Will's Sicht
Gedankenverloren fuhr ich Elizabeth durch ihre verklebten Haare und spühlte das Blut, so gut es ging, raus. Allerdings war ich gezwungen, Hannibals Shampoo für sie zu nehmen, da sie keines dabei hatte, doch das schiehn sie nicht wirklich zu interessieren. Ihr Interesse bestand wohl nur darin, das Blut wegzubekommen und hoffte so wohl auch, dass die Erinnerungen an dieses Schreckliches Erlebnis verblassten. Ich konnte sie so gut verstehen. Und die Arme war doch noch so jung. Doch ich glaube sie ist stark genug, um das durchzustehen.
Ich werde sie dabei mit allen Mitteln unterstützen und für sie da sein.Mittlerweile war alles Blut aus ihren Haaren gewaschen und ich war schon mit dem letzten Mal Durchspühlen fertig, weshalb ich das Wasser ausschaltete. ¨Schon viel besser, oder?¨, fragte ich und strich ihr durch ihr nasses, glänzendes Haar. Elizabeth nickte verträumt, woraufhin ich ein frisches Handtuch holte und ihr die Haare möglichst trocken abzurubbeln. Anschließend legte ich ihr das Handtuch über ihre Schultern und hob sie wieder auf meine Arme. Sofort schlang sie ihre Arme um meinen Nacken und lehnte sich an meine Brust. Für einen Moment beobachtete ich sie, wie sie da in meinen Armen lag. Sie vertraute mir und das tat nicht nur ihr gut sondern auch mir.
Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, trug ich sie zurück in das Zimmer von Hannibal und legte sie vorsichtig auf das Bett. Ich setzte mich neben sie und kaum einen Augenblick später lehnte sie sich wieder an mich und schloss entspannt ihre Augen. Fast hätte ich gedacht, dass sie eingeschlafen wäre, doch schließlich öffnete sie ihre Augen wieder und sah mich mit eben diesen großen, blaunen an. ¨Will?¨ Ich nickte und lächelte. ¨Will, ich habe Durst. Und Hunger.¨,sagte sie leise, fast so als habe sie Angst, dass ich ihr das übel nehmen könnte. Oder aber sie war so müde, dass ihr es in der derzeitigen Situation zu viel war, lauter zu sprechen. Allgemein machte sie noch einen sehr schwachen körperlichen und mentalen Eindruck auf mich. Also legte ich meine Hand an ihre Wange und lächelte sie aufmunternd an. ¨ Ich gehe eben hinunter und hole dir etwas. Kann ich dich eben alleine lassen oder möchtest du mitkommen?¨ ¨Nein, nein. Geh nur. Ich wäre nur lästig, wenn du mich extra den ganzen Weg von oben nach unten und wieder zurück tragen müsstest.¨, sagte sie mit einem verlegendem Lachen. Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf. ¨Du wärst mir nie lästig. Ganz im Gegenteil.¨, mit diesen Worten strich ich ihr wieder kurz über ihre Wange und stand auf um in die Küche zu gehen.
¨Warte.¨ Verwundert drehte ich mich wieder zu ihr um. Sie krackselte über das gesamt Bett zu mir und streckte ihre Hand nach mir aus. Noch immer sah ich sie verwirrt an, ging jedoch auf sie zu, damit sie an mich rankommen konnte. Sie streckte weiter ihre Hand aus. Einen Augenblick später strichen ihre Fingerspitzen über mein braunes, leicht gelocktes Haar, bis sie nach und nach ihre gesamt Hand durch meine Haare wandern ließ und einzelne Strähnen um ihre Finger wickelte. Sie schiehn sehr fasziniert zu sein und brachte mich somit zum Schmunzeln.
¨ Ich dachte du hast Durst.¨, sagte ich nach ettlichen Minuten, in denen sie damit beschäftigt gewesen war, mir durch die Haare zu wuscheln. ¨ Oh ehm ja... Tud mir Leid.¨, flüsterte sie leicht verlegen und zog sie wieder etwas zurück. ¨Das muss dir doch nicht Leid tuen. Ganz im Gegenteil.¨, sagte ich zwinkernd und machte mich auf den Weg nach unten. Dieses Mal wirklich.
In der Küche angekommen sah ich mich um. Nun, ich war zwar schon öfter hier, doch ich wusste, dass Hannibal sehr Stilvoll kochte und wohl nichts da hatte, was man mal eben in der Mikrowelle erhitzen konnte. Dennoch fand ich nach einigem Überlegen etwas, das schnell ging und somit haute ich ein paar Eier in die Pfanne und bratete etwas Bacon dazu. Der Schinken sah zwar nicht wirklich normal aus, doch vielleicht war es nur von sehr hoher Qualität und daher anders behandelt worden, denn ich konnte nicht feststellen, dass es schlecht war. Außerdem hätte es mich doch sehr gewundert, wenn Hannibal abgelaufenes Fleisch aufbewahren würde.
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Silence In The Dark
HorrorPausiert Die junge Elizabeth Hiroyuki ist Patientin bei Hannibal Lecter, doch dieser hat ein dunkles Geheimnis, dass das 16 jährige Mädchen auf garkeinen Fall erfahren darf. Allerdings hat er nicht vor, sie auf den Servierteller zu bringen. Ganz im...