Blind

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Gib blind, nimm sehend.

Kapitel 7: Blind

Mrs Granger wischte sich die Tränen weg, dann aber sah sie Harry, wie er im Hintergrund stand, hin und wieder sich über die Wangen fuhr.

»Harry, du auch hier, dann bedeute das ihr habt diesen Voldemort besiegt, ja?«, fragte sie und sah ihn an, als ob er ein Weltwunder war.

Hermione hatte tatsächlich, sehr viel ihren Eltern von Harry erzählt. Bevor er sich versah, umarmte Mrs Granger auch ihn und er wusste gleich, woher Hermione es her hatte.

»Ich bin so froh, dass du am Leben bist. Hermione hatte so eine Angst dich zu verlieren.«, sagte sie, sodass nur Harry sie verstehen konnte.

»Danke, dass du unsere Tochter heil zurückgebracht hast.«, fügte sie noch hinzu, bevor sie von ihm abließ.

»Ich wüsste nicht, was ich ohne sie tun würde.«, entgegnete Harry ihr und sie lächelte nur.

»Kommt, lass uns hinsetzen und dann erzählt ihr uns was passiert ist, ja?«, meldete sich Mr Granger zu Wort, der immer noch seine Tochter im Arm hielt.

Sie hatte sich wieder beruhigt und sah um so vieles friedlicher aus, ja, glücklich. Gemeinsam setzten sie sich. Hermione zwischen ihren Eltern und Harry neben dran, so erzählten sie ihnen was passiert war. Ihre Eltern waren exzellente Zuhörer, sie waren so sehr bei der Sache, dass sie bei den besonders schlimmen Ereignissen wütend wurden oder Trost spendeten. Harry war angetan von dem offenem und vor allem ehrlichen Verhältnis, was sie mir Hermione hatten. Sie erzählte ihnen sogar von der Folter, die sie über sich ergehen lassen musste.

»Es gibt da noch eine Sache.« Es war schon weit nach Mitternacht, als Hermione endlich begann ihren Eltern von ihrer Heirat zu erzählen.

»Was ist es, Liebes?«, fragte Mrs Granger nach.

»Harry und ich, nun, wie soll ich es sagen -«

»Wir sind verheiratet.«, war es Harry, der es endlich aussprach.

Schweigen setzte ein. Eigentlich hatte Harry nun mit einer Predigt gerechnet aber Mr und Mrs Granger sahen sich nur an, nickten kurz.

»Sicher, wir hätten uns gewünscht, dass du wesentlich später heiratest, aber unter diesen Umständen. Schatz, ihr seid durch die Hölle gegangen, es ist normal, dass man diese Zeit nicht alleine verbringen will. Und Harry hier scheint ein richtig feiner Kerl zu sein. Es ist deine Entscheidung und solange du glücklich bist, sind wir es auch.«, sagte Mr Granger.

Harry und soweit er es Hermione ansehen konnte, sie auch, war völlig überrascht von der Reaktion. Jedes Mal wenn er es mit Eltern zu tun gehabt hatte, haben sie ihn beraten, ihm Vorwürfe gemacht umso mehr war er über diese Akzeptanz erstaunt.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Mr Granger.«, stotterte Harry

»Am besten du gewöhnst dir an mich Joshua zu nennen und meine Frau Jane.«, entgegnete er mild.

»Habt ihr vielleicht Hunger, verzeiht, dass ich erst jetzt Frage aber da war so vieles, was wir erfahren wollten?«, unterbrach Hermiones Mutter die aufkeimende Ruhe und entschuldigte sich für ihre schlechte Gastfreundlichkeit.

Aber keiner hatte an Essen oder Trinken gedacht bei all den Emotionen, doch nun da sich die Gemüter beruhigt hatten, war es mehr als Willkommen.

»Wisst ihr was, ich mach uns einfach schnell einen kleinen Snack.«, entschied sie, bevor irgendwer antworten konnte.

»Ich helf dir, Mum.«Folgte ihr Hermione in die Küche.

»Und ich hol uns was zum Trinken, du kommst doch für einen Moment alleine zu Recht oder, Harry?«, wollte Joshua wissen.

»Sicher.«, entgegnete Harry nur knapp und Hermiones Vater nickte ihm zu, bevor auch er den Raum verließ.

Nachdenklich fuhr Harry sich durchs Haar, der Elderstab ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Er hatte ihn bis nach Australien gebracht, es war an der Zeit, dass er ihn endlich loswürde. Er stand auf, sah sich kurz um aber die Grangers waren alle gut beschäftigt. Dies Mal als Harry die Eingangstür öffnete, machte sie keinerlei Geräusche und er konnte ohne Weiteres das Haus verlassen.

Aus dem Rucksack, den er mit genommen hatte, holte er den Stab, der so viel Unheil über die Zauberwelt gebracht hatte. Die Struktur, überhaupt alles an ihm fühlte sich großartig an, verführerisch gar doch sehnte sich Harry nach nichts mehr als nach Frieden, endlich ein normales Leben führen zu dürfen. Entschlossen nahm er den Stab in beide Hände und brach ihn durch. Er musste etwas zerren, aber zum Schluss hatte er ihn in zwei Teile.

»Harry, hier bist du. Ich dachte schon, du wärst gegangen.« Brachte ihn Hermiones besorgte Stimme zurück in die Gegenwart.

Ruckartig drehte Harry sich um und da stand sie in ihrem gelben Sommerkleid, was ihr bemerkenswert gut stand und mehr als deutlich zeigt, dass aus ihr eine junge begehrenswerte Frau geworden war.

»Ich hatte nicht vor zu gehen.«, sprach er, während sie näher trat.

»Danke, für alles.«, hörte er sie sagen, bevor sie sich zu seiner Verwunderung an ihn schmiegte, nicht ohne ihn auf die Wange zu küssen.

»Hab ich dir eigentlich schon gesagt, dass du hübsch aussiehst in dem Kleid?«, fragte er fast beiläufig.

Unterdessen im Haus waren Joshua und Jane damit beschäftigt die Sachen für den Mitternachtsnack ins Wohnzimmer zu tragen oder zumindest war es die Idee, wenn nicht Jane immer wieder nachdenklich innegehalten hätte.

»Schatz, alles in Ordnung?«, Joshua klang besorgt.

»Josh, was hältst du wirklich von der ganzen Sache?«, fragte sie ihn plötzlich.

Joshua stellte erst die Platte mit den Sandwichen auf den Tisch, bevor er sie ernst ansah.

»Ehrlich? Ich bin alles andere als begeistert.«, gab er schließlich zu.

»Manchmal erkenne ich sie gar nicht wieder.«. Jane setzte sich müde auf das Sofa.

»Eigentlich haben wir es doch schon länger geahnt. Spätestens nachdem vierten Jahr, als wir überlegten, sie von der Schule zu nehmen, weißt du noch?« Joshua setzte sich zu ihr.

»Hermione hatte uns mehr als deutlich gemacht, dass sie Harry nicht in Stich lassen würde und nicht davor zurückschrecke sich gegen uns und für ihn zu entscheiden. Ich kann mich ganz gut daran erinnern.«, seufzte Jane und sah aus dem Fenster.

»Obwohl es mir nicht wirklich gefällt, aber sie würde alles für den Jungen tun, ich bin nur froh dass er wohl das gleiche auch für sie tun würde.«

»Aber Josh, sie ist doch unser kleines Mädchen.«, warf sie ein, als ob er sie nicht verstehen würde.

»Was durch die Hölle gegangen ist. Vertraust du Hermione?« Joshua nahm die Hand seiner Frau in seine.

»Blind.«, sie lächelte.

»Ich auch und deshalb ist es in Ordnung.«

Vor dem Haus hatte Hermione zwischenzeitlich den zerbrochenen Zauberstab in Harrys Hand entdeckt.

»Was ist das? Ist das nicht Dumbledores Zauberstab?« Sie griff nach den Stücken, doch Harry wich ihr aus.

»Er war es.«, erwiderte er nur knapp.

Mit ehrlicher Bewunderung sah sie ihn nun an.

»Die Bruchstücke sind immer noch mächtig.«, flüsterte sie, während sie es ihm ansah, dass er überlegte, was nun zu tun war.

»Ja und deshalb werde ich sie verbrennen.«, erwiderte er und bevor sie reagieren konnte, hatte er die zwei Hälften auf den staubtrocknen Boden gelegt und war dabei einen Spruch mit seinem eigenen Zauberstab zu sprechen.

»Nicht!«, doch war es längst zu spät, die Bruchstücke fingen Feuer und ein ohrenbetäubendes Geräusch war zu hören.

Es sprühte wild und krachte, als ob Harry ein riesiges Feuerwerk angezündet hatte. Zu seinem Glück waren keine weiteren Sträucher in der Nähe, die verbrennen konnten.

VerzweiflungstatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt