𝔠𝔬𝔩𝔡 𝔤𝔲𝔫𝔰

105 20 11
                                    

·𝔜𝔬𝔲 𝔞𝔯𝔢 𝔞𝔩𝔴𝔞𝔶𝔰 𝔥𝔞𝔲𝔫𝔱𝔢𝔡 𝔟𝔶 𝔱𝔥𝔢 𝔦𝔡𝔢𝔞 𝔱𝔥𝔞𝔱 𝔶𝔬𝔲 𝔞𝔯𝔢 𝔴𝔞𝔦𝔰𝔱𝔦𝔫𝔤 𝔶𝔬𝔲'𝔯𝔢 𝔩𝔦𝔣𝔢·

Unter meiner Jeansjacke drückte mir das kalte Metall der Waffe in die Seite.
Ich zog die Jacke vorsichtshalber etwas enger um mich, nur um sicher zu gehen, dass keiner der vielen Passanten auch nur Verdacht schöpfte. Aber das taten sie nicht, sie taten es nie. Nicht nach meinem ersten Auftrag, nicht nach meinem zweiten, nicht nach meinem 23 Auftrag und auch nicht jetzt.
Ich erinnerte mich noch genau daran wie viel Angst ich vor meinem ersten Auftrag und danach hatte. Ich dachte,  jeder würde es wissen, als könnten sie meine Schuld riechen oder es mir ansehen. Es dauerte bis ich mir sicher war, dass sie dies nicht konnten.
Nun war ich ziemlich locker. Es würde auch diesmal niemand wissen und für meinen Auftrag heute würde ich nicht einmal ein schlechtes Gewissen haben.
Ich bog in eine Seitengasse, die eng stehenden Häuser ließen keinen Sonnenstrahlen hindurch. Die kalte Luft schlug mir entgegen und es bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper.
Wie ich dieses dunkle, kalte Wetter zu dieser Jahreszeit hasste.
Das knallen einer zuschlagenden Autotür riss mich aus den Gedanken, mit einem Mal waren all meine Sinne gespitzt.
Mit schnellen Schritten kletterte ich die Notleiter des Gebäudes hoch, bis aufs Dach des Hauses.
Hier oben war es windig und die Ziegel waren rutschig, aber ich konnte ihn von hier aus am besten sehen. Er stand an seinem Auto gelehnt, redete mit einem anderen Mann und rauchte eine Zigarre.
Angewidert rümpfte ich die Nase, zog die Waffe unter meiner Jacke hervor und legte mich auf den Bauch, um besser zielen zu können.
Mein Finger war am Abzug, ich zielte auf seinen Kopf und wartete nur noch auf den richtigen Moment.
Er drückte seine Zigarre aus, ich sah wie er lachte aber hörte es nicht, er war zu weit von mir entfernt. Als er sich umdrehte löste ich den Abzug aus, Kniff die Augen zu und drückte mich enger auf das Dach.
In meinen Ohren piepte es, durch das Laute Geräusch des Schusses.
Mein Atem ging schnell, mein Herz klopfte wie nach einem Marathon und Adrenalin schoss durch meine Adern.
Das nächste was ich hörte waren Autoreifen.
Ich hob den Kopf und sah, wie er dort lag. Sein Blut klebte neben ihm auf dem Asphalt, sein weißes Hemd war ebenfalls rot verfärbt. Er war tot und sie ließen ihn einfach hier liegen. Sie haben vermutlich nicht einmal überprüft ob er wirklich Tod war oder einen Krankenwagen brauchte.
Aber kein Wunder, denn mein Opfer war einer der verhasstesten Zuhälter.
Und das hatte er sich alles selbst zu zu schreiben.
Er hat es verdient, sagte ich mir selbst.
Ich sagte es mir jedes Mal nach einem Auftrag. Ich hab nichts falsch gemacht. Doch ich glaubte mir selbst nicht einmal mit voller Überzeugung. Manchmal überkamen mich die Schuldgefühle, doch inzwischen wusste ich wie ich mit ihnen umzugehen hatte. Früher war das nicht so. Früher hatte ich mich in den Rausch gestürzt um zu vergessen.
Meine Hände zitterten noch leicht, als ich die Leiter wieder hinunter kletterte. Die Waffe, die in meine Seite drückte fühlte sich nicht mehr kalt an.
Ich ging wieder auf die Straße, die Passanten um mich herum beachteten mich nicht, genauso wie vor meinem Auftrag, genauso wie immer. Ich hielt meinen Arm heraus und ein Taxi hielt an.

Das letzte Stück bis zu meinem Ziel ging ich zu Fuß. Es war einfach sicherer.
Die Mauern der alten, verlassenen Fabrik bauten sich vor mir auf, genauso wie der Zaun und das Schild, das mir sagte, dass das Betreten streng verboten war, doch ich ignorierte beides.
Mit Leichtigkeit kletterte ich über den Zaun, ging gezielt auf eine der Lagerhallen zu und schob die Tür auf.
In der Lagerhalle war es alles andere als alt und verlassen.
In der einen Ecke standen einige Computer an denen ein paar Männer saßen und arbeiteten und sich dabei unterhielten, in einer anderen schlief einer auf dem Sofa und auf dem größten Teil der Fläche packten die anderen Arbeiter die Pakete aus und füllten den teuren Inhalt in kleine Tütchen. Ich befand mich im Hauptquartier von Bangtan, eine der gefährlichsten Gangs Asiens. Ich schloss die Tür der Lagerhalle hinter mir und begrüßte ein paar mit einem winken, ging dann aber quer durch die Halle zu meinem eigentlichen Ziel.
Ich klopfte an der Tür, doch keiner Antwortete.
"V?" Hörte ich es aufeinmal hinter mir und drehte mich erschrocken um. Seit dem ich diese Aufträge übernommen hatte war ich einfach zu schreckhaft.
Vor mir stand eine junge Frau, vermutlich war sie älter als ich, aber trotzdem war sie über einen Kopf kleiner als ich. Sie war hier im Quartier Sekretärin, kümmerte sich um alles wenn der Leader nicht hier war, was vermutlich gerade auch der Fall war.
"Wo ist RM? Ich muss ihn dringend sprechen und hab keine Zeit zu Warten" In Wirklichkeit hatte ich alle Zeit der Welt, doch ich wollte nicht riskieren, dass meine Bezahlung in Vergessenheit geriet.
"Darum geht's ja", antwortete sie dann. "Er erwartet dich bei sich zu Hause. Suga ist hier um dich abzuholen"
Verdutzt starrte ich sie an, denn es wusste niemand wo RM wohnte, außer die wenigen, denen er tatsächlich sein Leben anvertrauen würde. Ihm war seine Identität mehr wert als alles andere.
"Bist du dir da sicher?", Fragte ich also, woraufhin sie nur nickte und auf das Sofa deutete und ich erkannte, wer dort schlief.
Es war Suga, RM's engster Vertrauter, ein blondhaariger, ständig schlecht gelaunter Mann.
"Hätte er nicht wenigstens Hope schicken können...", Murmelte ich leicht enttäuscht und ging auf ihn zu.
Er hatte die Beine an seinen Körper gezogen, hatte die Hände zwischen den Oberschenkeln und sah überraschenderweise nicht einmal annähernd aus wie Grumpy Cat.
Was sich nun aber vermutlich ändern würde.
"Suga!", Rief ich und rüttelte Grob an seiner Schulter woraufhin er die Augen öffnete, mich genervt ansah und meine Hand weg Schluck.
"Hättest dich auch beeilen können.", Grummelte er, stand auf, steckte die Hände in die Taschen seines Pullovers und ging vor.
Ich musste mir ein Lachen verkneifen, da dieses Verhalten so typisch für ihn war und folgte ihm nach draußen.
Suga stieg in einen großen, schwarzen Geländewagen und ich stieg auf der Beifahrerseite ein.
Während wir fuhren lief laut Musik, vermutlich damit ich nicht einmal auf die Idee kam, ein Gespräch anzufangen. Trotzdessen, dass Yoongi sehr unfreundlich wirkte, wusste ich, dass er eigentlich ein großes Herz hatte. Und er war sehr loyal, jeder wusste das er sein Leben geben würde um RM zu beschützen.
Wir bretterten viel zu schnell über die Landstraße immer weiter hinaus aus der Stadt und dann durch einen dichten Wald. Ich glaube, uns ist seit einer halben Stunde niemand mehr entgegen gekommen.
Der Wald lichtete sich etwas und Yoongi fuhr langsamer. Zwischen den Bäumen hindurch erkannte ich schon die Mauern des Hauses, doch als wir auf den Parkplatz fuhren blieb mir für einen Moment der Atem weg und ich betrachtete staunend die riesige Villa mit der Holzfassade und den großen Fenstern. Das ganze Grundstücke war ziemlich hoch gelegen und man hatte einen wunderschönen Ausblick. Vor dem Haus erstreckte sich ein See, in dem sich einige Koi Karpfen tummelten, sie hatten so bunte Farben das ich sie schon aus dem Auto heraus sehen konnte.

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Hey,
Das ist die erste Fan Fiction von mir die mehrere Teile Bekommen soll und es steckt hier echt viel Arbeit drin.
Jedes Kommentar (selbst wenn es die Verbesserung eines Rechtschreibfehlers ist xD) und jedes Vote macht mich wirklich Glücklich, genauso wenn ihr vielleicht etwas Werbung machen würdet, weil wie ihr vielleicht selber wisst ist es sehr deprimierend sich Mühe zu geben und im Endeffekt liest kaum einer die Geschichten🖤
Ich gebe mir Mühe bald und dann auch regelmäßig zu updaten, versprechen kann ich dazu aber leider nichts. xD

Vielen Dank für's Lesen. :)

𝕭𝖆𝖓𝖌𝖙𝖆𝖓 | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt