Kapitel 8 - Der Magister

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"Schnell!", scheuchte Hermine das Quintett den Gang entlang, "der Unterricht startet schon in drei Minuten!" Harry, Ron und Hermine waren auf dem Weg zu Prof. Trelawneys Klassenzimmer. Percy und Annabeth folgten ihnen dicht auf den Versen.
"Wir sind doch fast da, Hermine, entspann dich mal!", versuchte Harry sie zu beruhigen, woraufhin Ron hinzufügte: "Außerdem ist das doch eh nur Wahrsagen. Schert mich doch nicht, ob ich zu spät bin. Die olle Trelawney merkt das doch eh nicht." Hermine ignorierte Ron einfach und beschleunigte ihre Schritte. "Wenn ich so drüber nachdenke, habe ich glaub' ich mein Traumtagebuch im Gemeinschaftsraum liegenlassen", sagte Ron nun, "Ich denke, dass ich das mal holen sollte, hm?" Hermine setzte an zu sagen, dass sie gesehen hatte, wie Ron sein Tagebuch eingepackt hatte, da war Ron aber schon außer Hörweite. Hermine seufzte nur und scheuchte die anderen drei weiter.

Während dessen dachte Ron nicht mal daran, sich zu beeielen, sein nicht vergessenes Heft zu holen. Er wollte einfach ein paar Minuten weniger in dem verrauchten Raum sein. Also ging er in den Gemeinschaftraum und machte irgendwelche Sachen, die für diese Geschichte keine Relevanz haben und von denen ich deshalb nicht erzählen möchte. Als er eine gute viertel Stunde später wieder beim Klassenzimmer ankam und die Leiter hinabließ, fiel ihm etwas Seltsames auf. Der stinkende Schwall von Gas, der normalerweise immer aus dem Klassenzimmer ausbrach, wie Gülle aus einem Loch im Container, blieb aus. Auch schien Licht durch die Falltür.
Ron stieg langsam die Treppe hinauf. Oben sah es komplett anders aus. Das mit Licht durchflutete Zimmer war nett eingerichtet. Geschmackvolle Schränke an der Wand und weiche Kissen auf dem Boden.

"Null", hörte er eine männliche Stimme aus dem vorderen Bereich des Zimmers. Er musste sich umdrehen, um den jungen Mann zu sehen, der auf einem der Kissen saß, der Klasse zugewandt. Er war um die zwanzig Jahre alt, hatte kurze braune Haare und ein eckiges Gesicht. Seine groben Züge verbogen sich zu einem Lächeln, als er seine Augen öffnete. Sie waren violett. Ich weiß, dass dies eine sehr ungewöhnliche Augenfarbe ist. Dies war auch Ron zu dem Zeitpunkt bewusst. Vermutlich war eben dieses Wissen der Grund, warum er kurz zusammenzuckte und dann den Mann anstarrte. "Roland, bitte setzen sie sich!", gebot ihm der Mann. Ron setzte sich hin und wollte gerade etwas sagen, als der Mann ihn unterbrach: "Nein, du heißt Roland! Die Sterne wollen das so und der Sterne Wille ist Gesetz!"

Ron verstand kein Wort. Er starrte den Man einfach an. Als er wieder ansetzte, etwas zu sagen, unterbrach ihn der Mann wieder: "Ich bin mir meiner Augenfarbe bewusst danke!" "Ach und um deine zweite Frage zu beantworten: Ich bin Magister Parel Mellontikos. Ich vertrete Professor Trelawney während sie ihre merkuräische Meditation hält. Das kann zwischen drei Wochen und fünf Jahren dauern, kommt ganz auf ihr Können an.", fügte der Mann hinzu.
Ron konnte immer noch nicht aufhören zu starren. Hermine deutete seine verwirrte Miene richtig und sagte: "Magister bedeutet Meister. Und er kann deine Fragen vorhersehen und sie so beantworten."
"Aber Ron hat doch gar keine Frage gestellt", warf nun Harry ein, woraufhin Mag. Mellontikos antwortete: "Durch meine vorzeitige Antwort ändere ich die Zukunft. Die Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt, müsst ihr wissen! Das ist auch der Grund, weshalb alle glauben, dass die gute Sibille eine Betrügerin ist. Sie spezialisierte sich auf präventive Vorhersagen. Alles was sie sieht, formuliert sie so, dass der betroffene in seiner Entscheidung beeinflusst wird. Es gibt nur wenige Fixpunkte in der Zeit. Das System ist so ähnlich wie in der fabelhaften Muggelserie Doctor Who. Kennt die jemand?"

Annabeth erinnerte sich, dass Magnus einmal etwas über Doctor Who erwähnt hatte. Sie sah sich um. Einige Schüler meldeten sich. "Das Finale der 15. Staffel war echt cool! Wie der Dalek den Doctor einfach umbringt, nachdem sie die gesamte Spezies der Dalek gerettet hat..."
"Ihnen ist schon klar, dass es erst 10 Staffel gibt?", fragte eine Schülerin, deren Ich nach einem Jahr Recherche nicht auftreiben konnte. Sie ist so unwichtig in der Weltgeschichte, dass nur der Anfangsbuchstabe ihres Namens überliefert wurde: 'T'.

"Oh, tut mir leid!", entschuldigte sich der Lehrer, "Ich fürchte ich habe sie gerade über eine noch nicht existente Staffel gespoilert, Miss T." "Ich heiße nicht T", erwiderte das Mädchen empört!" "Allerdings wird man sich in der Zukunft nur an den Buchstaben T erinnern, auch wenn der nicht mal in ihrem Namen vorkommt!", antwortete der Magister, "Ich mache es dem Autor, der im Jahr 7003 ein Buch über eben diesen Moment schreibt nur einfacher, zu wissen, wer gemeint ist. Ich verrate jetzt mal seinen Namen nicht, sonst werden die Nachfahren einer Person in diesem Raum versuchen, ihn zu töten." [Dafür bin ich Parel nebenbei sehr dankbar.]

Annabeth und Hermine sahen sich verwirrt an. Diese ganze Zeitgeschichte fanden sie etwas irritierend. Und wenn schon diese beiden etwas verwirrend fanden, was denkt ihr, dachten dann wohl die anderen?

"Ich hoffe sie hatten Spaß, bei ihren außerunterrichlichen Aktivitäten! Ich muss jedoch sagen, dass der Gemeinschaftsraum nicht der richtige Ort und der Unterricht nicht die richtige Zeit ist, Mr. Weasley!", sagte Mellontikos nun wieder an Ron gewandt. Dieser wurde knallrot. "Fahren wir nun mit dem Unterricht fort!", begann Mag. Mellontikos nun seinen Unterricht von neuem, "Da ich den Lehrplan noch nicht erhalten habe, werde ich euch beibringen, Gespräche zu beschleunigen, indem ihr dem Satz des Gegenübers vorherseht, beantwortet und damit aus der Zeit löscht. Wenn ihr diese Technik perfektioniert, könnt ihr ohne einen laut von euch zu geben reden. Dies spart zwar sehr viel Zeit, braucht aber Jahre der Übung. Wir werden mit einigen Lauten beginnen. Am Ende dieser oder der nächsten Stunde solltet ihr dann in der Lage sein, einzelne Laute oder zum Beispiel die Seitenzahl im Buch, die ihr aufschlagen sollt, vorherzusehen."

Der Vergessene KriegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt