Kapitel 24

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16. Dezember 2019

Am Frühstückstisch herrscht pure Stille und von keinem kommt auch nur ein Wort. Ich trinke einen großen Schluck von meinem Kaffee und sehe dabei meinen nervigen Neffen an welcher mich dauernd angrinsen tut. Dieses Kind mit seiner gerade mal 90 cm  Körpergröße wagt es sich wirklich mich zu provozieren. Fatih guckt sich viel zu viel von Hira ab. Ich setzte meine Tasse schnaubend auf dem Tisch wieder ab und trete unauffällig unter dem Tisch Fatih und dieser fängt natürlich sofort an zu schreien.

"AUU!"

Can und Asya heben den Kopf von ihren Tellern und schauen zu Fatih rüber. Während Asya wie erwartet unbekümmert weiter isst sieht Can mich misstrauisch an und ich räuspere mich einmal ehe ich wieder lässig einen Schluck von meinem Kaffee nehme. Mein Neffe tritt mich übrigens unter dem Tisch zurück und das gefühlte 20-mal.

"Fatih!", erwähne ich seinen Namen mahnend und sehe ihm wütend in die Augen um ihn einzuschüchtern aber wem sagst du das.

Er lässt nicht locker. Can beobachtet uns beiläufig die ganze Zeit und das geht mir deutlich auf den Sack.

"Gibt es ein Problem oder wieso starrst du mich so an?", stelle ich ihm in einem harten Ton die Frage. 

"Nein und Fatih vergiss nicht wir spielen gleich noch Fußball. Hol schon mal deine Jacke."

Was? Auch noch bei dieser Kälte? Fatih klatscht glücklich in die Hände und steht von seinem Stuhl auf ehe er in den Garten rennt und mein Handy klingelt unerwartet auf dem Tisch. Bevor ich überhaupt drauf schaue sind Asyas Augen auf meinem Display und Dalya ist die jenige welche mich anruft. Ich lege seufzend auf und Asya durchbohrt mich mit ihren Blicken.

"Can ich spiele mit euch!", ertönt ihre Stimme plötzlich und ich schaue sie unglaubwürdig an.

WAS?!

Als ich mich zu Can drehe, zuckt dieser nur mit den Schultern ehe er auch in den Garten läuft und als Asya aufstehen will, packe ich ihr Handgelenk und ziehe sie zurück auf den Stuhl.

"Asya!", mahne ich sie bedrohlich.

"Lass mich sofort los!", zischt sie.

Sie versucht ihr Handgelenk zu befreien aber ich lasse nicht los und drücke nur umso mehr zu.

"Du tust mir weh verdammt! Lass gefälligst los!"

"Du gehst nicht raus verstanden!"

Sie sieht mich hasserfüllt an und ich lasse sie langsam los, nachdem ich mir sicher bin das sie sitzen bleiben würde. Aber Asya steht mit einem Mal auf und rennt Richtung Garten.

"Asya!", schreie ich ihr lauthals hinterher und stehe auch auf. 

Bevor sie raus kann greife ich sie um ihre Taille und ziehe sie zurück. Sie prallt kräftig gegen meine Brust und fängt an zwischen meinen Armen zu zappeln.

"Du bleibst hier! Außerdem fliegen wir heute zurück!"

"Ist mir egal ich will nicht bei dir bleiben! Lass mich los Kenan!"

Sie versucht mich weg zu schubsen aber das gelingt ihr keineswegs und trotzdem gibt sie nicht auf, was mich die Augen verdrehen lässt.

"Geh nach oben und pack deine Sachen! Duschen solltest du auch, vielleicht kommst du ja zu dir! Ich komme außerdem gleich nach!"

"Kenan hör auf mir Befehle zu erteilen!"

"Gehst du jetzt hoch oder nicht?!"

Sie schüttelt verneinend den Kopf und ist immer noch damit beschäftigt erfolglos mich von sich zu stemmen. Ich atme genervt aus und schmeiße Asya über meine Schulter ehe ich die Treppen hoch steige. Im Zimmer setze ich die Zicke ab, drücke ihr Unterwäsche und Klamotten in die Hand und zerre sie anschließend ins Badezimmer.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt