Identity || Yoonmin

~4~

Jimin pov.

Weinend kam ich nach Hause. Die letzten 3 Stunden waren schrecklich gewesen. Jeder hatte gekichert, als ich mit roten Augen in die Klasse gekommen war, Chiron,Joungdae ,Jungkook und Shiwon am meisten. Zu allem Überfluss musste ich mich auch noch neben meine ehemaligen Freunde setzen, die mich die ganze Zeit auslachten. Demnach war ich froh, heute nicht mehr in die Schule zu müssen.

Es war noch niemand da. Ich stellte meine Schultasche ab, schmiss mich sofort auf mein Bett und heulte los. Den ganzen restlichen Nachmittag. Jihyun war schon da, hatte aber weder nach mir geschaut noch mich gesucht. Nervte ich auch ihn? Liebte mich überhaupt irgendjemand?

Ich hörte, wie Eomma nach Hause kam.
"Jimin!Jihyun! Ich bin wieder da-ha!"rief sie mit ihrer typisch fröhlichen Stimme. Wie immer schaute meine überbesorgte eomma nach uns, ob wir auch wirklich da waren und ob es uns gut ging.Oh Nein!Sie durfte nicht sehen dass ich geweint hatte und immer noch weinte. Ich versteckte meinen Kopf im Kissen.
"Hallo Jiminie! Wie war die Schule?"
"Gut."nuschelte ich in mein Kissen.
Erstaunt fragte sie: "Das war's? Sonst hast du mir doch immer alles erzählt, was passiert ist. Bist du krank? Jimin, sieh mich mal an!"
"Nein mir geht es gut! Wirklich!"Ich versuchte zu lachen, missglückte aber.
Doch eomma zog mich hoch, so dass sie mein verheultes Gesicht sehen konnte. Für einen kurzen Moment starrte sie mich an, dann jedoch lachte sie zu meiner Verwunderung los.
"Ach so.Du hast Liebeskummer! Wurde aber auch mal Zeit!"
Verwirrt blickte ich sie an.
"Ich lasse dich dann mal allein. Wenn du Schokolade brauchst, sag Bescheid!" Pfeifend verschwand sie aus meinem Zimmer.

Liebeskummer? War das ihr Ernst? Ich hatte doch keinen...stand Ich überhaupt auf Mädchen? Ich war noch nie in eines verliebt. Aber in einen Jungen auch noch nie..Vielleicht konnte ich mich auch einfach nicht verlieben? Ach, worüber dachte ich da nach?Ich hatte größere Probleme!

Mit diesen Gedanken lag ich stundenlang im Bett, bis ich mich schließlich in den Schlaf weinte.

*

Durch meinen Wecker wachte ich um 6 Uhr auf. Für einen kurzen Moment lächelte ich und wollte Jungkook anrufen, doch dann erinnerte ich mich an die Ereignisse des Vortages. Schlagartig hörte ich auf zu grinsen.
Heute musste ich wieder dahin. Sie würden bestimmt genau so lachen wie gestern! Das war das erste Mal, das ich keine Kust auf Schule hatte. Was sollte ich tun?Schwänzen kam nicht infrage.Vielleicht krank stellen? Aber dann würde ich Unterricht verpassen.  Ich musste also zur Schule .
Stöhnend hievte ich mich aus dem Bett und suchte mir Klamotten raus. Eigentlich war meiner Stimmung eher nach was schwarzem zumute, aber mir fiel auf, dass ich nur bunte Kleidung besaß. Ich nahm mir also einen blauen Pulli und weiße Jeans.
Fertig angezogen  ging ich mit meinem Bruder aus dem Haus. Wie immer hörte er Musik. Ich tippte ihn an.
"Du, Jihyun?Darf ich mithören?"
Erstaunt sah dieser mich an. " Aber du hörst doch sonst immer Twice und Girls Generation?"
"Ich hab gerade Lust auf etwas anderes."
Schulterzuckend reichte er mir einen Kopfhörer.
Der Musikgeschmack meines Bruders war schrecklich, doch es lenkte mich ab. Wenigstens für eine kurze Zeit.

Am Schuleingang warteten Chiron, Joungdae, Shiwon und Jungkook.Jihyun ging rasch an ihnen vorbei ins Schulhaus, ohne auf mich zu warten. Alles war wie immer, wenn die vier mich nicht hämisch angrinsten.
"Na?spottete Jungkook. "Hast du dich bei deiner eomma ausgeheult?"
Die anderen lachten fies.
"Lasst mich durch!" murmelte ich und versuchte, mich an ihnen vorbeizuzwängen. Sie wichen tatsächlich aus, und für einen Moment war ich positiv überrascht, doch dann stellte mir Jungkook ein Bein.Ich fiel auf den Boden, und der Inhalt meines Rucksackes verteilte sich in der Eingangshalle.
"Oh, was haben wir denn da?" Chiron lief ausgerechnet zu meinem Handy."Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn wir es ein bisschen verschönern, oder?"
"Nein!Bitte nicht!"rief ich verzweifelt , konnte aber nicht viel ausrichten.
Chiron trat mit voller Kraft auf mein Mobiltelefon. Danach lachte er und verschwand mit den anderen.
Auf meinen Knien rutschte ich zu meinem Handy hin , in der Hoffnung das man es noch benutzen konnte. Aber der Schüler hatte einen so festen Tritt, das sogar die SIM Karte kaputt war. Wie so oft fing ich an zu weinen. Und keiner wollte mir helfen.