Teil 19

2.1K 133 1
                                    

"Wie ist das möglich?", stammelte ich überrascht. "Was? Das dein kleiner Salzkreis Trick bei mir nicht funktioniert? Ich bitte dich, damit fängst du vielleicht diese läppischen kleinen Lakaien Dämonen aber ich bin die rechte Hand von Madame Invidia höchstpersönlich. Mich bekommt man nicht so leicht. Vor allem nicht mit so einem lächerlichen Salzkreis. " Larryster lachte hämisch. Ich schüttelte überrumpelt den Kopf. "Aber bis jetzt... " Ich wurde vom Dämon unterbrochen. "Hat es immer funktioniert? Darling, ich bin nicht wie die anderen. Das klingt jetzt vielleicht eingebildet aber... Ich bin besser als die Meisten.", meinte er überheblich. Als ich mich wieder gefasst hatte holte ich das Weihwasser und den Silberdolch heraus. "Vielleicht hilft das Salz nicht, aber ich bin sicher das du keine Immunität gegen Weihwasser besitzt." Der Dämon schüttelte beiläufig den Kopf. "Nein leider nicht, aber ich arbeite daran." Es irritierte mich das er so ruhig blieb. Er machte nicht einmal Anstalten mich zu töten, wie sonst die meisten Dämonen. Ich ließ den Dolch sinken. Der Dämon registrierte es mit einem frohlockenden Grinsen. "Gute Entscheidung, Darling." Ich funkelte ihn an. "Nenn mich nicht so.", zischte ich angriffslustig. Er zog eine Augenbraue hoch.  "Tut mir Leid. Ich dachte du stehst auf solche Spitznamen. Aber anscheinend ist dieses Privileg nur Einem vorbehalten. Hab ich recht, Liebes.", säuselte er und lächelte heimtückisch während ich die Hände zu Fäusten ballte und tief durchatmete. Ich musste Ruhe bewahren. Lucifer hat mich vor solcher Provokation gewarnt. Ich umfasste den Dolch fester und funkelte den Dämon an. "Nun, ihn kann ich nicht dazu zwingen damit auf zu hören. Bei dir jedoch..." Ich holte aus und schüttete den Inhalt der Flasche über Larryster. Zischend verbrannte das Weihwasser seine Haut, doch er blieb erstaunlich ruhig, zog ein weißes Taschentuch aus seinem Anzug und begann das Wasser abzutupfen. "Au. Das ist nicht sehr nett. Echt nicht.", murmelte er emotionslos. "Das ist nicht möglich.", flüsterte ich wir erstarrt. Der Dämon lachte leise. "Ach Cara, wir haben dich bereits erwartet. Madame Invidia hat uns auf eine Begegnung mit dir vorbereitet. Da wir nicht wussten zu wem von uns du kommen würdest, haben wir alle ein gewisses, nennen wir es Training, durchlaufen..." Er deutet mir den Finger einen Kreis an.
"Das Salz.. " Dann zeigte er auf sich. "Das Weihwasser. Madame Invidia hat uns auf all das vorbereitet, nur damit wir dich zu ihr bringen können." Nun zeigte er auf mich und lächelte diabolisch. Ich hob überrascht die Augenbrauen. "Warte mal, du bringst mich freiwillig zu Invidia?" Der Dämon lachte erneut. "Aber natürlich! Madame erwartet dich schon. Die ganze Folter die du dir ausgedacht hast, ist vollkommen überflüssig." Ich schüttelte irritiert den Kopf. "Aber Lucifer..." "Lügt wie gedruckt. Ununterbrochen. Er wird nicht umsonst Meister der Manipulation und der Lügen genannt. Was hat er denn gesagt, warum du mir alleine gegenüber treten musst? Hat er gesagt, er dürfe sich nicht anmerken lassen, das unsere kleine Rebellion ihm was ausmacht? Schätzchen, der einzige Grund warum er sich zurück hält und dich vorschickt, ist die Tatsache das er nichts gegen uns ausrichten kann. Hat er dir erzählt er sei der Herrscher über alles und jeden? Das er uns mit einem einzigen Finger Schnipsen zurück in die Hölle verfrachten kann? Lügen! Allesamt Lügen! Lucifer mag Herr der Hölle sein, aber er ist nicht Herr über uns. Es ist wahr, er ist weitaus mächtiger als wir, keine Frage. Aber einmal auf der Erde, ist es gar nicht mehr so einfach uns wieder zurück zu schicken. Und die netten kleinen Exorzismen die du so gerne benutzt, kann er nicht aussprechen. Warum glaubst du braucht er dich um seine Feinde zu vernichten? " In meinem Kopf drehte sich alles. Wenn das wahr ist, hat mich Lucifer die ganze Zeit über angelogen. Über was hat er sonst noch gelogen? Die Apocalypse? Meine Rolle bei alldem? War überhaupt irgendwas was er zu mir gesagt hat wahr? Oder war alles gelogen? Aber vielleicht lügt ja auch der Dämon. Lucifer hat gesagt er ist hinterlistig und manipulativ,und man könne ihm nicht trauen. Aber was, wenn das auch eine Lüge war? Unsicher was ich jetzt tun sollte stand ich einfach da und sagte nichts. Der Dämon lachte. "Was ist? Ich hoffe ich habe deine Sicht auf das alles hier nicht vollkommen auf den Kopf gestellt.", murmelte er sarkastisch. Er kam näher, doch ich wich nicht zurück. Immer noch vollkommen perplex stand ich da und beobachtete den Dämon, allzeit bereit ihm den Dolch in die Brust zu stoßen, sollte er eine falsche Bewegung machen. Doch er blieb ein paar Schritte von mir entfernt stehen und legte den Kopf schief. "Ich kenne jemanden der dir all deine Fragen beantworten kann. Der dir die Wahrheit erzählt. Und danach kannst du ja selbst entscheiden wem du mehr Vertrauen schenkst. Dem Teufel, der deine Seele gestohlen und deinen Bruder getötet hat, oder uns.", flüsterte er verführerisch. Er streckte eine Hand aus und seine Augen leuchteten rötlich. "Deine Entscheidung, Cara." Ich starrte seine ausgestreckte Hand an. In meinem Kopf drehte sich alles. Ich konnte mir anhören was Invidia zu sagen hatte, und dann könnte ich sie vernichten. Ich wusste den Exorzismus, ich habe ihn mir oft genug durch gelesen. Doch wer weiß was passierte wenn ich mit dem Dämon mit ging. Es könnte alles schief laufen, er könnte mich hintergehen und anstatt zu Invidia zu bringen, beamt er mich wer weiß wo hin, vielleicht in eine Wüste, wo ich verdurste, oder in einen Ozean, wo ich ertrinke. So unwahrscheinlich wäre das nicht. Alle Dämonen waren schließlich gleich. Man konnte keinem davon trauen. Aber was wenn es meine einzige Chance war, zu Invidia zu gelangen? Das Lucifer lügt war mir klar, und ich hatte schon längere Zeit Zweifel an seinen Aussagen, vielleicht würde Invidia mir wirklich die Wahrheit sagen. Oder sie lügt ebenfalls. Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ich sah zu Ricardo der in einer Ecke kauerte und eindringlich den Kopf schüttelte. Feigling. Ich wandte mich wieder von ihm ab und sah dem Dämon an. "Woher weiß ich das du mich nicht hintergehst?", fragte ich skeptisch. Dieser lächelte nur undurchsichtig. "Gar nicht. Aber dich zu hintergehen wäre kontraproduktiv, wir brauchen dich schließlich. Also, was ist? Letzte Chance." Ich zögerte noch kurz bevor ich zu ihm ging und seine ausgestreckte Hand ergreifen wollte. In diesem Moment wurde der Dämon von mir weg geschleudert. Ich wirbelte herum und sah Lucifer hinter uns stehen. "Du wolltest mich doch nicht hintergehen, oder, Liebes?"

Deal with the DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt