Kapitel 10

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Asya

Es schmerzte. Schon wieder fing es an und es ist als würde es mich von innen nach außen zerreißen. Diese Schmerzen waren unerträglich ich krümmte und versteifte mich dabei. Dieser Stich in meiner Brust brachte mich um und ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch. Keiner hielt mich fest, keiner rettete mich. Diese lauten Babyschreie verließen meine Gedanken nicht.
Mir wird der Hals zugeschnürt ich kann nicht schreien, nicht atmen alles tut weh ich kann mich nicht bewegen.
Es wird niemals aufhören.

"Nein, nein es reicht.", murmelte ich vor mich hin und hielt mir meinen Kopf an beiden Seiten fest.

Kenan verlässt mich und ich falle.
Ich falle in den Tod.

"NEINNN!", schrie ich schrill und kniff feste meine Augen zusammen.

Ich raufte mir meine Haare und war total am schwitzen. Mein Herz es schlug so schnell, zu schnell und ich spürte den Druck an meiner linken Brust. Es tat mir weh.
Ich saß im Schlafzimmer mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und wippte wie eine Verrückte mit meinem Körper vor und zurück. Wir haben frühen Morgen und Kenan ist natürlich wie jeden Tag, schon längst weg und ich zerreiße mich hier in Stücke.

"Beruhig dich! Komm zu dir!", sprach ich mit zusammen-
gepressten Zähnen zu mir selbst.

Ich hörte auf zu wippen und in dem Moment klopfte es an meiner Tür.

"Was?", kam es in einem unfreundlichen Ton aus mir heraus und ich hörte auf meine Haare zu raufen.

Langsam wurde die Tür geöffnet und es war meine private Friseurin welche unsicher ins Zimmer trat. In ihrer Hand hielt sie ihre Tasche und als ich ihr ins Gesicht blickte, fing sie an leicht zu lächeln.

"Hey.", rief sie in einem fraglichen Ton und ich zog meine Augenbrauen zusammen und war wirklich verwirrt, was ihre Anwesenheit hier betrifft.

Wieso war sie hier?

"Was tust du hier?"

"Nun, deine Haare brauchen seit langer Zeit mal wieder ihre besondere Pflege oder nicht? Das haben sie bestimmt vermisst, immerhin komm ich bzw. bin ich 2 mal im Monat immer vorbeigekommen."

Das stimmte.
Aber seit einem Jahr ist das nicht mehr der Fall.

"Wer hat dich gerufen?"

Sie sah an mir vorbei und schien nervös zu werden.

"Ich sagte wer hat dich gerufen?"

"Du weißt es doch schon oder nicht Asya?", seufzte sie und kam auf mich zu.

Wieso hatte Kenan sie hierher gerufen? Was soll das?

"Geh! An meinen Haaren wird nichts gemacht!"

"Aber Asya-

"Ich sagte geh!", fauchte ich und stand vom Bett, ehe ich mich vor sie stellte und zur Tür zeigte.

"Lass mich deine Haare wenigstens gerecht schneiden, du sollst sie auf der einen Seite kurz geschnitten haben und-

"DAS KANN DIR EGAL SEIN!
VERSCHWINDE HIER!", schrie ich sie an, da es mir reichte und ich ihre Anwesenheit nicht länger ertrug.

"Asya ich will doch nur-

"Bitte geh einfach bitte! Geh!", hauchte ich dann kraftlos und fiel im nächsten Moment auf den Boden.

"Asya! Asya geht es dir gut?", hörte ich Helin panisch rufen und sie kniete sich zu mir auf den Boden.

"Asya?!", rief sie noch einmal meinen Namen und packte mich an meinen Oberarmen.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt