(5) "Hat sich ja allemal gelohnt [...]"

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Pov. Connor
(Ein paar stunden zuvor)

Sie stand da, sah mich an und war doch so weit entfernt.
Ich hörte ein Programm in meinem inneren Ohr immer und immer wieder das gleiche wiederholen, wie in einem Mantra.

Doch irgendetwas war da, was mich an ihr faszinierte.
Angefangen mit ihren Augen.
Dieses Giftgrün, was man auf dem ersten Blick wahrnahm, dem man verfiel und nicht frei kam.

Faszinierend.

Ihre schwarzen Locken, gebändigt in einem Knoten und dann noch ihr gesamte Erscheinung.
So warmherzig und doch so stark.
Sie ist kleiner als ich, was nicht zwingend heißt, dass sie nicht schlagfertig ist.

Am Ende sind da noch ihre Kurven, die ihre Weiblichkeit noch mehr in Geltung setzen und die ich am liebsten angefasst und gespürt hätte.

Doch dann kam mir das Mantra wieder in den Sinn und ich bemerkte nur wie ich vor ihr stand so nah, dass ich es hätte wagen können sie zu berühren.
Doch ich tat es nicht.
Ich spürte ihre Hände auf meiner Brust die mich versuchten wegzudrücken und ich trat einfach nur wortlos zurück.

Dabei blieb mir nicht verborgen, dass ihr Herz zu rasen schien.

Ich fragte mich warum ich nicht bemerkt hatte, dass ich sie wohl bedrängt hatte oder das ich aufgestanden war?!
Was war nur mit mir los?
Ich war kein Abweichler.
Normal war ich aber wohl auch nicht.

Auf der fahrt zum Department und Hank brachte ich keinen Ton herraus, amüsierte mich aber sehr, als sie sich geschockt und erschreckt umdrehte, als wir Hank im Morgenmantel und in Unterhosen vorfanden.

Ein schmunzeln konnte ich nicht verbergen, das Lachen ließ ich aber vorerst, da sie wohl den Anblick von einem Mann in Unterhosen nicht gewöhnt war.
Trug ich Unterhosen?
Wenn ich heute Abend wieder bei Hank auf dem Sofa schlafen würde, würde ich wohl nachsehen.

"Guten Morgen Lieutenant, es tut uns sehr leid, dass wir sie so früh stören, aber wie Sie wissen haben wir ein Fall"
Sagte ich und trat an ihm vorbei in das Haus hinein und ließ erst einmal meinen Blick über Lillith wandern.

Ein süßer Po muss ich zugeben und ich glaubte schon zu starren da Lachte Hank.

Pov. Lillith
(Zurück in der Gegenwart)

Als die Nacht hereinbrach, waren wir gerade fertig geworden und ich hatte Connor des öfteren zurechtweisen müssen da er, im wahrsten Sinne des Wortes, alles anschlabbern wollte.
Als ich zuhause war, ging die Sonne schon langsam auf und ich zog die Vorgänge zu.
Ein anstrengender Arbeitstag ging zuende und ich würde meinen Schlaf bekommen.
Zufrieden und erschöpft fiel ich in mein Bett und rollte mich in die Decke ein.
Nichts ahnend was am nächsten Morgen auf mich warten würde.

Als ich durch meinen Wecker aufschreckt, stand ich auf, stolperte über meine Schuhe und riss die Vorhänge auf, nur um sie schnell wieder zu zu reißen.
Ich schlurfte, nur mit Shirt und Slip bekleidet, ins Bad und von da die Treppe runter in die Küche.
Als ich nur eine verzerte Gestalt vor mir stehen sah, rieb ich mir die Augen und fuhr fürchterlich zusammen.

Es waren die Umrisse von Hank?!
Ich stolperte zurück und fiehl gegen, Connor?!
Was taten die beiden hier?
Was soll das?
Ich verstand es nicht.

Connors finger schlossen sich um meine Arme und hielten mich, bis ich mich gesammelt hatte und realisierte, wie ich vor den Beiden stand.

Meine blöße verdecken wurde ich leicht rot und folgte beiden Blicken, die über mich wanderten.

"Das hatte ich auch schon lange nicht mehr, eine Frau im Slip zu sehen!"
Sagte Hank und grinste breit, als er sich auf einen meiner Stühle fallen ließ.
Connor sah mich an und als er mir in die Augen sah konnte ich mich kaum beherschen und die Röte machte sich auf meinem Gesicht breit.

Peinlich berührt dereht ich mich um und rief noch, sie sollen mir einen Kaffee machen, wenn sie schon einmal hier sind.

Nachdem ich mir schnell etwas übergeworfen hatte, lief ich schnell wieder nach unten um meinen ungebetenen Gästen klar zu machen, dass das was heute morgen passiert war unter uns Kollegen blieb.
Beide nickten, wärend ich mich gegen meine Küchenzeile lehnte und erst mal meinen Kaffee trank.

"So" begann ich und zog die Aufmerksamkeit der Beiden auf mich.
"Was, um alles in der Welt macht ihr hier ?"
Mein ernster Blick streifte über beide, die mich klar und deutlich verstanden hatten, mir aber einer Antwort schuldig blieben.

Ich lief also schweigend zu meinem toaster und machte mir Frühstück.
Wobei Frühstück war es nicht, es war eher Mittagessen.

Ich spührte dabei zwei stechende Blicke auf mir.
Als ich mich aber umdrehte sah ich bloß Hank, der Connor ansah und dieser meinen Körper mit seinen Augen zu scannen schien.

"Ich hoffe für dich, dass du keinen Röntgenblick hast"
Betonte ich lachend, als ich mich zu ihnen an den Tisch gesellte und er drehte sich mit einem Grinsen zu Hank, der ihn seinerseits angrinste.

Ich biss gerade genüsslich von meinem Toast ab, als Hank anfing zu sprechen.
"Natürlich hat er sowas nicht, er wurde für die Polizeiarbeit entwickelt und nicht für..."
Dann war er still, als ich ihm einen vernichtenden Blick zuwarf.

Plötzlich war ein Lachen zu hören und Connor hielt sich noch die Hand vor den Mund, doch er lachte aus voller Kehle und wir stutzten.
Er lachte.
Ausgelassen.
Hank stimmte mit ein und ich kam mir wie im Irrenhaus vor.

Doch ich stopte.
Hank bedachte nicht das Connor ein Android war und lachen aus heiterem Himmel nicht zu seiner Programmierung gehören sollte.
Trotz alle dem lachte er mit ihm.

Eine Stimme in meinem Kopf sagte mir, ich solle nicht so verklemmt sein und mit lachen.
Es war doch das Paradies im gegensatz zum alten Revier.

Ich fing an zu schmunzeln und um so mehr ich meine Gedanken verbannte, umso mehr kam die Freude, die mich vollends einnahm.

Einige Minuten vergingen bis ich meine Frage wiederholte.
Hank blickte mich an und lehte sich in seinem schwarzen Pullover zurück.

"Haben heute frei"
Sagte er und grinste breit.
Mir entglitten meine Gesichtszüge und so schnell wie meine Freude gekommen war, so schnell ging sie auch wieder.

"Ich hätte ausschlafen können ?!"
"Sogesehen ja."
Hank schloss seine Augen nur, um eines gleich darauf zu öffnen.
"Warum hast du es mir Gestern nicht gesagt ?"

Darauf hin lachte er und ich verstand die Welt nicht mehr.

"Hat sich ja allemal gelohnt, nicht wahr Connor?"
Dieser sah nur schweigend zu mir und dann wieder zu Hank.

"Ich hasse dich" sagte ich und Hank beugte sich über den Tisch, was man als Vorbeugung zählen konnte.

Es tut mir so leid, dass am Mittwoch keine Kapietel kamen.
Ich hatte die Tage davor leider keine Zeit das Kapietel fertig zu machen, geschweige denn es heraus zu geben.
Ich hoffe ihr seid nicht all zu sauer.
Dafür ist dieses Kapietel etwas länger.
(1133 Wörter)

Detroit become human: ConnorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt