Kapitel 13

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Jake

Als Claire anfängt zu singen, durchfährt mich ein wohliger Schauer. Sie hat eine wunderschöne sanfte Stimme und sie singt einfach wunderschön.

Bei den Worten:

Her lips, her lips, I could kiss them all day if she'd let me

Her laugh, her laugh, she hates but I think it's so sexy

She's so beautiful and I tell her everyday

Drehe ich mich zu ihr und schaue ihr tief in die Augen, denn mir ist, als würde Bruno Mars mir aus der Seele singen.

Wir ernten einen riesigen Applaus von den anderen und sie wollen sogar eine Zugabe. Ich kann einfach nicht anders, als Claire in meine Arme zu schließen und sie hoch zu heben. Ich lasse sie allerdings schnell wieder runter und räuspere mich, um diese peinliche Aktion zu überspielen. Wir suchen die nächsten aus und setzen uns wieder hin. Ich lächle sie an und sie erwidert das Lächeln schüchtern.

Um 22:00 Uhr kommt Frau Wechler herein und beendet den Abend. "So Leute, es tut mir Leid diesen Spaß hier beenden zu müssen, aber ihr habt morgen früh Unterricht. Deswegen würde ich euch jetzt bitten in eure Zimmer zu gehen." Wir murren alle zwar etwas, aber verschwinden dann wie von der Rektorin gewünscht in unseren Zimmern.

Catherine

Es ging mir verdammt nochmal auf die Nerven, dass diese dumme Tusse mit Jake gesungen hat. Ich meine ich hätte von Maja echt nicht gedacht, dass sie mir so in den Rücken fällt. Ich meine wir sind schließlich schon seit einigen Jahren befreundet und sie nimmt Claire anstatt mich, dabei weiß sie doch wie sehr mich die Trennung von Jake mitgenommen hat. Da 'war ich mir ziemlich sicher, dass sie mir diese Chance mit Jake gönnt und auch ermöglicht. Ich bin so enttäuscht von ihr. Wenn sie wenigstens noch jemand anderen genommen hätte, aber doch nicht Claire. Sie macht sich doch sowieso schon genug an Jake ran.

Und dann fanden alle die beiden auch noch so süß und.... Ach ich hätte heulen können. Ich meine Jake hat wirklich eine umwerfende Stimme und auch Claire singt ganz OK, aber so toll war sie auch nicht. Und dann hat er sie auch noch vor allen umarmt und hochgehoben und sie hat das natürlich genossen. Diese Aktion hat das Fass echt zum Überlaufen gebracht. Ich glaube nicht, dass ich noch eine Chance bei Jake habe, aber ich kann ihm immer noch das Glück mit Claire vermasseln, auch wenn ich wirklich nicht verstehen kann, was er an ihr findet.

Ich habe immer noch die Möglichkeit ihnen alles zu vermasseln, indem ich Claire erzähle, dass Jake die Situation letzte Nacht ausgenutzt hat und sie geküsst hat. Ich denke nämlich, dass sie davon nichts mitbekommen hat. Ich weiß, dass ich ihr damit auch noch einen Gefallen tue, indem ich sie davor bewahre verarscht zu werden. Doch dieses Risiko muss ich in Kauf nehmen, wenn ich Jake sein Glück versauen möchte.

Rache ist süß und in diesem Fall bin ich die Rache...

Claire

Bei Jakes Umarmung hatte ich das Gefühl, ein Deja vu zu erleben, doch ich konnte es mir nicht erklären. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass ich schon einige Male in ihn hinein gerannt war, aber das war ja eher Ausversehen, aber ich hatte das Gefühl ihm schon einmal ungezwungen sehr nah gewesen zu sein. Vielleicht war es der Traum den ich letztens hatte, denn er fühlte sich sehr real an. Es war ein schönes Gefühl in seinen Armen zu liegen, aber ich versuche mich von ihm fern zu halten, denn ich möchte keine weiteren Wutausbrüche von Catherine abbekommen und ich will nicht, dass ich Gefühle für Jake entwickle. Er verhält sich mir gegenüber momentan nicht allzu machohaft, aber ich weiß, dass er einer ist...

Am nächsten Morgen muss ich mich ziemlich beeilen um noch pünktlich zum Frühstück zu kommen. Ich habe gestern eine verdammt lange Zeit gebraucht um einzuschlafen.

Im Unterricht rasen die Lehrer heute durchs Thema und wir bekommen eine Menge Hausaufgabe auf, mit denen ich vermutlich das ganze Wochenende zu tun haben werde. In Geschichte müssen wir einen 1000 Wörter Aufsatz über den ersten Weltkrieg schreiben. Auch in Deutsch sollen wir ein 300 Seiten Buch bis Montag lesen und dann eine Interpretation über das Buch schreiben mit mindestens 1500 Wörtern. Und dann noch ein paar kleinere Aufgaben in den anderen Fächern. Und das alles soll ich in 4 Tagen schaffen. Oh Mann, also die stellen hier wirklich hohe Ansprüche.

Am Nachmittag haben wir heute frei und somit mache ich mich schon einmal daran das Buch zu lesen. Kurz vor dem Abendessen bekomme ich Besuch. Zuerst denke ich es ist Maria und ich drehe mich mit einem Lächeln um. Doch mein Lächeln gefriert, als ich sehe wer es tatsächlich ist.

"Catherine was willst du denn hier?" "Darling, ich muss unbedingt mit dir reden." "Catherine jetzt mal im Ernst. Ich wüsste nicht worüber wir zu reden hätten" "Du müsstest mir eigentlich dankbar sein, für das was ich dir jetzt erzähle."

Ich kann nicht anders als lauthals loszulachen. "Ich soll dir dankbar sein? Wofür soll ich dir denn bitte dankbar sein? Ich komme auch sehr gut ohne dich zurecht." "Jetzt hör mir doch erst einmal zu..."

Die Tür geht auf und Maria platzt in mein Zimmer. "Ähm, störe ich?", sie scheint sichtlich verwundert Catherine und mich in einem Raum vorzufinden und das auch noch ohne uns zu streiten. "Ne, du störst überhaupt nicht. Gehen wir schon mal runter in den Speisesaal?" Wir stehen schon in der Tür, als mir einfällt, dass Catherine ja immer noch in meinem Zimmer steht." Ach ja und du kannst am besten gleich mit uns kommen. "Als ob ich mich mit euch sehen lassen würde", mit diesen Worten stürmt sie an uns vorbei.

"Was wollte die denn hier?" "Du das kann ich dir echt nicht sagen, Maria. Sie wollte mit mir reden und mir irgendetwas sagen, von dem ich froh sein sollte, dass sie es mir sagt. Ach ich weiß auch nicht. Komm wir gehen essen."

Nach dem Essen machen Maria und ich uns noch an das Geschichtsreferat, aber wir kommen nicht sehr weit. Wir haben überhaupt keine Lust mehr und wir beschließen somit aufzuhören. Der Tag war so anstrengend, dass ich sobald ich mein Zimmer betrete aufs Bett plumpse und einpenne.

Der Unbekannte FremdeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt