Kapitel 5

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Asya sitzt auf dem Boden und man hört sie laut schluchzen. Nein, das wollte ich nicht. Ich wollte sie weder anschreien noch ihr gegenüber gewalttätig werden, wie konnte das nur passieren? Sie weint mit dem Blick zum Boden gerichtet, wobei ihre offenen langen Haare, ihr Gesicht versteckten. Jedenfalls war ich nicht in der Lage auch nur ein Wort sagen zu können. Geschockt sehe ich auf meine Hände und dann zu Asya. Ich hatte sie wirklich mit voller Kraft zu Boden geschubst......das, das bin doch nicht ich.
Wie erstarrt bleibe ich stehen und schaue zu ihr.

"A-Asya....ich-"

"Es t-tut mir Leid", sage ich verzweifelt und fahre mir mit der Hand durch die Haare.

Verdammt!

Langsam steht sie auf und läuft schluchzend an mir vorbei, wobei ich ihr hinterhersehe und mich dann entscheide sie fest zuhalten aber sie reist sich aggressiv los und dreht sich dann zu mir. Als wir uns in die Augen schauen, sehe ich den Schmerz in ihren Augen. Leid, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.

"F-fass mich nicht an.", stottert sie weinend und steigt langsam die Treppen hoch.

Als sie dann außer Sicht war, höre ich oben eine Tür zuschlagen und seufze daraufhin, wie wird es jetzt weiter gehen? Es ist glaube ich besser, wenn ich erst heute Abend wieder nach Hause kehre. Als ich meine Jacke anziehe hörte ich Asya wieder weinen, sie schrie und weinte sich die Seele aus dem Leib. Ich lehnte mich an die Wand, kniff meine Augen zustammen und hielt meine Ohren zu. Es tat so weh ihre Schreie, diese Stimme, zerriss mein inneres.
Alles in mir brach zusammen. Langsam ließ ich mich die Wand hinunter fallen und lehnte meinen Kopf gegen diese. Ich drückte meine Hände fester auf meine Ohren es brachte nichts.
Ich hörte sie immer noch.

"Herr Celik?"

Meine Augen gingen auf und langsam nahm ich meine Hände runter und sah hoch zu Noura. Sie schloss die Haustür hinter sich und blickte mich sichtlich fragend an. Dann glitten ihre Blicke an mir vorbei. Sie hörte Asya. Ich schloss meine Augen wider und atmete einmal laut und hörbar ein und aus.

"Was, was ist los?", fragte sie besorgt und hektisch zugleich.

"Was ist hier passiert?"fragte sie und ihre Stimme klang dabei ziemlich ängstlich.

Sie lief an mir vorbei und eilte die Treppen hoch. Ich richtete mich derweil auf und lief auf die Haustür zu, öffnete diese, blickte noch einmal in das Haus und verließ es dann letztendlich.
Ich stieg in meinen Mercedes und fuhr mit Vollgas davon.

-

Dalyas Haus. Noch saß ich am Auto und blickte auf ihr kleines Zuhause. Das Fenster hatte ich offen und die Kälte prallte mir ins Gesicht. Ich drehte mich wieder nach vorn und sah auf mein Lenkrad wobei ich am überlegen war, sollte ich zu ihr oder nicht? Jetzt brauche ich sie, ich muss mit ihr reden und wieder war mein Blick auf ihr kleines Haus gerichtet. Letztendlich stieg ich aus, sperrte mein Auto, lief auf ihre Haustür zu und klingelte. Die weiße Tür ging etwa nach einer Minute auf und eine verwunderte Dalya kam zum Vorschein. Sie hatte mich wohl nicht erwartet, nun ich tauchte auch zum ersten Mal hier auf. Direkt vor ihrer Haustür. Ich musterte sie kurz und sie trug eine graue Jogginghose und ein schwarzes Tshirt, ihre langen glatten Haare, waren locker gebunden und als ich ihr ins Gesicht sah, fielen mir ihre fragenden und zugleich verwirrten Blicke auf.

"Kenan?"

"Darf ich rein?"

Sie nickte zögernd und ich trat mit gesenktem Kopf in ihr kleines Heim.

"Schuhe ausziehen Kenan!"

Schmunzelnd zog ich mir die Schuhe aus, schaute sie dann an und sie nickte zufrieden. Dalya führte mich in ihr Wohnzimmer und kurz sah ich mich um und musste zugeben sie hatte es gemütlich hier.
Braune und weiße Möbel kombiniert.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt