(17) Was zuvor geschah...

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Pov. Lillith
(Wenige Minuten vor dem Zugriff)

Meine Seite schmerzte höllisch und Tränen liefen mir über die mit Schmutz verklebten Wangen. Es hatte so weh getan, dass ich immernoch aufgeschriehen hätte, wenn ich eine Möglichkeit dazu gehabt hätte. Doch diese bekam ich nicht, denn ich wurde nur weiter durch den Raum geschleift, zu einer Tür die sich quitschend öffnete.

Ein schmerzvoller Laut entwich meiner Kehle, dennoch wurde ich erbarmunglos weiter gezerrt. Gequält versuchte ich meinen schweren, schmerzenden Kopf zu heben, doch scheiterte bei dem Versuch und Schleier zogen sich über mein Blickfeld. Ich war zu schwach und hatte zu allem Überfluss auch noch ein flaues Gefühl im Magen. Ich würde mich doch nicht übergeben? Doch da geschah es schon und ich übergab mich von all der Anstrengung der letzten Tage auf den kalten Boden und ließ mich nur weiter hängen wie ein Mehlsack.

Ich hörte jemanden verächtlich Schnauben, doch ein neues Geräuscht gesellte sich zu meinen körperlichen Beschwerden. Ein leises Rauschen erklang in meinen Ohren und mein Kopf pochte wieder. Meine Haare klebten an meiner Wange und ewas nasses rann seit geraumer Zeit mein Gesicht herab und benetzte meine Lippen. Ich fuhr mit meiner Zunge über diese und ein metallischer Geschmack erfüllte meine Sinne.

Blut?

Blutete ich etwa am Kopf? Na das erklärte so einiges.

Als ich so am Grübeln war, wo ich mir die Verletzung zugezogen hatte, wurde ich ein weiteres mal an einem Tisch oder doch eher einer weiteren, kalten Eisenpritsche fest gemacht. Der Schleier in meinem Blick verschwand, mein Sichfeld wurde wieder frei und ein sehr helles Licht blendete mich. Doch das was ich dannach sah, erfreute mich nicht im geringsten. Vor allem biss ich mir vor Schreck auf die Zunge, denn ein Skalpell zog kreisende Bewegungen über meinem Gesicht und plötzlich standen mir alle Haare zu berge.

Was hatten diese kranken Typen nun schon wieder mit mir vor? War mein Körper nicht schon genug geschunden worden? Hatte ich es denn so sehr verdient? In diesem Moment sehnte ich mir Connor an meine Seite, der mich befreite und wir dann fliehen konnten. Doch nichts davon war Realität geworden. Tränen liefen mir weiter hin über die Wangen und ich luchtzte laut auf.

Eine dunkle Stimme erklang und mich schüttelte es. "Na mein Täubchen, haben wir dir die Flügel gestutzt? Gefällt dir das neue Zeichen denn nicht? Ach was? Wo ist denn dein vorlautes Stimmchen hin? Täubchen du sollst zwitschern!"

Ich versuchte meine Stimme zu erheben, ihn anzuschnautzen, zurechtrücken das ich nicht sein Täubchen war und seit wann ich denn sein Täubchen wäre. Doch ich scheiterte kläglich, denn nicht ein einziger Laut entwich mehr meiner Kehle. "Ach Täubchen, soll ich deiner Stimme ein bisschen auf die Sprünge helfen? Soll ich sie dir entfernen, ja? Soll ich dir deine Stimmbänder entfernen?" Weinerlich und angestrengt schüttelte ich meinen Kopf, doch der Typ begriff wohl nicht. Ich würde hier ausbluten und mein junges Leben lassen.

Bei diesen Gedankengängen schluckte ich laut und wieder einmal schmeckte ich Blut. Stimmt ja, ich hatte mir auf die Zunge gebissen. Der Blauäugige beugte sich über mich, aber dieses mal mit einem hellblauen Mundschutz bekleidet und besah mein Gesicht genaustes. Er hob mein Kinn und hielt es in der Position, diese war äußerst unangenehm, während er mit dem Skalpell einmal über meine dünne Haut fuhr. Doch bevor er ernsthaft zuschneiden konnte, wurde wohl eine Tür aufgerissen und ein weiterer Kerl schrie ihrgendetwas unverständliches.

Das Rauschen hatte mittlerweile einem sehr lauten, hohem Tohn platz gemacht, weswegen ich es auch nicht mitbekommen hatte, als der zweite Mann hereingestürtzt war und der blauäugige Typ sah mich entnervt an. Es schien, als wäre er auf einamal gestresst und genervt. Wenigstens ließ er mein Kinn los, doch es war immernoch nicht vorbei. Er legte eine Hand über mein Gesicht, packte zu, hob es ein Stück an und rammte meinen Kopf mit voller Wucht wieder auf die Platte. Alles tauchte sich wieder in das altekannte schwarz und mein Körper erschlaffte.

Detroit become human: ConnorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt