Teil 13

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"Wer ist Lilith?", fragte ich. Lucifer ging wütend auf und ab. Plötzlich begann der Baumstamm neben mir zu brennen. Schnell sprang ich auf und brachte mich in Sicherheit. Lucifer schnaubte. "Dieses Miststück! Ausgerechnet sie. Nach allem was ich für sie getan habe. Diese manipulative Schlange! Verdammt, es wundert mich nicht einmal. Sie wollte schon immer mehr als sie verdient.", zeterte er vor sich her. "Wer ist Lilith?", wiederholte ich und stellte mich ihm in den Weg, doch als ich seinen Blick sah ging ich ihm schnell aus dem Weg, ansonsten ging es mir noch so wie dem Baumstamm. Doch Lucifer blieb stehen und atmete kurz ein bevor er sich zu mir drehte. "Lilith war die erste Dämonin die ich erschaffen habe. Sie war eine Art rechte Hand für mich. Hat mir geholfen die Hölle zu kreieren, hat mir dabei geholfen die Folter für die jeweiligen Höllenkreise auszudenken. Als Dank habe ich ihr dann den neunten Höllenkreis unterstellt. Das ist eine Ehre. Aber nein, sie war damit unzufrieden. Wenn es nach ihr geht, würde wahrscheinlich sie auf meinem Thron sitzen. Bis jetzt hatte ich sie noch unter Kontrolle, aber anscheinend hat sie ihren Posten verlassen. Oh wenn ich diese falsche Schlange in die Hände bekomme sorge ich dafür das sie selber in der verdammten Eishölle verrottet." Ich starrte ihn an und versuchte meine Gedanken zu ordnen. "Das heißt, Lilith ist eine Art, Mutter aller Dämonen?" "Schwachsinn. Dämonen haben keine Eltern, sie wurden erschaffen. Von mir. Ich bin ihr Schöpfer! Deswegen sollten sie eigentlich gar nicht auf die Idee kommen mich zu hinterfragen oder heraus zu fordern." "Erwartest du jetzt Mitleid von mir?", fragte ich sarkastisch. "Sarkasmus ist unangebracht, Liebes. Lilith alleine ist schon gefährlich, aber wenn sie Invidia auf ihrer Seite hat, wer weiß wie viele der anderen Todsünden noch für sie arbeiten. Und wenn sie sich auch noch mit einem anderen Höllenkreis Dämon zusammengeschlossen hat, steht dem Chaos nichts mehr im Weg. Und glaub mir, du willst keinen höllischen Machtkampf. Denn sollten sie mich herausfordern, wird mir nichts anderes übrig bleiben als vier alte Freunde zur Hilfe zu holen. Vielleicht hast du schon von ihnen gehört. Sie reiten auf vier Pferden. " Ich starrte ihn fassungslos an. "Redest du gerade alles Ernstes von den vier Reiter der Apocalypse?" "Exakt!" "Ist das nicht etwas übertrieben? Gleich den Weltuntergang herbeizuführen, nur weil du gestürzt werden sollst?" "Du willst es wohl nicht verstehen. Hier geht es nicht nur um mich, hier geht es um die verdammte Weltordnung. Wenn die obersten Dämonen gegen mich intrigieren, werden sie ihre Aufgabe links liegen lassen. Die Hölle wird im Chaos enden, und das wird sich auch auf die Erde auswirken. Dämonen werden anfangen aufeinander los zu gehen, und die Kolleteralschaden werden enorm sein. Das Gefüge von Gut und Böse wird auseinander brechen. Dann werden sich auch die Engel einmischen und ehe wir es uns versehen, wütet ein Krieg zwischen Himmel und Hölle. Gleichzeitig haben wir in der Hölle einen verdammten Bürgerkrieg. Dann wird mir gar nichts anderes mehr übrig bleiben als die Reiter zu holen, denn sie sind die einzigen die das aufhalten können. Es ist Unsinn, das die Reiter den Weltuntergang herbeiführen, sie verhindern den Weltuntergang. Natürlich kann man das nicht ohne Opfer. Tausende werden sterben, aber schlussendlich wird die Menschheit überleben. " "Wie kann Gott das nur zulassen?", flüsterte ich geschockt. Lucifer lachte trocken. "Glaub mir, Gott kümmert sich schon lange nicht mehr um euch. Der hat schon ein neues Projekt, dem er seine Aufmerksamkeit widmet." Ich schüttelte den Kopf. "Du erwartest doch nicht das ich zulasse, dass die Apocalypse über uns herein bricht? Irgendwie muss man Lilith stoppen können, bevor das alles passiert." Lucifer zögerte kurz und sah mich nachdenklich an. "Es gibt vielleicht einen Weg."Ich sah ihn erwartungsvoll an. "Und der wäre?" Lucifer schüttelte den Kopf. "Beinnahe unmöglich umzusetzen." Ich verschrenkte die Arme. "Du wärst überrascht was ein Mensch erreichen kann, wenn es ums Überleben geht." "Sagte das Mädchen, das ihre Seele an den Teufel verkauft hat, anstatt von einem Gebäude zu springen.", murmelte er sarkastisch. "Ich dachte Sarkasmus ist unangebracht." Lucifer seufzte. "Hör mal, es gäbe da ein Ritual. Einen Exorzismus. Die schwärzeste der schwarzen Magie. Und es kann auch nicht jeder durchführen." "Und wer könnte es durchführen?" Lucifer sah mich kurz an bevor ein diabolisches Grinsen auf seinen Lippen erschien. "Wenn ich es mir genau überlege... Du, Liebes."

"Warte mal. Ich versteh das nicht so ganz. Ist das nicht gefährlich für dich?" Amanda saß stirnrunzelnd mir gegenüber im Café. Ich sah zu Lucifer,  der nur mit den Schultern zuckte. "Deine Überlebenschancen stehen bei... 0,005%." Ich starrte ihn noch kurz an, bevor ich mich wieder an Amanda wandte. "Ein gewisses Risiko besteht schon dabei. Aber, meine Seele ist sowieso nicht mehr zu retten, und es gibt schlimmere Wege abzutreten, als die Welt vor der Apocalypse zu retten." "Schlimmere vielleicht. Aber glaub mir, du hast dir definitiv den schmerzhaftesten ausgewählt.", murmelte Lucifer beiläufig. "Danke für die aufmunternden Worte, Lucifer.", flüsterte ich leise und biss in meinen Schokokuchen. Das Ritual, von dem Lucifer geredet hatte, war nicht einfach. Es gab viele Kriterien die erfüllt sein mussten. Gewisse Planetenkonstelationen, und derjenige der das Ritual durchführte, brauchte einen mächtigen Verbündeten auf seiner Seite, und das Blut des Dämons, den man vernichten will. Außerdem muss die Seele schwarz, aber das Gewissen rein sein. Was nur sein konnte, wenn man einen Deal mit dem Teufel hat, doch noch nicht gesündigt hat, was anscheinend auf mich zutraf, laut Lucifer. Außerdem braucht man noch eine letzte "Zutat". Doch bis jetzt wollte mir Lucifer nicht verraten, was es ist. Und auch wenn alle Kriterien erfüllt sind, ist es nicht sicher, dass man das Ritual überlebt. Ich sah aus dem Augenwinkel das mich Lucifer beobachtete. Ich wusste er verheimlicht mir was. Was auch immer diese letzte Zutat ist, sie würde mir nicht gefallen. Aber was konnte ich schon dagegen machen. Mir waren die Hände gebunden. Es war der einzige Weg die Apocalypse zu verhindern. Und ich würde alles tun, was in meiner Macht steht, um das zu gewährleisten. Ich konnte einfach nicht zulassen das wegen irgendwelchen Machtkämpfe in der Hölle die Welt den Preis zahlen muss. Auch wenn es meinen Tot bedeutet.

Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt