Tränen? || Erwin x Levi || One Shot

Tränen?

,,Du bist echt ein Idiot.", entfuhr es dem Schwarzhaarigen. Belustigt blickte der Größere auf zum Schwarzhaarigen, der das Krankenzimmer betrat, herauf und setzte sich auf.
,,Grins nicht so dämlich, Schwachmat!" Mürrisch setzte Levi sich auf das Pflegebett Erwins und widmete der Wand seinen Blick. ,,Überleg lieber wie du dich wieder hinbekommst. Mit dem Ding da, kannst du unmöglich wieder zurück aufs Schlachtfeld. Du wärst Titanenfutter." Er deutete zur Schulter des Blonden, an dem ein Arm fehlte.
,,Was ist denn heute los? Seit wann machst du dir solche Sorgen um mich?", schelmig grinste Erwin auf.
,,Mach ich mir nicht.", antwortete der Kleine ruhig. Sein Blick galt immer noch der Wand.
,,Dann sag mir, wem dann deine Tränen gelten, wenn nicht mir?"
,,Welche Tränen?"
,,Der Gefühlslose Levi. So nannte man dich bisher. Es war jedem bekannt. Nie hat er seine Miene verzogen. Weder Trauer, noch Fröhlichkeit erblickte man bei ihm. Höchstens vor Zorn oder Ekel sah man Mimik. Kein Lächeln, keine Tränen. Sag, warum jetzt? Warum kommen unaufhörlich Tränen aus deinen Augen flossen. Nur Tränen, keine Mimik. Weder ist dein Gesicht schmerzerfüllt, noch traurig. So sag es mir doch bitte, warum?" Erwin legte seine Hand auf den Kopf des Hauptgefreiten, welcher diese nur mit einem kleinen Schwung weg schlug.
,,Kümmer dich nicht um mich, sondern darum, wie du wieder auf Vordermann kommst! Tsch." Der Schwarzhaarige schnalzte mit der Zunge und wischte sich unglaubwürdig die Tränen aus seinem Gesicht.
Levi selbst würde auch zu gerne wissen, weshalb ihm die Tränen kamen. Wie Erwin schon sagte, normal würde er nie eine Miene verziehen. Aber den Blonden so zu sehen ließ in ihm etwas zusammen ziehen. Es ist wahr, was er auch selbst nicht leugnete, dass er froh war, dass Erwin nichts schlimmeres passiert war. In der Tat gab es eine Zeit, in der er selbst versuchte den Größeren umzubringen, aber diese war schon längst vorbei. Zwischen dieser und der Zeit jetzt lernte er Erwin zu respektieren. Erwin war der einzige, den der Schwarzhaarige respektierte.
,,Levi.", mit einem selbstsicheren Blick, in dem jedoch kein Lächeln lag, sah der Blonde den Kleinen an.
,,Was?" Levi drehte sich herum und sah direkt in die erstaunten Augen Erwins, welcher seine Hand hob und diese auf die Wange des Jüngeren ablegte, um diese von den salzigen Tränen Levis zu befreien. Diesmal schlug der Schwarzhaarige die Hand Erwind jedoch nicht weg und ließ sie ruhen und legte zusätzlich seine Hand auf die des Blonden. Er schloss die Augen und genoss die Wärme des Älteren.
Erneut hauchte der Blonde den Namen Levis und legte seine rauen Lippen sanft auf die des Kleineren, der ohne sich zu beschweren erwiderte und sich auf die Beine Erwins setzte.
Der Größere drehte sich mit dem Schwarzhaarigen so, dass dieser unter ihm lag, und drückte ihn sanft gegen die Matratze.
Seine Zunge glitt in die Mundhöle Levis und ummantelte dort dessen Zunge, die sich auf jenes Spiel des Größeren einließ.
Levi war überwältigt. Noch nie hatte er so einen hohen Herzschlag in diesem einen Moment, in der die Zeit wie eingefroren war und es nur ihn und Erwin gab. Zwar würde sich seine Gesichtszüge niemals in diese Richtung verändern, aber in Inneren war er überaus glücklich. Wann hatte er zuletzt so eine angenehme Aufregung, wann eine so angenehme Nervösität verspürt? Es musste lang her sein, oder er hatte es nie.
Levi legte seine Arme um den Rücken des Einarmigen, welcher den Kuss löste und seinen Kopf neben den Levis ablegte.
,,Interessant. Also doch." Levi konnte das Grinsen des Blonden förmlich spüren. ,,Du machst dir sehr wohl Gedanken um mich. Vernein es nicht, deine Taten würde ich mehr Glauben schenken, als deinen Worten."
Levi schwieg und krallte sich ins weiße Hemd des Blonden.
,,Ich hab recht, nicht wahr?" Erwin fing an an dem Ohr des Schwarzhaarigen zu knabbern.
,,Pass mehr auf dich auf Schwachmat.", kam es vom Kleineren.
Erwin grinste erneut und sah Levi in seine kühlen Augen, um dann seine Lippen erneut auf die des Jüngeren zu legen.