanteriegruppe die eine Armada von Zeks in die Flucht schlägt. Ein Bild, fernab von der Realität. Der Boden ist mit einem schönen, großen Teppich bedeckt. In der Mitte des Zimmers steht ein Teetisch mit Sesseln und an der Wand dahinter ist ein Schreibtisch mit einem Kommunikator und einem Extranet-Modul. Aber nichts von Gordon.
„Wo ist er? Wo ist der Erste Offizier?“
„Nicht da.“
Die Sekretärin scheint sich nicht sonderlich groß bewegt zu haben. Sie sitzt immer noch Kopfüber gebeugt da und arbeitet den Stapel, neben sich, ab.
„Das sehe ich!“
Ihre ruhig Art regt mich nur noch weiter auf.
„Und wo ist er?“
„Im Kommunikationsraum.“
Sie schaut auf.
„Stören sie ihn nicht!“
Ich renne los. Meine Augen suchen nach den Schildern, welche mir den Weg weisen. Links. Links. Rechts. Ich bin an einem langen Gang angekommen. Ich nehme Anlauf. Ungefähr auf der Hälfte des Ganges lege ich dann einen rekordverdächtigen Sprint hin. Ich ramme die Tür auf.
„Was soll diese Scheiße?“
Der erste Offizier, der gerade noch über einen Kommunikationslinkgenerator mit irgendjemandem gesprochen hat, dreht sich um und starrt mich entgeistert an. Hinter ihm lacht jemand. Es ist das Holografische Abbild vom Interstellaren Verteidigungsminister der Menschen.
„Was soll das?“
Mein Geschrei scheint ihn nur noch mehr zu verwirren.
„Was meinen sie?“
„Dieser Scheiß!“
Ich deute auf meinen Nacken.
„…“
„Redet man heutzutage so mit seinen Vorgesetzten?“
Der Verteidigungsminister hat sich zu Wort gemeldet. Ich bemerke wie die Hand des ersten Offiziers zu einem roten Knopf wandert.
„Ich rede so wie ich will, solange ich nicht weiß was das ist!“
Ich drehe mich wieder um und zeige ihnen meine Wunden.
„Sie werden noch erfahren was das ist.“
Der erste Offizier dreht sich zu dem Verteidigungsminister um.
„Sie wissen was das ist?“
Ich bin entgeistert.
„Wenn sie wirklich wissen was das ist, dann sagen sie mir, was sie mit mir gemacht haben!“
Hinter mir geht die Tür auf und Wachmänner packen mich. Ich versuche mich zu wehren, während sie mich rausschleifen.
„Was haben sie mit mir gemacht?“
Die Tür geht zu und das letzte was ich sehe, ist ein verschmitztes Lächeln im Gesicht des Offiziers. Ich versuche mich weiter zu wehren. Unsanft werde ich quer durch die Basis gezogen. Ich erkenne diese Ecke. Es ist der medizinische Bereich. Sie schleifen mich durch eine Tür und heben mich auf eine Trage. Einer der Ärzte kommt zu uns. In der Hand hält er eine Spritze mit einer brutal aussehenden Nadel. Ich kriege Panik. Die Wachmänner halten mich weiter fest, während der Arzt die Nadel anlegt. Es fühlt sich an, als würde mir jemand einen Holzpfahl ins Fleisch rammen. Meine Muskeln verkrampfen sich. Ich sehe zu wie die gelbe Flüssigkeit langsam in meinen Körper injiziert wird.
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Zeks - Rise of a Soldier (alte Version)
Ciencia FicciónDas Universum 2077. Vor 3 Jahren haben die Zeks angegriffen. Am ersten Tag fielen ihnen 8 Planeten zum Opfer. Darunter auch die Erde. Fujouka Hirakama, ein Soldat des United Alliance Defense Corps, steht auf dem Schlachtfeld dem Feind gegenüber. Doc...