Marlene war in Ayi Meta angekommen. Auch Loaisa war spontan mitgekommen. Beide gingen die Allee zum Palast entlang. Es duftete nach frischen Frühlingsblumen und man konnte das Plätschern eines Brunnens hören. "Wunderschön" murmelte Marlene mit einem verträumten Unterton.
Schließlich standen beide vor dem Palast. Er war riesig, und die Spitzen der hohen Türme von Ayi Meta waren kaum noch zu sehen. Das helle Quarzgestein funkelte in der Sonne, und die Efeuranken an den Wänden schwangen sich leicht hin und her, als würden sie mit dem Wind tanzen. Goldene Statuen erhoben sich von dem Eingang, glänzend, als würden sie mit der Sonne um die Wette strahlen. Viele andere Gäste waren ebenfalls auf dem Weg zur Hochzeit, in Samt und Seide gekleidet. Der Reichtum schien aus jeder Ecke zu strömen.
Langsam stiegen beide Damen die Treppen hoch. "Marlene, Liebes, brauchst du Hilfe?" fragte Loaisa besorgt. "Aber nein! So alt bin ich doch gar nicht!" antwortete diese etwas gekränkt. Schließlich ließ sie sich doch die Hand von Loaisa geben, es waren viele Treppen zu steigen. Doch irgendwann hatten sie es geschafft. Die alte Dame staunte nicht schlecht, als sie die hell erleuchtete Halle sah.
Man könnte meinen, sie sei komplett aus Gold gebaut. Verziert mit allen nur erdenklichen Edelsteinen. So etwas war doch unmöglich. An den Wänden hingen zahlreiche Gemälde, von Menschen, Engeln und sonstigen Fabelwesen. Säulen aus Gold und Marmor, riesige Kronleuchter aus Kristallglas und bunte Kerzen ließen den Saal wie ein Paradies erscheinen. In der Mitte die gewundene Treppe, die nach oben führte, komplett aus Gold. Die Halle füllte sich schnell mit Gästen und Diener in weißen Anzügen brachten den köstlichsten Wein, den Marlene wohl jemals getrunken hat, und Loaisa wischte sich jede Träne weg, um den Saal von oben bis unten zu beobachten. Und dann, dann erschien Sagonus oben an der Treppe, in einer Rüstung, besetzt mit Diamanten und Kristallen, verziert mit Schnörkeleien, die tausende Bilder zeigten. An der Hand hielt er die junge Ayia Xeyla, die ein weißes, mit Perlen verziertes Brautkleid trug, mit einem Schleier aus Seide, der so leicht war, dass er wie Engelsflügel wehte, obwohl der Wind nur ganz sanft durch die offenen Fenster bließ.
Dieser Anblick brachte auch Marlene zum Aufschluchzen. Loaisa quietschte vor Freude und nippte an iihrem Weißwein. Die Horde applaudierte, als Sagonus das Wort ergriff.
In seiner Rede erwähnte er zahlreiche Geschehen, mehrmals seine Liebe zu Xeyla und ihrer Schönheit und sonstige Dinge, aber Marlene hörte nicht genau zu. Sie schaute nur auf Xeylas ängstlich lächelndes Gesicht und merkte nun, wie sehr es dem Stolzen und Pompösen des Saales und den restlichen Menschen widersprach. Marlene machte das nun kurz Sorgen, aber die Schönheit und der Reichtum des Palasts übertönten ihre Ängste schnell.
Nun war Sagonus mit seiner Rede fertig und die Zeremonie sollte beginnen. Beide stellten sich auf das Podest und eine in roten Stoff verhüllte Gestalt mit einem kleinen Buch stellte sich in die Mitte. Der Trauzeuge. Er drehte sich zuerst zu Sagonus und las den Paragraphen aus dem Buch vor. "Ja, ich will" sagte Sagonus laut, bevor der Trauzeuge zu Ende gesprochen hat. Nachdem auch das eher leise und verhauchte "Ja, ich will" aus Xeylas Mund rauschte, tönte der Applaus schon aus allen Ecken, und Sagonus packte sie sanft bei der Hüfte und küsste sie. Sie erwiederte den Kuss, glücklich, wenn auch ängstlich.
Nach einer halben Ewigkeit, gefüllt mit Applaus und fröhlichen Rufen sowie Blumenwerfen und sonstigen Dingen, die an einer königlichen Hochzeit angebracht waren, hielt Marlene Xeyla endlich in ihren Armen, lachend und weinend.
"Ich habe dir was mitgebracht" sagte sie und reichte Xeyla die Geschenke. "Ich weiß es ist einen Tag zu spät für deinen Geburtstag, aber-" Xeyla umarmte sie fest. "Danke. Danke dass du da bist" schluchzte sie. "Ich hätte nie im Leben ahnen können, dass du mal eine...nun ja.. Prinzessin wirst!" Marlene musste auch schluchzen. "Erzähl, wie ist es passiert?" fragte sie.
Xeyla erzählte alles, vom Heiratsantrag, von Sagonus in der Schule, von den anderen. Alles. "Wow!" entwich es aus Marlenes Mund. Nur das Buch erwähnte sie nicht, das Geheime Buch, was sie mal gestohlen hatte und bis heute bei sich trug.
Schließlich forderte Sagonus sie zum Tanzen auf. Die Gäste sowie das frisch vermählte Paar tanzten noch bis tief in die Nacht, bevor die Gäste allmählich auf ihre Zimmer im Palast gingen. Morgen würden sie weiterfahren.
Sagonus nahm Xeyla an der Hand und führte sie in sein Gemach. Ein Diener trug hinter ihnen die Koffer. Auf dem Weg erzählte er Xeyla immer wie schön sie war, und wie reich und edel er selbt war, aber die Ayia hatte andere Gedanken. In Ihrem Kopf flüsterte plötzlich eine fremde Stimme unklare Worte, und sie wurde ängstlicher und ängstlicher.
Ich hatte die Geschichte lange Zeit pausiert, mache jetzt aber vermutlich weiter...
wie hat euch die Hochzeit gefallen, und was wird wohl noch geschehen?
Danke fürs Lesen!
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Wo die Magie kein Ende hat
FantastikAls die junge Ayia Schülerin Xeyla ihre Heimat für immer verlässt um eine echte Ayia zu werden, ändert sich alles. Sie wird in ein spannendes aber auch gefährliches, langes Abenteuer hineingezogen, entdeckt die Schönheit der Welt, aber auch ihre dun...