Teil 30

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Ich blinzelte ein paar Mal. "Willst du mich verarschen? Der Tartaros?", rief ich ungläubig. Lucifer lächelte leicht. "Exakt!" "Mein Bruder ist im Tartaros?", wiederholte ich immer noch ungläubig. "Ganz genau!" Ich atmete tief durch und zwang mich zu lächeln. "Hast du mir nicht gesagt der Tartaros existiert nicht?", fragte ich ihn gefährlich leise. Lucifer sah mich kurz schweigend an. "Hab ich das gesagt?", fragte er im Gegenzug unschuldig. "Ja!", rief ich unbeherrscht. Ich musste mich zurückhalten um ihm nicht an die Kehle zu gehen. "Interessant. Wann war das?" Er tat so als würde er ernsthaft überlegen. Ich ballte die Hände zu Fäuste. "Nachdem wir Larryster vernichtet haben. Weißt du noch? Ich fragte dich was der Tartaros sei und du hast geantwortet, ich zitiere: Ein Ammenmärchen, von meiner Wenigkeit in die Welt gesetzt. Klingelt's?" Er schnipste. "Ach ja, da war ja was!" Ich fuhr mir durch die Haare. "Ich glaubs einfach nicht! Wie war das mit keinen Lügen mehr? Ich hätte es wissen müssen." Ich seufzte und drehte mich ein paar Mal unschlüssig um mich selbst bevor ich Lucifer ansah. "Ist ja jetzt auch egal, sich aufzuregen bringt uns nicht weiter.", murmelte ich missgelaunt. "Das ist eine sehr erwachsene Einstellung von dir, ich bin sehr stolz auf dich." Er grinste mich süffisant an. "Treibs nicht zu weit.", zischte ich warnend. Er grinste nur. Ich verdrehte seufzend die Augen. "Also, wie bekommen wir meinen Bruder aus dem Tartaros?" "Du meinst seine Seele?", korrigierte mich Lucifer. "Natürlich mein ich seine Seele.", knurrte ich genervt. "Nun, es gibt einen Schlüssel zum Tartaros." Ich klatschte in die Hände. "Na wunderbar. Dann holen wir diesen Schlüssel, sperren auf und holen ihn raus." Lucifer schüttelte den Kopf. "So einfach ist das nicht." "Das ist es ja nie. Worin liegt das Problem? Hast du den Schlüssel verlegt?", fragte ich zynisch. "Nein, ich hab den Schlüssel hier." Er zog einen kleinen goldenen Schlüssel aus seiner Tasche in dem ein leuchtender Rubin eingearbeitet war. "Und worin liegt jetzt das Problem?" fragte ich ungeduldig. "Nun, würde ich den Tartaros einfach so öffnen würden alle Seelen die dort gefangen sind frei kommen. Das kann ich nicht verantworten, hast du eine Ahnung wie viel Arbeit es wäre die wieder einzufangen.", erklärte er mir. "Ok, ich kann dir nicht mehr folgen. Worauf willst du hinaus?" So langsam gingen meine Nerven zu Ende, und Lucifer schien das auch mitzubekommen. "Es gibt eine Art Hintertür, durch die kann ich eine spezielle Seele heraus holen, und nur die. Aber dafür brauch ich deine Hilfe." Ich runzelte skeptisch die Stirn. "Und was kann ich da machen? Soll ich die blöde Hintertür aufbrechen oder was?" Doch anstatt auf meinen Sarkasmus einzugehen blieb Lucifer ernst. Das ich das noch erlebe. "So was in der Art. Ich brauche das Blut desjenigen der die Seele in den Tartaros gebracht hat. Dein Blut, Liebes." Er lächelte mich an, doch seine Augen funkelten dämonisch. Obwohl, das bedeutete gar nichts, die hatten immer ein gewisses dämonisch Funkeln. "Du brauchst mein Blut?", versicherte ich mich noch einmal misstrauisch. Das konnte doch nicht alles sein. Doch Lucifer nickte zustimmend. "Allerdings. Es dient als eine Art... Kompass, der mich zu der richtigen Seele führt, beziehungsweise die richtige Seele zu mir führt. Und nur die eine, alle anderen bleiben genau dort wo sie hingehören." "Na gut, wie viel Blut brauchst du?", seufzte ich. Lucifer lächelte triumphierend. "Sechs Tropfen." "Wenns sein muss, bitte." Ich streckte ihm die Hand hin. Lucifer lächelte leicht. "Keine Sorge, es wird überhaupt nicht weh tun." Ich verdrehte nur die Augen. "Hör auf zu labern und beeil dich wir haben keine Zeit mehr!", zischte ich ungeduldig. "Ihr Sterblichen seit immer so gestresst. Wobei, kaum verwunderlich, schließlich ist eure Zeit ja auch begrenzt." "Verdammt Lucifer!", fuhr ich ihn genervt an. Dieser grinste nur. "Wenn ich nur jedes Mal eine Seele bekommen würde wenn ich das von dir höre." "Schon vergessen das Lilith jeden Moment hier auftauchen kann?", erinnerte ich ihn. "Schon gut.", gab er nach und zog aus seiner Tasche eine lange Spitze Nadel. Ohne ein weiteres Wort stach er mir in den Finger. Ich zuckte zusammen. Er grinste. "Hats weh getan?", fragte er sarkastisch. Ich verdrehte die Augen und drehte meinen Finger um, sodass das Blut auf den Stein tropfte der im Schlüssel eingearbeitet war. Nach dem sechsten Tropfen zog ich meinen Finger weg und versuchte die Blutung halbwegs mit einem Taschentuch zu stoppen. Als ich wieder aufsah, leuchtete der Stein glühend rot. "Und das wars?", fragte ich immer noch skeptisch. "Allerdings, dein Job ist erledigt, vorerst. Ich bin bald wieder zurück, du solltest dir vorher noch einmal den Exorzismus gut durchlesen. Wenn du auch nur eine Silbe falsch aussprichst könnte es sein das du dich selbst vernichtest, anstatt Lilith." "Und wie wollen wir Lilith...", begann ich doch ich kam nicht weiter denn Lucifer war schon wieder verschwunden. Ich schnaubte und kramte den Zettel aus meiner Tasche hervor während ich wütend vor mich hinmurmelte. "Das ist so typisch für ihn. Wahrscheinlich weiß er noch nicht einmal ob der Exorzismus wirklich wirkt. Wahrscheinlich ist das eh wieder nur eine Lüge. Was anderes kann er ja nicht, außer lügen. Lügen, lügen, lügen. Eine andere Sprache spricht er wohl nicht." "Wahre Worte, meine Teure.", ertönte eine glockenhelle Stimme hinter mir. Ich wirbelte überrascht herum. Hinter mir stand eine wunderschöne Frau mit langem glänzend schwarzen Haar und irritierend leuchtend grünen Augen. Sie hatte ein bodenlanges schwarzes Kleid an und einen silbernen Umhang aus einem fließenden Stoff der kurz vorm Boden endete. Um den Hals hatte sie eine Kette dessen Anhänger eine große silberne Schlange mit leuchtenden Smaragdaugen war. "Lilith!", flüsterte ich. Meine Stimme zitterte leicht. Die Frau lächelte. "Es ist mir eine Ehre endlich deine Bekanntschaft zu machen Cara. Ich habe schon so viel von dir gehört." Sie stolzierte auf mich zu. Ich wich einen Schritt zurück. Sie blieb stehen und legte den Kopf schief. "Du fürchtest mich? Das solltest du nicht. Ich bin hier nicht die Böse, da kann Lucifer sagen was er will. Aber es wundert mich kaum, dass du das annimmst, wie lange schon vergiftet er deinen Verstand mit seinen Lügen." "Lucifer mag vielleicht lügen, aber glaube ja nicht ich würde deinen Worten mehr Vertrauen schenken.", zischte ich angriffslustig. "Ach meine Liebe, ich wäre enttäuscht wenn es anders wäre.", antwortete Lilith ruhig. "Ich habe schon so viel von der großen Dämonenjägerin Cara Delani gehört, ich musste dich einfach kennenlernen." Ich schnaubte ungläubig. "Ach ja, du denkst ich würde dir helfen Lucifer zu stürzen. Aber das kannst du vergessen. Ich werde nicht zulassen das du gewinnst." Sie hob überrascht eine Augenbraue. "Na sieh mal einer an. So loyal gegenüber demjenigen, der dich nur manipuliert und belügt." "Das hat nichts mit Loyalität ihm gegenüber zu tun. Ich kann Lucifer nicht leiden, ich würde mich freuen wenn man ihn stürzt.", verteidigte ich mich. "Warum stellst du dich dann gegen mich, Teuerste? Wir verfolgen das gleiche Ziel.", flüsterte Lilith herausfordernd. "Nein das tun wir nicht. Ich würde gerne sehen wie man Lucifer eins auswischt, aber nicht zu so einem Preis. Ich werde nicht zulassen das ihr die Apocalypse über die Erde bringt." Lilith begann glockenhell zu lachen. "Apocalypse? Oh meine teure Cara, du wurdest sogar schlimmer hinters Licht geführt wie ich annahm." Ich sah sie verwirrt an. "Wovon sprichst du?" Lilith lächelte leicht. "Lucifers Sturz wird schnell und sauber sein, glaub mir. Es wird keine Apocalypse geben."

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