Kapitel 7

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Asya

Ich bin alleine. Für immer einsam.
Ungelogen störte es mich aber was kann ich schon dagegen tun.
Kenan ist in letzter Zeit oft arbeiten und ich hocke Zuhause mit Noura und weiß nicht weiter mit meinem Leben.
Länger halte ich es in dem Haus hier nicht aus. Ich war schon lange nicht mehr draußen, da mein lieber Ehemann es mir verbietet.

"Noura?!", schrie ich wütend nach ihr.

Sie putzte oben die Fenster und kam endlich runter. Diese Fenster putzte Noura vielleicht 3 mal in der Woche, ich verstand sie nicht.
Dreimal in der Woche?

"Ja?"

Ein warmes Lächeln schmückte ihr Gesicht.
Wie konnte diese Frau so viel postitive Energie in sich haben.
Dies verstand ich auch nicht.

"Ich will nicht mehr Zuhause bleiben! Ich hab kein Bock mehr! Ich will raus verdammt nochmal! Ich halte es hier nicht mehr aus!"

"Asya du weißt was-

"IST MIR SCHEIß EGAL WAS KENAN GESAGT HAT!"schrie ich und knallte vor Wut eine Vase auf den Boden.

"Ich will raus verdammt!"zischte ich und ging an ihr vorbei um nach oben zu gelangen.

"Asya ich kann dich nicht gehen lassen, warte!"hörte Ich Noura verzweifelt rufen.

Ich ignorierte sie und stampfte wütend die Treppen nach oben. Im Ankleidezimmer holte ich mir die Sachen raus die ich anziehen würde. Eine schwarze Jogginghose und ein weißes einfaches Tshirt, wie ein Penner ging ich raus. Meine Haare band ich wie üblich zu einem unordentlichen Dutt und schminken tat ich mich nicht. Wozu auch?

"Verdammt wo sind die?!"rief ich wütend und wühlte in meinem Schrank nach meinen Sportschuhen.

Ich fand sie nicht und meine Hände fingen schon an zu zittern und wütend starrte ich auf diese, ehe ich schreiend gegen den Schrank tritt.

Asya heul jetzt bloß nicht!
Unterdrück es.

Meine Hände hatten immernoch nicht aufgehört zu zittern und ich ballte diese zu Fäusten.
Du kriegst das hin Asya!
Aggressiv suchte ich weiter nach den Schuhen und fand sie letztendlich. Entspann dich Asya, entspann dich. Diese Wut in mir fühlte sich wie eine Flamme an. Beruhig dich, es gibt nichts worüber du wütend sein muss, redete ich mir ein. Nachdem ich mir jetzt auch meine Schuhe angezogen hatte, stellte ich mich vor den Schminkspiegel.

Endlich war ich fertig und betrachtete mich mit zusammengezogenen Augenbrauen, stets konzentriert im Spiegel.
Ich sah so scheiße aus.
Wortwörtlich scheiße.
Ich war hässlich.

Du bist hübsch.
Wunderschön.
Du bist nicht hässlich Asya!
Alle Frauen beneiden dich!

Nein. Das alles war einmal, aber jetzt hatte sich alles geändert.
Ich atmete einmal tief ein aus und schloss meine Augen damit ich mich entspannte aber es half nicht und mit einem mal, schob ich mit meinen Händen die ganzen Parfümflaschen vom Schminktisch runter. Als ich dann zu Boden sah fielen mir die ganzen Glasscherben von den verschiedenen teuren Parfümflaschen auf und die ganzen Düfte stiegen mir in diese Nase. Könnte ich alles ersetzen, wenn ich wollte.
Kenan ist verdammt reich, nur mal so nebenbei.
Ich selber komme aus normalen Verhältnissen und ich habe Kenan nicht wegen seinem Besitz geheiratet.

Nachdem ich raus aus dem Zimmer war knallte ich laut die Tür hinter mir zu. Ich lief den Flur entlang bis zu den Treppen und stieg diese schnell runter. Mein Blick war auf die Stufen gerichtet welche ich nacheinander runterstieg und als ich meinen Kopf dann hob, gefror mir das Blut in den Adern. Starr blieb ich auf der Treppe stehen und sah zu ihm herunter. Er stand unten vor der Treppe und sah mich mit einem ernsten und zugleich hartem Blick an, was bei mir so eine Gänsehaut erzeugte. Lass dich nicht einschüchtern Asya! Selbstbewusst stellte ich mich nun hin und stieg weiter die Treppen runter wobei ich nicht eine Sekunde den Blickkontakt mit ihm brach.
Ich habe keine Angst vor ihm.
Der Herr kam von der Arbeit und hatte einen blauen Anzug an, durch sein enges Jackett konnte ich sehen wie sich seine Muskeln an den Armen anspannten.
Wie kann man nur so aufgepumpt sein? Hat er vor Bodybuilder zu werden oder was?! Als ich unten ankam tat ich so, als wäre er gar nicht da und lief an ihm vorbei zu Noura, welche unsicher und ängstlich neben ihm stand.

Gebrochene Ehe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt