·𝕬𝖓𝖉 𝖎𝖓 𝖙𝖍𝖊 𝖊𝖓𝖉, 𝖜𝖊 𝖜𝖊𝖗𝖊 𝖆𝖑𝖑 𝖉𝖗𝖚𝖓𝖐 𝖔𝖓 𝖙𝖍𝖊 𝖎𝖉𝖊𝖆 𝖙𝖍𝖆𝖙 𝖑𝖔𝖛𝖊, 𝖔𝖓𝖑𝖞 𝖑𝖔𝖛𝖊, 𝖈𝖔𝖚𝖑𝖉 𝖍𝖊𝖆𝖑 𝖔𝖚𝖗 𝖇𝖗𝖔𝖐𝖊𝖓𝖓𝖊𝖘𝖘·{Doch er lächelte und in meinem Bauch kribbelte es.
Dann beugte ich mich zu ihm vor, kam seinem Gesicht näher und seine Augen weiteten sich überrascht.}Vorsichtig schob ich ihm seine Mütze wieder richtig hin, damit sie nicht noch vor seine Augen rutschte. Jungkook hatte aber anscheinend etwas ganz anderes erwartet, denn er hatte die Augen geschlossen, die Lippen leicht gespitzt und schien auf etwas zu warten, doch als ich nur seine Mütze zurecht schob, öffnete er die Augen und seine Wangen verfärbeten sich in ein blasses Rot.
"I-ich... Ähm... Danke..", brachte er dann nervös und unter stottern hervor, wobei er meinem Blick auswich und sich schüchtern auf die Unterlippe biss.
Ich konnte einfach nicht anders als breit zu grinsen, er war einfach viel zu süß.
"Also, wollen wir los?", Fragte ich dann, stand auf und griff nach meiner Jacke.
Er nickte erneut, wobei er diesmal seine Mütze fest hielt, was mich schmunzelnd ließ.
Zusammen gingen wir zur Bushaltestelle und fuhren in die Stadtmitte. Auf der gesamten Busfahrt und auch danach war
Jungkook eher Still und schüchtern, weshalb ich hauptsächlich redete. Ich fragte ihn nach seinem Alter, seiner Schule und nach seinem Lieblingsessen, doch seine Familie ließ ich aus, ich wusste von Hosoek was mit seinem Bruder geschehen war und wollte mit diesem Thema die fröhliche Stimmung zwischen uns nicht zerstören und sein süßes Lächeln verschwinden lassen.In dem Café war es gemütlich und warm, wir saßen im hinteren Bereich, etwas versteckt, an einer der beschlagenen Fensterscheiben, die von viele kleine Regentropfen schmückte. Er hatte eine große Tasse Kakao mit Sahne und Marshmallows vor sich und ich einen Cappuccino. An den Tassen wärmten wir unsere kalten Hände auf und genauso schien auch Jungkook aufzutauen.
"Also, was ist mit dir?", Fragte er und seine braunen Bambi-Augen musterten mich neugierig.
"Was sollte mit mir sein?", antwortete ich, worauf er leicht lachend die Augen verdrehte.
"Du weißt schon was ich meine! Ich will auch etwas über dich wissen, du hast mich schließlich auch so viel gefragt."
"Nagut, dann frag.", Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und betrachtete ihn genau, während er überlegte.
"Wie alt bist du?"
"21", antwortete ich knapp.
"Was machst du gerne neben der Arbeit?"
"Malen, ich bin sehr Kunstinteressierte."
"Wer ist dein Lieblingskünstler?"
"Van Gogh"
"Dein liebstes Gemälde von ihm?"
"Sternennacht"
"Wo wurdest du geboren?"
"In Daegu"
"Hast du Geschwister?"
Und mit dieser Frage Schnitt er das Thema an, was erfahrene Leute in meiner Branche nie ansprachen. Das verliebte Grinsen auf meinen Lippen verschwand und zurück blieb ein ernster, fast wütender Gesichtsausdruck, der Jungkook leicht Angst zu machen schien.
"Ich würde nicht Mal mit einem besten Freund darüber reden.", Antwortete ich ihm knapp und presste die Lippen aufeinander, doch Jungkook schien über meine Antwort nicht erfreut.
"Ich hab Vater und Mutter und ich hatte einen Bruder.", Sagte er stattdessen, sein Blick ebenfalls ernst auf mich gerichtet und mit einem Mal wirkte er nicht mehr wie der kleine Junge als den ich ihn eingeschätzt hatte.
"Er starb vor ein paar Wochen und ich kümmere mich jetzt um seine Schulden bei euch. Ich will nur, dass meine Eltern nicht Erfahren, dass er doch nicht so perfekt war wie sie dachten. Würde ich darüber nicht reden, würde ich damit nicht klar kommen und das würde bedeuten, dass ich Schwäche zeigen würde. Wahrscheinlich hätte es mich ansonsten völlig aus der Bahn geworfen, wenn du mich zum Beispiel nach meinem Bruder gefragt hättest." Dann legte er seine warme, weiche Hand sanft auf meine, was ein Kribbeln in mir auslöste.
"Sei nicht schwach, Taehyung."
Ich konnte nicht leugnen, dass ich ziemlich beeindruckt von ihm war und das er mich eben so ziemlich durcheinander gebracht hatte. Er hatte Recht und ich wollte nicht schwach sein, doch auf der anderen Seite war es, als wäre meine Kehle zugeschnürt wenn ich nur an meine Familie dachte.
Langsam nahm ich einen weiteren Schluck von meinem Cappuccino und nickte dann.
"Du hast Recht. Ich sollte darüber reden. Normalerweise redet man über sowas mit engen Freunden und ich kenne dich erst seit heute, aber ja, ich habe Geschwister. Eine kleine Schwester und einen kleinen Bruder. Sie ist die mittlere und er der jüngste.
Sie ist dieses Jahr zwanzig geworden und er... Er wäre neunzehn geworden."
Jungkook hing an meinen Lippen, aber nicht als wäre er ein neugieriges Kleinkind, sonder eher als würde er mich unterstützen wollen. Ausserdem drückte er sanft meine Hand, als ich meinen Bruder erwähnte.
"Früher haben wir in einem kleinen Dorf in der Nähe von Daegu eine Farm gehabt mit Kühen, Pferden, Katzen und zwei Hunden. Mein Vater kümmerte sich um die Farm und meine Mutter versuchte als Künstlerin ihren großen Durchbruch zu erzielen. Wir hatten nie viel Geld, weshalb mein Vater sich auch keine Arbeiter leisten konnte, aber es reichte um glücklich zu sein. Eines Tages, ich bin da etwa acht Jahre alt gewesen, verletzte er sich bei der Arbeit so sehr am Knie, dass er nicht mehr arbeiten konnte und so machten wir Schulden, bis mein Vater die Farm verkaufen musste und wir von dem Geld in eine Wohnung in Daegu gezogen sind. Die Wohnung war nicht besonders groß, weshalb mein Bruder und ich uns ein Zimmer teilen mussten, es störte uns aber nicht sonderlich, denn wir Geschwister standen uns sehr nahe.
Mein Vater suchte in Daegu nach einem neuen Job, doch er fand nichts, was ihn so sehr enttäuschte und in Depressionen fallen ließ, dass er wieder mit dem Trinken anfing. Meist war er schon betrunken, wenn wir nachmittags aus der Schule kamen und wenn er betrunken war, war er ziemlich aggressiv. Nicht einmal zwei Wochen nachdem er damit angefangen hatte, schlug er meine Schwester. Sie hatte nur eine vier in Mathe geschrieben und dies machte ihn so wütend, dass er sie anschrie und einfach... Er holte einfach aus und schlug sie und sie weinte und... Ich glaube ich werde das nie vergessen können. Ab diesem Tag habe ich immer aufgepasst, dass mein Vater mit meinen Geschwistern nicht alleine war, denn er hatte immer öfter wegen den kleinsten Dingen seine Wutausbrüche und wenn er meine Schwester schlagen wollte ging ich dazwischen, wofür er mich verprügelte, aber wenigstens nicht sie. Und immer wieder dachte ich mir, wenn ich erst Mal größer war als er, würde ich zurück schlagen. Meine Mutter verließ uns, als ich fünfzehn wurde. Sie verschwand einfach und ließ uns mit ihm zurück, also lag es nun an mir die Familie zu versorgen. Ich suchte mir einen Job und wurde als Tellerwäscher in einem Restaurant genommen und ich musste meine Geschwister immer öfter bei ihm alleine lassen und immer mehr hatte die Schule darunter zu leiden, aber irgendwer musste ja an das Geld kommen. Ich konnte immer weniger für meinen kleinen Bruder da sein und... Er fing an Drogen zu nehmen um sich die Welt etwas schöner zu gestalten und wie mein Vater wurde er viel zu schnell süchtig. Er starb mit sechzehn Jahren an einer Überdosis Heroin und ich habe nichts dagegen getan, ich habe es nicht einmal gemerkt. Ein Schüler hat ihn auf dem Jungsklo in der Schule entdeckt, er war bewusstlos geworden und an seinem eigenen Erbrochenem erstickt. Doch irgendwie musste das Leben weiter gehen und ich blieb bei meinem Vater und meiner Schwester und hatte in der Zeit schon zwei Jobs um genug Geld zusammen zu bekommen. Als ich dann Nachts von der Arbeit nach Hause kam, hörte ich schon im Treppenhaus Geschrei und das weinen meiner Schwester. Es staute sich so eine Wut in mir auf, so ein Hass auf meinen eigenen Vater, der uns alle irgendwie zerstört hatte in dem er meinen Bruder in die Sucht trieb und meine Schwester, wie sie mir erzählt hatte, in Depressionen... Ich hatte Angst sie auch zu verlieren und aus lauter Wut und Hass hab ich mir eine seiner leeren Wodkaflaschen gepackt und ihn von meiner Schwester weg geschubst und ihm die Flasche auf dem Kopf geschlagen, damit er sich nicht mehr wehren konnte und dann... Dann hab ich ihn mit der zerbrochenen Flasche erstochen. Meine Schwester und ich hatten danach keinen Kontakt mehr, soweit ich weiß hat sie aber einen Job in einem Theater bekommen und ich bin nach dem Vorfall auf RM, du weißt schon, den Leader, getroffen. Er weiß nur, dass ich meinen Vater ermordet hab und die Polizei nie herausfand, dass ich es war und daraufhin gab er mir meinen ersten Auftrag. Die letzten drei Jahre hab ich selbständig als Auftragskiller gearbeitet und nun arbeite ich fest bei Namjoon.", Als ich endete, lief mir eine Träne über die Wange. Sanft strich sie Jungkook weg und schenkte mir ein Lächeln, dass mich ansteckte und mich alles schlechte wie auf Knopfdruck beiseite schieben ließ.__________________
Diesmal ein etwas längeres Kapitel, hoffe es gefällt euch!
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𝕭𝖆𝖓𝖌𝖙𝖆𝖓 | BTS FF
FanfictionDie Nachtluft war eisig kalt. Ich zitterte am ganzen Körper, die kalte Luft brannte in meinen Lungen, doch ich atmete tief ein, einfach nur um zu spüren das ich noch atmete. Ich war lebendig, ich atmete, ich spürte die Kälte auf meiner Haut, genauso...