Kapitel 32

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März 2020

Menschen bilden sich gerne etwas ein. Sie wollen das alles so läuft wie sie es sich vorstellen. Sie denken sie können tun und lassen was sie wollen. Sie allein hätten angeblich das Sagen und niemand durfte sich gegen sie wenden. Ich vermute das Kenan manchmal diesen Gedanken hat.
Aber nicht mit mir.

"Du hast nicht gewonnen."

"Ich denke schon.", erwidert er ruhig und sieht mir durchdringlich in die Augen.

"Mich interessiert es wirklich was dein Wunsch wäre.", frage ich neugierig nach und setze mich auf unseren dunklen Ledersessel.

"Sicher das du es wissen willst?", fragt er mich verführerisch und ich verdrehe seufzend die Augen.

"Nein lass stecken."

Er lehnt sich grinsend nach hinten und fährt sich mit einer charmanten Geste durch die Haare. Denkt er wirklich das beeindruckt mich?

"Ich gehe duschen.", spreche ich stumpf aus und stehe vom Sessel auf.

In unserem Badezimmer ziehe ich mich aus und steige unter die Dusche. Das Wasser drehe ich warm und schließe entspannt die Augen. Am liebsten könnte ich eine Ewigkeit unter der Dusche stehen. Das Wasser prasselt von oben herab und ich fange an mir den Körper einzuschäumen. Kokosnussduft. Ich liebte es.

"Heiß."

Erschrocken zucke ich mit dieser Stimme zusammen und sehe Kenan vor mir. Verdammt! Ich vergess doch nie die Tür abzuschließen! Ganz ruhig Asya werd nicht sofort panisch. Wieso musste unsere Duschkabine auch aus Glas bestehen? Ein Glück konnte er mich nicht genauestens sehen, da das Glas beschlagen ist.

"Was willst du hier?!", schreie ich aufgebracht und er will die Duschtür öffnen aber ich ziehe sie zu mir.

"Komm schon Asya ich muss auch duschen und-

"RAUS HIER!"

Er fängt an zu lachen und ich könnte ihn am liebsten gegen die Wand klatschen.

"Kenan!"

"Was denn?", fragt er grinsend.

"Ich mein es ernst geh raus!"

"Asya wir haben früher oft zusammen geduscht."

"Ich sagte raus!"

Er zieht nochmal an der Tür und da ich zu schwach bin sie zu zuhalten, kommt mir eine andere Idee. Ich drehe das Wasser eiskalt und bevor er eintreten kann halte ich ihm den Duschkopf gegen.

"FUCK! STOPP! ICH GEH SCHON RAUS!"

Er tritt raus und erleichtert atme ich aus, denn fast hätte er mich gesehen. Dieser verdammte Idiot.

"Asya bist du vollkommen bescheuert!"

Ich fange an mich kaputt zu lachen und drehe das Wasser wieder warm.

"Du bist bescheuert Kenan!", rufe ich zurück und sehe ihm dabei zu wie er sich abtrocknet.

Er trägt nur seine Boxershorts und  musste demnach ganz schön frieren.

Er zittert und ich kann gar nicht aufhören zu lachen.

"Kaltes Wasser ist gut für dein Immunsystem."

"Asya!", knurrt er bedrohlich und wickelt sich das Handtuch um die Hüfte.

Er zieht sich anschließend seine nasse Boxershorts drunter aus und wirft diese achtlos auf den Boden.

"Die hebst du da auf Kenan!"

"Einen Scheiß mach ich Asya!"

Er verlässt das Badezimmer und nachdem ich schließlich fertig bin mit Duschen ziehe ich mir meinen Bademantel an und gehe ins Schlafzimmer. Kenan liegt unter der Decke und nur sein Kopf ist zu sehen. Bei diesem Anblick kann ich mir nur schwer mein Lachen verkneifen und setze mich dabei auf die Bettkante.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt