Teil 11

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"Also mich würde es beunruhigen wenn ich wüsste das einer meiner engsten Vertrauten gegen mich intrigiert.", murmelte ich provokant. "Damit komm ich schon klar. Invidia war schon immer eine falsche Schlange, das ist nichts Neues.", antwortete Lucifer ohne eine Miene zu verziehen. "Also beunruhigt es dich kein bisschen das dort draußen eine Dämonin herumrennt welche von einem deiner Sünden als Meisterin angesehen wird."Lucifer lächelte nur leicht. "Deine Sorge um mich ist rührend, Liebes, aber ich bin seit mehreren Jahrtausenden Herrscher der Hölle. Ich weiß, mein Alter sieht man mir gar nicht an, ich seh nach wie vor höllisch gut aus. Aber worauf ich hinaus will, seit Tausend Jahren hat es keiner geschafft mich zu stürzen und glaub mir, die Versuche waren zahlreich. Manche waren sogar echt kreativ. Also am besten widmest du dich wieder deinen Problemen. Wie zum Beispiel ein Referat über einen Epos zu halten, wo du nicht den leisesten Schimmer hast, worum es darin überhaupt geht. "Mit diesen Worten winkte er mir provozierend zu bevor er verschwand und mich allein zurück ließ. Ich fluchte leise und ging alleine die menschenleere Gasse weiter. Als ich schon von weitem das Haus sah, fiel mir sofort auf, das sich was geändert hatte. Ein Auto stand in der Auffahrt. Ich blieb wie erstarrt stehen. Mum, Dad? Sie waren zuhause? Ich beschleunigte meine Schritte und stürmte ins Haus. Ich warf die Schultasche einfach in die Ecke und ging schnurstracks ins Wohnzimmer. Und wirklich, am Tisch saßen meine Eltern, immer noch in Arbeitskleidung und gingen irgendwelche Unterlagen durch. Als ich hereinstürmte, sahen die beiden auf. "Hallo Cara." Meine Mutter lächelte mich an, stand auf und kam auf mich zu um mich zu umarmen. Während der Umarmung blieb ich wie erstarrt stehen. Die Umarmung war schnell vorbei. Auch mein Dad stand auf und kam auf mich zu. "Hallo, Goldschatz.", murmelte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. "Wie geht es dir so in der Schule?" "Ähm, ganz gut.", murmelte ich immer noch überrascht. "Das ist schön. Wie geht es deinen Freunden? Und wie geht es Denise? Sie ist so ein liebes Mädchen." Ich starrte meine Mutter immer noch wie erstarrt an. "Wisst ihr es nicht? Denise ist tot." Meine Mutter sah mich kurz schockiert an, bevor ihre Miene wieder ausdruckslos wurde. "Eine Schande, sie war so ein tolles Mädchen. Was sagst du, Robert?" "Du hast Recht, Ivana. Wir sollten Ihrer Familie unser Beileid aussprechen." "Das ist eine großartige Idee, wir sollten sie sofort anrufen." "Ist das euer Ernst?", platzte es aus mir heraus und ich sah sie fassungslos an. "Was meinst du, Goldschatz?", fragte mein Vater. "Denise ist tot. Und das ist alles was ihr dazu sagt?" fragte ich fassungslos. "Was willst du denn hören? Denkst du es hilft ihr wenn wir unsere Zeit damit verschwenden Trauer zu schieben? Das Leben geht weiter." Ich sah sie sprachlos an. Wie kann man nur so herzlos sein? "Ist das dann auch so wenn ich sterbe? So eine Schande, sie war so ein gutes Mädchen. Wir sollten ihr Blumen auf das Grab legen." Ohne auf eine Reaktion zu warten stürmte ich die Treppe hinauf in mein Zimmer. Dort blieb ich am Fenster stehen und starrte hinaus. Da sah ich Lucifer, der an einem Baum lehnte und zu mir hoch grinste. Ich seufzte. Warum hatte ich nicht, wenn ich eh schon einen Deal mit dem Teufel mache, meinen Eltern nicht gleich so etwas wie Gefühle gegeben? Damit sie wenigstens ansatzweise wie Menschen rüber kamen, und nicht wie Roboter. In dem Moment klopfte es leise an meiner Tür. "Cara? Mach auf." Ich verdrehte die Augen, ging aber trotzdem zur Tür und öffnete diese. Meine Mutter stand draußen. Ich verschrenkte die Arme und sah sie erwartungsvoll an. "Hör zu, wir wollten nicht so kalt erscheinen. Wir hatten keine Ahnung das es dir so zu Herzen geht. Willst du reden?" Nicht mit dir. Aber das konnte ich schlecht sagen. Außerdem hatte ich noch viel zu tun. Ich musste nicht nur herausfinden für wen Invidia arbeitete sondern auch, wer zum Teufel Odyssee war. Daher setzte ich ein, wie ich hoffte, glaubhaftes Lächeln auf. "Schon gut. Ihr habt ja Recht, man kann nichts daran ändern, also wozu Zeit verschwenden." Mum lächelte mich zufrieden an. "Das ist eine äußerst Erwachsene Einstellung von dir. Ich bestelle heute noch etwas zum Essen, hast du irgendeinen Wunsch?" Etwas selbst gekochtes wäre mal eine nette Abwechslung. "Chinesisch wäre super.", antwortete ich. Mum nickte zustimmend bevor sie wieder nach unten ging. Ich schloss die Tür wieder und ließ mich mit einem Seufzer auf das Bett fallen und starrte auf die Decke. Ich schloss für einen Moment die Augen und vergaß alles um mich herum. Lucifer, Amanda, Invidia, meine Eltern, einfach alles, und dachte an den einen Moment, als ich ganz oben auf dem Gebäude gestanden habe und nach unten geschaut habe. Wenn ich damals einfach einen Schritt vor gegangen wäre, hätte ich mir all das erspart. Vielleicht hätten meine Eltern auf meiner Beerdigung geweint. Vielleicht hätte mein Bruder bereut, wie er mich behandelt hatte. Vielleicht wären sogar ein paar Klassenkameraden gekommen, und hätte ihre Gemeinheiten überdacht und sogar bereut. Aber das würde ich niemals herausfinden. Seufzend schlug ich meine Augen wieder auf und setzte mich auf. Was brachte es mir in Selbstmitleid zu ertrinken. Was geschehen ist, ist geschehen und man kann es nicht rückgängig machen. Auch wenn man wollte. Ich stand auf und ging zu meinem Schreibtisch wo mein Laptop stand. Kurz überlegte ich was wichtiger war, Odyssee oder die Dämonin. Schlussendlich entschied ich mich dafür das die Schule warten musste. Man muss schließlich Prioritäten setzen. Ich klappte den Computer auf und begann zu recherchieren. Ich hatte keine Ahnung wie lange ich bereits da saß und verschiedenste Seiten voller Unsinn und Schwachsinn durchgesehen habe, als Mum von unten zum Essen rief. Ich gähnte und schloss die Seite auf der ich gerade war. Irgend ein Block von so einem Idioten der behauptete, er wäre aus der Hölle auferstanden. Wenn das so weiterging, würde ich niemals weiterkommen. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, einfach Lucifer zu fragen, doch ich verwarf die Idee sofort wieder. Lieber verschwendete ich meine restlichen Jahre damit, nach diesem verdammten Dämon zu suchen, ehe ich Lucifer um Hilfe bat. So weit würde es nie kommen.

Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt