Diesen Abend packte Xeyla die Koffer aus.
Sorgfältig legte sie ihre Kleider und Mäntel in den riesigen Schrank.
Ihr Zimmer war groß und schön beschmückt.
Schöne schnörkelige Nüster zierten die Möbel.
Xeyla fand ein Foto von Marlene.
Marlene.
Sie vermisste sie.
Und sie vermisste Naima.
Sie war schon fast fertig mit auspacken.
Dann fand sie das Buch.
Sie strich über den Umschlag.
Ein leichter Windstoß kam durch das offene Fenster.
Ein paar Seiten wurden umgeblättert.
Diesmal sah sie nur ein Bild von einem Zepter.
Es war farbig gezeichnet.
Dreidimensional und realistisch, als wäre er aus buntem Glas.
Vorsichtig strich sie über das Bild.
Es war so, als könnte sie das Glas förmlich spüren.
Es klopfte.
Xeyla erschrak und wirbelte herum.
Schnell schleuderte sie das Buch unter ihr Bett.
Hoffentlich war es nicht kaputtgegangen.
Aber es sollte keiner sehen.
Vorallem nicht Amir.
Er war ja nett. Aber komisch.
Es klopfte gerade nochmal als Xeyla schon an der Tür war.
Vorsichtig öffnete sie sie.
„Hallo?"
Amir stand vor der Tür.
"Der Stundenplan hat sich leicht geändert"
Er überreichte ihr einen Zettel.
"Danke" murmelte sie.
Er wünschte ihr Gute Nacht und verschwand im dunklen Gang.
Warum machte er das Licht nicht an?Beim Stundenplan hatte sich nicht viel geändert.
Morgen hätte sie Mathematik.
Und Element... was? Naja.
Und Sinacardisch.
Als die Luft wieder ganz rein zu sein schien, holte Xeyla das Buch wieder raus.
Doch anstatt dem Zepter, waren die Seiten ganz leer.
Vielleicht war es die falsche Seite?
Xeyla blätterte ein paar Seiten um.
Nein, es musste diese sein!
Sie schaute nochmal unter ihr Bett.
Es war dunkel.
Vorsichtig tastete sie den Bereich ab.
Sie stieß auf etwas gläsernes, dünnes, langes.
Die junge Ayia erahnte schon was passiert war.
Der Zepter. Er war echt. Deshalb die realistische Zeichnung.
Es war keine Zeichnung.
Sie holte das gläserne Ding hervor.
Es glänzte, als wäre es aus Diamanten geschliffen.
Wundervoll.
Der Zepter war auch größer als die Zeichnung.
Sie nahm den glänzenden Stab und drückte ihn vorsichtig aufs Buch.
Der Stab war wieder eine Zeichnung.
Unglaublich.
Funktionierte das mit anderen Gegenständen?
Xeyla drückte ihren Mondsteinring in das Buch.
Er war ebenfalls zu einer Zeichnung geworden.
Und doch so realistisch.
Schnell markierte sie die Seite mit einem bunten Stift.
Den Zepter könnte sie noch gebrauchen.
Der Macher des Buches musste mächtig gewesen sein.Der Saal war rund und die Wände waren bemalt.
In Reihen erstreckten sich die Stühle und Tische aus dunklem Ebenholz.
Fast wie ein Theatersaal sah der Raum aus.
Eine Lehrerin betritt den Raum.
Sie war schon sehr alt.
"Egal ob ihr Zauberer oder Kämpfer seid..."
Ein Schüler stand auf.
"Kämpfer? Kämpfer? Sie nennen mich einen Kämpfer?" Er sah wütend aus.
"Etwas mehr Respekt vor eurer Lehrerin, Sagonus"
"Ein bisschen mehr Respekt vor dem zukünftigen Herrscher"
Alle drehten sich zu ihm um.
Sagonus war der Prinz.
Die Mädchen tuschelten.
Auch die Sitznachbarin von Xeyla flüsterte ihr ins Ohr.
"Ich glaube er hat uns zugezwinkert, ach du meine Güte"
Destiny, die als Katze auf dem Pult saß rollte mit ihren Augen.
"...egal ob ihr Ayias seid. Klugheit und Wissen sollet ihr nicht in der Omegawelt lassen!" Fuhr die steinalte Dame fort, als hätte sie Sagonus nicht gesehen.
Der Prinz warf den Mädchen einen raschen Blick zu.
Sie fingen wieder an, aufgeregt zu tuscheln.
Dann wurden sie lauter.
"Ruhe bitte..." mahnte die Lehrerin.
Die Mädchen wurden trotzdem lauter.
Xeyla fühlte sich schlecht für die alte Dame.
Aber was hätte sie tun können?
Illusionen? Das war unmöglich.
Sie würde von der Schule fliegen wenn sie solch mächtige Sprüche verwendete.
Das wäre nur gefährlich.
Die Lehrerin ermahnte die Mädchen ein zweites Mal.
Sagonus schaute stolz.
Er lächelte die Schülerinnen leicht an.
Die Lehrerin sah noch älter aus.
Ihr Blick verriet, dass sie erschöpft war. Erschöpft wegen Sagonus und seiner Mädchengruppe.
Xeyla warf einen Blick zu Destiny.
Diese schaute mittlerweile ziemlich skeptisch drein.
Dann, blitzschnell war mit einem Sprung bei Sagonus' „Hofstaat".
„Fresse!" brüllte sie, sodass sogar Sagonus erschrocken war.
Dann nickte sie der Lehrerin zu.
„Bitte verraten Sie das nicht den Direktoren"
Die Lehrerin nickte und fuhr mit dem Unterricht fort.
Es war still und sie kratzte mit ihren langen Fingernägeln auf ihrem Pult herum.
Jeder Tisch hatte eine Oberfläche aus Obsidian.
Auf Xeylas Tisch erschien eine Aufgabe.
Die anderen waren wohl ähnlich überrascht.
Sagonus stöhnte.
Dann hörte er Destinys warnendes Knurren und machte ein konzentriertes Gesicht.
Xeyla musste sich ein Lachen verkrampfen.
Aber wie hatte es Destiny so schnell an das Ende des Schulraumes geschafft?
Magie war merkwürdig.
Die erste Stunde verging schnell.
Xeyla schaffte alle Aufgaben.
Irgendwann wurde Sagonus neben sie gesetzt, weil er mit seinen Kameraden Quatsch gemacht hat.
Er schaute auf Xeylas beschriebenes Blatt.
"Darf ich?" Flüsterte er ihr zu.
Er zeigte auf ihre Lösungen.
Er strich sich eine blonde Strähne aus dem Gesicht.
Xeyla überlegte, es wegzunehmen, aber dann nickte sie nur.
"Ja?"
"M-hm"
"Warum verstehst du sowas?"
Fragte er nach einiger Zeit.
"Ist doch gar nicht so schwer" antwortete sie etwas verdutzt.
"Erklärst du es mir?"
Xeyla nickte wieder.
Im Hintergrund hörte sie die Mädchen wieder tuscheln.Was haltet ihr von dem hochnäsigen Sagonus? 🤔
Ist er vielleicht doch ganz nett oder ist er ein Idiot? 😬Ach ja! Baue eure Charaktere gerne in die Geschichte ein.🖤
Danke fürs Lesen🖤
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Wo die Magie kein Ende hat
FantasyAls die junge Ayia Schülerin Xeyla ihre Heimat für immer verlässt um eine echte Ayia zu werden, ändert sich alles. Sie wird in ein spannendes aber auch gefährliches, langes Abenteuer hineingezogen, entdeckt die Schönheit der Welt, aber auch ihre dun...