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Es war mitten in der Nacht. Gestern Abend war nichts mehr passiert. Suga und ich hatten noch ein bisschen geredet, ich hatte ihn quasi vollgeheult, bis wir beide schlafen gegangen waren. Freundlicherweise hatte er mir ein Zimmer mit Bett gegeben, beziehungsweise mich darin eingesperrt. Aber immerhin besser als sein Keller.

Generell war er gestern nett gewesen. Ganz im Gegensatz dazu, wie er in den vergangenen Tagen gewesen war.
Und es hatte wirklich gut getan, jemandem von meinen Sorgen zu erzählen.

Aber was hatte er mit 'Du wirst mich danach eh nie wieder sehen' gemeint? Hieß dass, das er mich laufen lassen würde? Wollte ich das überhaupt?
Das musste ich unbedingt verhindern! Jetzt hatte er mich erst Recht neugierig gemacht. Ich wollte wissen, wer die beiden Jungen auf dem Foto waren. Suga schien das Bild sehr wichtig gewesen zu sein. Was es wohl damit auf sich hatte?

Ich war schon wieder am wegdösen, als ich hörte, wie sich ein Schlüssel im Türschloss drehte. Kurz darauf öffnete der Mörder die Tür. War etwa schon Morgen?

"Kleiner."sagte er verschlafen." Komm mit!"
"Wie viel Uhr ist es?" fragte ich, während ich aus dem Bett stieg.
Er antwortete:"Halb zwei"
"Wieso muss ich dann..." wunderte ich mich.
"Siehst du gleich."

Neugierig folgte ich dem maskierten. Vielleicht hatte er ja einen Muffin für mich. Ich hatte schon den ganzen Tag Lust darauf.

Meine Laune verschlechterte sich, als wir den Weg zum Keller anstrebten. Aus dem Muffin wurde wohl eher nichts.
" Was hast du vor?" fragte ich, leicht zitternd. Mittlerweile standen wir in seinem Folterraum.

Suga blickte mich an. "Es tut mir leid, Kleiner. Aber ich krieg ziemlich viel Kohle für dich."
Mit großen Augen sah ich ihn an. "Ich will aber noch nicht sterben! Bitte nicht!"
Er verdrehte die Augen. "Wenn ich dich umbringen will, hätte ich das gleich nach der Entführung gemacht." versuchte er, mich zu beruhigen.

Auf einmal wurde mir klar, was er mir sagen wollte. Er hatte von Anfang an nicht den Plan gehabt, mich zu töten.
Ich wollte protestieren, aber Suga zog mit einer schnellen Bewegung eine Pistole.
" Bis dann, Kleiner. "hauchte er und schlug mir die Waffe gegen den Kopf.
Daraufhin wurde alles schwarz.

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Suga pov.

Jimin kippte nach vorne, direkt in meine Arme. Er war sofort ohnmächtig gewesen.

Er zuckte unruhig, als hätte er noch etwas zu erledigen. Seine rosafarbenen Haare hangen in seinem Gesicht. Vorsichtig strich ich sie weg.

Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, der Junge wäre mir in den letzten Tagen nicht ans Herz gewachsen. Es war zwar nur eine kleine Geste gewesen, aber wie er sich gestern um mich gekümmert hatte, als es mir schlecht ging... Ich hatte ihm so viel Leid zugefügt, und dennnoch half er mir. Es gab also doch noch gute Menschen auf der Welt.

Ich musste zugeben, als er mir seine Geschichte anvertraut hatte, war auch mir nach Heulen zumute gewesen, auch wenn ich normalerweise nie weinte. Es war einfach ungerecht, dass dieser zwar nervige, aber eigentlich liebenswerte Junge so ausgenutzt worden war. Es war also verständlich, dass er so aufgewühlt gewesen war, als er Tae getroffen hatte. Jeder, der einen IQ über 3 hatte, hätte erkannt, was er vorhatte. Vermutlich war Jimin in Gedanken noch in der Schule gewesen...

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy klingelte. Ich ließ den Knirps auf den Boden fallen und kramte es heraus. Es war Tae.
"Ey, Hyung! Ich warte schon seit einer halben Stunde auf dich! Wo bleibst du bitte?"
Erschrocken sah ich auf die Uhr und stellte fest, das es tatsächlich schon 30 Minuten her war, seit wir uns treffen wollten.
" Tut mir echt leid, Tae! Ich hab die Zeit vergessen!"
" Du bist aber schon fertig, oder? "
Ich seufzte." Hab noch nicht mal angefangen. Ich bin in 20 Minuten  da. Bis gleich."

Ich hob Jimin hoch, und legte ihn auf meinen Foltertisch. Ich musste ihm jetzt noch ein paar Wunden zufügen, damit es nicht so aussah, als wäre es ihm hier gut ergangen.

Ich zog mein Messer, und fing an.

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Knappe 10 Minuten später verzierten den Rücken des Jungen Wunden. Ich hatte mir diesmal nicht besonders viel Mühe gegeben.

Um ja nicht noch einmal zu spät zu kommen, hievte ich seinen  leblosen Körper in den Kofferraum meines Autos und fuhr schnell los. Ich wollte mich mit Tae in der Gegend treffen, wo Jimin lebte, um ihn dort liegen zu lassen. Er sollte ja auch gefunden werden.

Als ich meinen Wagen parkte, hockte mein Freund schon ungeduldig auf einer Bordsteinkante.
"Na endlich! Weißt du eigentlich, wie kalt es ist?" rief er mir entgegen und sprang auf.
"Ja Ja." Ich verdrehte die Augen." Du hast es doch überlebt."
Er streckte mir seine Hand entgegen." Mein kleiner Finger aber nicht!"

Während er herumjammerte, öffnete ich den Kofferraum. "Hilf mir lieber!"
Murrend kam er zu mir. Er fragte:"Wie machen wir das jetzt?"
Ich zuckte mit den Schultern. "Einfach hier hinlegen, und dann abhauen?"
"Okay."

Gemeinsam legten wir den Kleinen auf den Bürgersteig. Als wir wieder in das Auto stiegen, blickte ich noch einmal zurück.
'Ich hoffe, dass du bald in Sicherheit bist.' dachte ich. 'Hoffentlich sehe ich dich noch einmal.'
Er lag so einsam und verlassen da. Wie ein kleines Häufchen Elend. Es fühlte sich an, als würde der Anblick mein Herz brechen. Aber dies ging nicht noch einmal.

Tae, welches sich einfach auf den Fahrersitz gesetzt hatte, fuhr los, und wir ließen Park Jimin hinter uns.

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Danke für über 1K Reads ❤️❤️
Ich freue mich immer so sehr über Votes und Kommentare, also auch danke an alle die diese Story lesen ♡♡♡

Identity || Yoonmin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt