Kapitel 6

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Xeyla atmete tief durch.
Jetzt waren Wälder unten am Boden zu sehen.
Die Sonne stand im Süden.
Es war also Mittag.
Sie schaute über die Wiesen und Felder.
Die Fahrt verlief ruhig.

Gegen Mittag des dritten Tages kam sie an.
Schon von Fernem sah man die Türme.
Sie dachte an den Ayi.
Und an die Geschichte.
Die Pferde flogen tiefer.
Schließlich hielt die Kutsche am Boden vor den Stadtmauern.
Langsam öffneten sich diese, und Xeyla konnte passieren.
Es war Markttag und der große Platz war voll mit kleinen Ständen.
Es war laut und von überall hörte man Stimmen.
Die Leute staunten über die Kutsche.
Dann fiel Xeylas Blick auf das Schloss.
Eine riesige Glaskuppel zierte das Schlossdach.
Rundum waren die berühmten hohen Türme von Ayiméta.
Wundervoll.
Die Kutsche fuhr weiter.
Die Fahrt endete vor einem großen Gebäude.
Es war aus Naturstein, mit Dächern aus schwarzen Ziegeln.
Die Schule.
Ein junger Mann mit knallroten Haaren, die aussahen wie Flammen nahm ihr die Koffer ab.
„Folgen Sie mir bitte" sagte er gelassen.
Xeyla stieg aus der Kutsche.
Ihr blaues Kleid glänzte in der Sonne.
„Was eine Farbe. Das tragen Sie wohl nur an besonderen Anlässen" er lächelte.
„Es ist mein Lieblingskleid. Aus Sinacardo"
„Donnerwetter! Sinacardo..."
„Wieso?"
„Die Herrscherin von Sinacardo hatte mir mal das Leben gerettet"
„Wann?"
„Erzähl ich Ihnen später gerne"
„Sind Sie Lehrer?"
„Ich helfe nur bei der Elementbezwingung aus"
„Element...was?"
„Das beste Fach der Welt"
Xeyla nickte.
„Ich heiße übrigens Amir, und Sie?"
„Xeyla"

Sie waren beim Zimmer angekommen.
Er stellte ihre Koffer ab.
„Die Versammlung ist um vier im großen Saal"
Xeyla nickte wieder.
Amir war ein komischer Lehrer.
Er war so offen und jung, gar nicht wie andere Lehrer.
Er war jünger als Marlene.

Die Versammlung war eigentlich langweilig.
Xeyla bekam den Unterrichtsplan.
Gleich in der ersten Stunde hatte sie Element... was? Nun ja...
So ganz verstanden hatte sie es nicht.

Sie bemerkte wie Herr Amir unbemerkt auf die Bühne schlich.
Er machte ein paar elegante Handbewegungen. Sie sah wie seine Lippen einen Spruch aufsagten.
Dann ging er wieder ab.
Komischer Lehrer.

Herr Amir betritt den Saal.
Es war still.
„Alle bitte mitkommen!" rief er grinsend.
Er hielt seine Hand in die Luft.
Wie Scherben zersprang die Luft und alles sichtbare im Umfeld von zwei Metern.
Und ein Loch entstand.
Herr Amir ging hinein. Die Schüler folgten ihm.
Xeyla passierte als letzte das Portal.
Sie waren jetzt in freier Natur.
Felsen zierten die Landschaft, und ein großer Wasserfall floss die steilen Felsen runter.
„Seht her" rief Herr Amir.
Und hob beide Hände.
Mit einem lauten „Wärch" machte er eine seiner eleganten Gesten.
Seine Augen waren ebenso rot wie seine Haare.
Sie flackerten wie Kerzen als er das Wort rief.
Der Wasserfall blieb stehen.
Mit einem Male floss er wieder.
Aber die Felsen hoch.
„Bezwingung von Wasser.
Wer will den Unsinn wieder gut machen?" lachte Herr Amir.
„Ihr müsst nur „Wnys" rufen.
Vielleicht hört das Wasser euch ja"
Die Schüler sahen sich überrascht und etwas panisch um.
„Wie wärs mit Ihnen, Fräulein Xeyla?"
Xeyla trat vor.
Sie machte ein mutiges Gesicht.
Sogar Herr Amir war überrascht.
Sie schloss die Augen.
Hob die Hände und rief „Wnys!"
Dabei drückte sie die Hände nach unten.
Der Wasserfall stoppte wieder.
Und floss... nach unten.
Platsch.
So ganz geklappt hatte es nicht, denn das Wasser schlug auf dem Boden auf und spritzte die Schüler nass.
Herr Amir hatte sich geschickt abgerollt und lachte.
„Nun... das war schon sehr gut, ein bisschen Eleganz und Sie haben es"

„Herr Amir!"
Rief es aus dem Portal.
Ein Mädchen mit langen braunen Haaren und blauem Umhang stand vor dem Portal.
Hinter ihr ein paar andere.
Sie hatten alle Tierohren.
Das Mädchen ganz vorne hatte Katzenohren.
Das Fell glänzte.
„Die Gestaltenwandler wollten hier üben"
Das Lächeln verschwand von Herrn Amirs Gesicht.
„Haben Sie denn die schriftliche Erlaubnis eines Lehrers?" sagte er kühl.
Wortlos reichte sie ihm einen Zettel.
„Nun, wir gehen schon!"
Herr Amir winkte die Schüler zu sich.
Dabei schaute er Xeyla direkt in die Augen.
Er hatte etwas Bedrohliches.
Xeyla schauderte.
Dann schaute sie zu dem Katzenmädchen.
Diese war mit ihrer Gruppe beschäftigt.

„Fräulein Xeyla, kommen Sie bitte"
Sagte Herr Amir etwas streng.
Schnell passierte sie das Portal.

„Das war starke Leistung"
Murmelte er zu ihr hinüber.
Sein Gesicht sah wieder etwas fröhlicher aus.
Sie ging ihrer Gruppe nach.

Jetzt war erstmal Pause.
Xeyla setzte sich auf den Hof als das Mädchen mit den Katzenohren sich mit zwei Freunden mit auf die Bank setzte.
„Ich hab dich heute gesehen"
Xeyla schaute sie an.
„Ich dich auch...hübsche Ohren"
„Danke! Du bist also Amirs neuer Liebling"
„Wie meinst du das?"
„Nimm dich in Acht vor ihm, und Versuch nicht mit mir bei ihm aufzukreuzen, er wird dich danach nicht sehr mögen"
„Kein Problem, habt ihr Streit?"
„Gewissermaßen. Zum Glück hab ich ihn nicht als Lehrer"
Xeyla nickte nur.
Herr Amir war nett, aber er war wirklich seltsam.
„Er führt was im Schilde. Ich bin übrigens Destiny, die Gestaltenwandlerin. Und du bist eine Ayia, oder?"
„Ja, genau"
„Kannst immer zu mir kommen wenn du Hilfe brauchst"
„Danke"
Destiny lächelte.

ANMERKUNG:
Keine Sorge, das hier ist keine Harry Potter Nachmache!
Die Schule brauche ich wegen der Sache mit Amir, dem Lehrer.
Die Geschichte wird nicht davon handeln, wie Xeyla zur Schule geht.
Es ist nur ein Übergang 🖤
Eure Symenica

Wo die Magie kein Ende hatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt