Teil 27

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"Du überschätzt dich, Teuerste. Ich bin der Neid persönlich. Die Personifikation einer Todsünde!", zischte Invidia wutentbrannt. Ich kam einen Schritt auf sie zu. "Und doch bist du nur ein Dämon. Und Dämonen kann man vernichten. Exaudi me Domine et Lux, princeps ad alta perveniat, quod petere auxilium tuum." Invidia krümmte sich kurz bevor sie sich wieder aufrichtete und mich giftig anlächelte. "Das würde ich dir abraten. Ohne mich sind deine Chancen das Lilith dich leben lässt ziemlich gering.", wisperte sie. Ich ignorierte sie und murmelte weiter den Exorzismus. Flammen erschienen und züngelten an ihr hoch. Ihre Augen wurden immer dunkler und ihre Haut wurde immer blasser, beinahe gräulich. "Mortale peccatum, est diabolicum in terra personification converts invidiae, vigilantes in manu tua protegens. Pro omnibus innocentes: fricta, et fidelis in solidum omnia verba vestra sunt circumdatio eos in cordibus vestris. Frange quern horror tutela tua Faust." Nun begann ihre Haut rissig zu werden und sie ähnelte mehr einer Mumie als einem Dämon. "Hör auf damit! Du brauchst mich Cara, du brauchst mich!", schrie sie, die Panik in ihrer Stimme war nicht mehr zu überhören. Ich lächelte nur kalt. "Du unterschätzt dich, Teuerste. Da mihi virtutem capere et in nomine tuo in aeternum invidiam in inferno, Ita ut nunquam perpetuo revertitur ut datum ad ingerit sollicitudinem adducere corda vestra in chao et peccatum filios studiosissimus." Sobald ich das letzte Wort ausgesprochen hatte begann der Boden unter uns zu beben. Ich schwankte etwas und versuchte mein Gleichgewicht zu behalten. Dann fiel mein Blick auf Invidia. Ihre Haut war eingefallen, grau und rissig, ihre Augen waren pechschwarz und funkelten mich an. Sie riss ihren Mund auf doch statt Worte kam ein markerschüttender Schrei heraus. Ich presste meine Hände zum Schutz gegen meine Ohren. Während der Schrei anhielt begann sich Invidia vor meinen Augen langsam aufzulösen. Der Schrei verstummte nach und nach und alles was von Invidia über blieb war ein Häufchen Asche am Boden, welches von einem Luftzug nach und nach verweht wurde. Ich seufzte erleichtert auf. Da fiel mein Blick auf Amanda und Dean. Amanda sah mich erleichtert an, doch Dean schien ganz so, als wäre er kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sein Mund stand offen und er blickte starr auf die Stelle wo gerade noch Invidia gestanden ist. "Was zum Teufel war das?", stotterte er völlig aufgelöst. Ich ging zu den beiden und löste die Fesseln. Amanda sprang sofort auf und fiel mir um den Hals. "Danke Cara. Danke, danke, danke!" Ich erwiderte die Umarmung. "Schon ok, ich hab es dir schließlich versprochen." Ich löste mich von ihr und und löste auch Deans Fesseln. Der jedoch blieb sitzen und starrte den immer kleiner werdenden Aschehaufen an. "Das war... Das ist... Verdammt! Kann mir wer erklärt was hier gerade abgegangen ist?" So hysterisch hatte ich ihn noch nie erlebt. Er fuhr sich immer wieder nervös durch die Haare und schüttelte den Kopf. Ich wechselte einen kurzen Blick mit Amanda. Dann legte ich Dean eine Hand auf die Schulter. "Amanda wird dir alles erzählen, aber erst wenn ihr weit weg seid." Amanda sah mich überrascht an. "Was?" Ich nickte nur. "Ihr müsst von hier verschwinden, solange Balthasar abgelenkt und Lilith nicht hier ist.", befahl ich ihnen. "Und was ist mit dir?", fragte Amanda ängstlich. "Ich werde mich an den Plan halten." Amanda runzelte die Stirn. "Welcher Plan?" Ich winkte ab. "Dafür haben wir jetzt keine Zeit, geht endlich!", wiederholte ich, nun eindringlicher. "Nicht ohne dich.", behaarte Amanda. Ich funkelte sie an. "Doch ohne mich!", erwiderte ich mit fester Stimme. "Aber warum?", fragte sie mich zweifelnd. "Weil ich Lucifer nicht im Stich lassen kann.", antwortete ich nach kurzem Zögern. Amanda starrte mich fassungslos an. "Lucifer? Du bleibst hier wegen Lucifer? Ich dachte du hasst ihn." Ihre Stimme war lauter geworden. "Was hat das jetzt damit zu tun, natürlich hasse ich ihn." "Und doch bleibst du hier und setzt dein Leben aufs Spiel? Für ihn?", fragte sie ungläubig. Nun war ich diejenige die schweigend dastand und Amanda fassungslos anstarrte. Ich mach das doch nicht für Lucifer, ich verhinderte die Apocalypse. Oder? Zweifel stiegen in mir auf, doch ich drängte sie zurück. Das konnte ich mir nicht erlauben. Nicht jetzt. "Amanda, geh einfach. Nimm Dean mit und verschwindet von hier, bitte. Ich kann mich nicht darauf konzentrieren Lilith zu vernichten wenn ich mir gleichzeitig um euch Sorgen machen muss.", bat ich sie eindringlich. Amanda starrte mich noch ein paar Sekunden schweigend an bevor sie resigniert seufzte. "Wenn du meinst. Aber bitte Cara, sei vorsichtig. Und stirb nicht." Ich nickte ihr wie ich hoffte beruhigend zu. Sie zögerte noch einen Moment bevor sie Dean schnappte um ihn hinter sich herzuziehen. Ich sah ihnen nach wie sie aus dem Gebäude rannten. Dann drehte ich mich um und sah in die Richtung in die Lucifer Balthasar geschleudert hatte. Ich holte tief Luft und ging auf das große Loch in der Wand zu. Ich spähte hindurch und sah die beiden wie sie sich gegenüber standen. Balthasars weißer Anzug war teilweise verbrannt und gräulich von der Asche, doch ansonsten schien ihm nichts zu fehlen. Er funkelte Lucifer mit unverhohlenen Hass an. "Als Lilith zu mir gekommen ist wollte ich sie zuerst weg schicken. Vor allem als sie mit dem Plan kam dich zu verraten. Doch sie brachte überzeugende Argumente.", murmelte er leise. Lucifer lachte nur abwertend. "Überzeugende Argumente? Welche Argumente konnte sie bringen das du mich verrätst? Ich habe dich erschaffen. Habe dir Macht gegeben. Einen Sinn. Ohne mich wärst du ein Nichts!", zischte Lucifer gehässig. "Das war einmal, doch jetzt nicht mehr. Lilith hat mir alles erzählt, was damals wirklich geschah.", erwiderte Balthasar mit einem kaltem Lächeln. "Na dann weihe mich ein. Was hat dieses verlogene Miststück die erzählt?", fragte Lucifer scheinbar uninteressiert. "Du hattest gar nicht vor eine ganze Armee von Dämonen zu erschaffen, nicht wahr? Du hattest nur vor einen zu erschaffen. Du wolltest Gesellschaft. Du warst allein. Deswegen hast du Lilith erschaffen. Doch sie hatte weitaus größere Visionen wie du. Sie hat dich dazu überredet noch mehr Dämonen zu erschaffen. Mich, die anderen Kreisdämonen und dann all die anderen. Sie wollte die Welt erobern, doch du warst zu feige. Du wolltest lieber deine kleinen Spielchen spielen. Dein Schachspiel gegen Gott. Wer sammelt mehr Seelen, wer bekommt mehr Macht, eine Runde nach der anderen, ein endloses Spiel. Noch heute ist das alles nur ein Spiel für dich. Als Lilith nicht mitspielen wollte, hast du sie in die Eishölle gesteckt. Uns hast du erzählt was für eine große Ehre es wäre einen Höllenkreis zu führen. Du hast mit keinem Wort erwähnt das wir dann dort unten gefangen sind, genauso wie die erbärmlichen Seelen die gesündigt haben. Zwar ohne die Folter aber es war doch eine Art Gefangenschaft. Doch Lilith konnte sich befreien. Sie konnte uns befreien. Ich kam auf die Erde in der Hoffnung es habe sich etwas verändert. Das du endlich dieses lächerliche Spiel beendet hättest. Das du größere Visionen entwickelt hättest. Aber ich wurde enttäuscht. Es ist genauso wie Lilith es gesagt hat. Auch du bist ein Gefangener Lucifer. Der Gefangene deines eigenen Spiels, das du kreiert hast. Und es hat ganz den Anschein als wärst du am Verlieren. "

Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt