Kapitel 11

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Es klopfte an Xeylas Tür.
Xeyla, noch verschlafen und im Pyjama, öffnete sie langsam einen Spalt breit.
Amir hielt ihr einen kleinen Brief in einem goldenen Umschlag hin .
„Bitteschön, von einer Marlene" sagte er grinsend.
„Danke..." murmelte sie etwas überrascht.
„Warum bringst du die Post und nicht der Postbote?" fragte sie daraufhin interessiert.
„Ich habe es in meinem Briefkasten gefunden" lachte er.
Sie öffnete den Umschlag und las den Brief leise durch.
Amir blieb gespannt vor der Tür stehen.
Xeylas Augen weiteten sich und sie stieß einen Freudenschrei aus.
„Marlene kommt!" rief sie überglücklich.
„Wer ist Marlene?" fragte Amir.
„Meine Lehrerin in Shines. Und meine beste Freundin gleichzeitig. Sie nahm mich zu ihr als meine Mutter hinaus ging, um das Glück zu suchen"
Amir staunte nicht schlecht.
Etwas hinter ihm bewegte sich.
Sie sah zwei schöne, flauschige Katzenohren hinter seinem Kopf erscheinen und schnell wieder verschwinden.
Dann flog Amir mit einem Satz in die Luft.
„Das muss ich leider wieder mitnehmen" rief Destiny fröhlich, als sie Amir hochhob und über die Schulter warf.
„Seit wann bist du do stark?" Brüllte er etwas genervt, musste dann aber doch kichern.
Auch Xeyla amüsierte sich und lachte laut, als er davongetragen wurde.
„Ach komm schon, lass mich los" sagte Amir.
Unsanft landete er auf dem Boden.
„Mannometer!" brüllte er und rannte der Gestaltenwandlerin nach, die schnell wegrannte.
Xeyla schaute mittlerweile raus.
Heute war nämlich ihr sechzehnter Geburtstag, und Marlene hatte im Brief versprochen, sie zu besuchen.
Dann ging sie runter in die große Halle.
Sagonus kam auch gerade runter.
„Na?" sagte er und legte seinen Arm um ihre Hüfte.
„Ich habe gehört, du hast Geburtstag und wollte dir auch ein kleines Geschenk machen".
Er hob die Ayia hoch und trug sie in die Mitte des Saals auf ein kleines Podest.
Alle schauten gespannt den Prinzen an.
Die Ayia Mädchen hoben ihre Zepter und sprachen einen Spruch, woraufhin goldener Sternstaub durch den Raum wehte.
„Willst du meine Frau werden?" fragte er Xeyla, während er auf die Knie ging und ihr ein Kästchen mit einem diamantenbesetztem Ring hinhielt.
Sie traute ihren Augen kaum.
Es war irgendwie schön. Der Sternstaub, das Podest. Alles passte so gut zusammen.
Auch er hatte einen goldenen Anzug angezogen, verziert mit einer roten Rose.
Die ganze Schule klatschte.
Xeyla atmete tief ein. Es war unmöglich, jetzt nein zu sagen.
Vielleicht hatte sie sich in Sagonus immer geirrt? Vielleicht war er in Wirklichkeit ihr Schicksal?
Sie schloss ihre Augen und nickte.
Die ganze Schule jubelte, als er sie sanft in seine Arme nahm und küsste.
„Ich habe  alles vorbereitet. Lass uns  schon morgen heiraten" flüsterte er ihr ins Ohr.
„Ist das nicht etwas zu früh?" fragte sie unsicher.
Er lächelte nur und schüttelte den Kopf.
Der Jubel wurde lauter und sie spürte seine Nähe. Sie nickte.

Destiny lag noch immer dicht neben dem Feuergeist, als es schon zwölf Uhr mittags schlug. Sie hatten sich in seinem Haus gemütlich gemacht.
Die Schule war gleich nebenan, aber sie waren nicht mehr auf dem Gelände.
Sie rollte sich zusammen und drückte sich fest an ihn.
„Bleibst du hier?" fragte er hoffnungsvoll.
„Sicher, so lange du willst" murmelte sie.
„Für immer?" fragte er wieder.
Sie nickte nur und schloss ihre Augen.
Er küsste die Gestaltenwandlerin sanft auf die Stirn.
Die warme Mittagssonne strömte durchs Fenster und ließ goldene Sonnenstrahlen auf das Bett fallen.
Plötzlich hörten die beiden ein lautes Geräusch.
„Was zum Geier?" fluchte Amir, der die Ruhe bis jetzt sehr genossen hatte.
„Klingt nach Jubel" meinte Destiny.
„Es kommt von dem Schulgebäude". Amir schaute gespannt aus dem Fenster. „Merkwürdig. Ist heute was?"
Destiny schüttelte verdutzt den Kopf.
„Nicht dass ich wüsste" meinte sie.
„Sollen wir zurückkehren und nach dem Rechten sehen?"
Amir zog sie zurück ins Bett. „Nö!" lachte er.

Die Kutsche flog hoch über den Wolken.
Marlene schaute durch das kleine Fenster.
Sie hatte Xeyla ein Kleid gekauft und ein Buch mit Verteidigungssprüchen geschrieben.
Auch eine Kette hatte die alte Dame ihr besorgt. Eine magische sogar.
„Wie lange noch?" fragte sie Løaisa, die ihr gegenübersaß.
„Nicht mehr lange" sagte diese und lächelte.
Sie war auch spontan mitgekommen, um Xeyla zu gratulieren.
„Entschuldigung" sagte sie kurz und wischte sich die Tränen aus den Augen.
„Bist du traurig?" fragte Marlene.
„Nein, ich weine immer. Ich bin die Göttin der Meere" sagte diese lächelnd.

Joa... was meint ihr zur Hochzeit?
Hat Xeyla das Richtige getan?

Danke fürs Lesen!!

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