Kapitel 15

1.6K 57 49
                                    

Es ist besser, für das, was man ist, gehasst, als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden.

Das Leben eines Menschen war nie einfach. Wird es nicht werden.
Stress. Verantwortung. Pflichten.
Der Mensch ist vielerlei, aber jedoch nicht vernünftig.
Wir werden auch niemals gesättigt sein, denn wir wollen immer und immer mehr. Es ist so.
Wir testen unsere Grenzen, zu sehen wozu wir alles fähig sind, wie weit wir gehen können.
Action im Alltag und neue Erfahrungen sammeln. Fehler machen, draus lernen und aufstehen oder sie erneuern und hinfallen. Entscheidungen treffen und den rechten oder den linken Pfad gehen. Unser Leben hier auf der Erde ist nichts weiter als eine Prüfung. Das Gute oder Schlechte.
Was praktizierst du?

Ich ließ meine Augen geschlossen.
So war es gut. Tief atmete ich auch einmal aus, als würde ich somit die Last aus mir heraus werfen, doch dem war nicht so. Allein saß ich unten im Wohnzimmer in der Dunkelheit und dachte viel nach. Zu viel. Wie immer. Aber anders konnte ich eben nicht, es muss sein. Noura hatte sich um Arda gekümmert und ihn schlafen gelegt, wofür ich ihr sehr dankbar bin und ich hatte mich derweil um Asya gekümmert. Sie wie immer beruhigt und dann ihr die Tabletten gegeben und sie schlief nun oben und das seelenruhig. Wie jede Nacht hoffte ich natürlich das sie nicht aufwachen würde und somit ihren Schlaf bekommt.
Mittlerweile konnte ich, zurzeit nicht schlafen. Wir hatten schon 2 Uhr morgens und ich war hellwach. Ich seufzte und legte mich schließlich mit meinem ganzen Körper aufs Sofa und versuchte so nun einzuschlafen.

"Kenan."

.......

"Kenan!"

.......

"Wach auf verdammt!"

Ich werde stark gerüttelt und kriege nur schwer meine Augen auf. Was wollte Asya?

"Was? Was ist los?", murmele ich mit geschlossenen Augen und verstecke mein Gesicht im Kissen.

Asya war wach. Aber ich wollte unbedingt weiter schlafen um jeden Preis. Dieser Schlaf-

"Er heult oben! Das macht mir Kopfschmerzen! Tu etwas!", zischte sie.

Ich öffnete meine Augen und sah wie Asya sich verzweifelt an den Haaren zog. Langsam setzte ich mich auf und vernahm Ardas lautes Weinen. Scheiße! Sofort sprang ich vom Sofa und rannte so schnell es geht hoch.
Asya hatte ich unten alleine gelassen.

"Arda?!"

Im Gästezimmer riss ich die Tür auf und sah den Kleinen auf dem Bett sitzen. Er war im Gesicht schon rot angelaufen und weinte bitterlich vor sich hin.
Als er mich sah, streckte er seine Arme nach mir aus und ich ging sofort aufs Bett zu und nahm ihn hoch. Seine kurzen Arme schlang er um meinen Nacken und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter.

"Arda, ich bin hier.", flüsterte ich und strich mit meiner Hand über seinen Rücken, während meine andere Hand ihm durch die Haare fuhr.

Er schluchzte leise.

"Alles gut, ich bin hier. Keine Angst!"

Ich drückte ihn dicht an mich.

"Ich hatte Angst.", sagte er nach einer Weile nuschelnd und ich drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe.

"Ich bin aber da und wir schlafen jetzt zusammen kleiner Mann."

"Asya auch?", fragte er.

"Ja.", antwortete ich.

Er nickte und ich brachte ihn schließlich ins Schlafzimmer.
Dann tauchte auch Asya auf und blieb skeptisch an der Tür stehen.
Ich deckte Arda zu und drehte mich dann zu ihr.
Ihre Blicke sagten mir schon alles.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt