·𝖍𝖊𝖑𝖑 𝖎𝖘 𝖊𝖒𝖕𝖙𝖞 𝖆𝖓𝖉 𝖆𝖑𝖑 𝖙𝖍𝖊 𝖉𝖊𝖛𝖎𝖑𝖘 𝖆𝖗𝖊 𝖍𝖊𝖗𝖊·
Park Jimin
Es war kalt und es nieselte leicht. Den ganzen Tag schon war es grau und bewölkt, weshalb nicht einmal der Mond heute zu erkennen war.
Ich fror in meiner dünnen, eng anliegenden Jeans und dem leicht durchsichtigen Shirt. Ich trug keine Jacke, eines der anderen Mädchen hatte mir nämlich erklärt dass man ohne meine Figur besser erkennen würde und dies war hier wichtig.
Das rötliche Licht aus den Fenstern und von den beleuchteten Schildern der Kneipen und Clubs flutete die Straße. Dunkle Gestalten liefen an mir vorbei, einige blickten interessiert zu mir, dann erkannte ich sogar ihre Gesichter, was aber nicht viele riskierten.
Es waren alles Männer, vielleicht sogar Familienväter die ihren Frauen erzählt hatten, sie müssten Überstunden machen. Sie alle hielten ihren Blick gesenkt, viele trugen ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen und wenige sprachen, das lag daran, dass es erst um kurz nach Acht war und die wenigsten schon betrunken waren. Später würden sie ausgelassener sein. Ich mochte es lieber um diese Zeit, hier war noch keiner der mich einfach so im Vorbeigehen begrapschte oder absolut respektlos mit mir umging. Denn das waren nur die, die eh schon am Boden waren. Kaum einer von denen, die noch etwas zu verlieren hatte, wollten hier erkannt werden, denn hier zeigten sie, dass die Mauer hinter der hübschen Fassade bröckelte. Hier gaben sie die Sünden zu, die sie begangen hatten und ihre dunkelsten Gedanken.
Und ich war eine der Personen, die diese Gedanken und Sünden erfuhr und man zahlte mir Geld dafür, dass ich sie behielt. Schon nach kürzester Zeit hier auf der Straße hatte ich verstanden, dass ich das Geld nicht nur dafür bekam, dass ich jemandem Befriedigung verschaffte. Ich hatte das Wissen dazu, um mehrere Leben aufeinmal zu zerstören und das war wahrscheinlich das kleine bisschen Macht, was mir bis hierhin geblieben war, denn hier hatte ich das Recht darauf verloren, nicht einmal mehr über meinen eigenen Körper konnte ich bestimmen, denn mein letzter Ausweg war nun, ihn zu verkaufen.
Mit leicht zitternden Händen steckte ich mir eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie an, in der Hoffnung mich diesen Abend wenigstens etwas zu entspannen, denn das viel mir schwer. Ich war noch nicht lange hier, es war mein fünfter Abend aber ich verstand schon genau, wie das alles hier ablief. Doch trotzdem spannte ich mich jedes Mal an, wenn ein Mann auf mich zu kam und versuchte mir ein Angebot zu machen. Und trotzdem sträubte sich mein ganzer Körper gegen jegliche Berührungen und am liebsten würde ich die Hände wegschlagen, schreien und weinen doch stattdessen stand ich hier und ließ das alles über mich ergehen, nur damit ich das Geld für meine Wohnung zusammen bekam.
Es war schon kurz vor halb eins, ich hatte schon drei Aufträge gehabt und auch schon fast dreihundert Euro zusammen. Ich hatte schon ein bisschen was getrunken, anders hätte ich das nicht überstanden und meine Schachtel Zigaretten war nun auch schon beinahe leer. Ich lehnte mich gegen die Wand, ich war schon ziemlich erschöpft, aber musste unbedingt weiter machen, als ein Mann auf mich zu kam und vor mir stehen blieb. Er hatte schwarzes Haar, trug eine Lederjacke und schien ziemlich betrunken, nicht weil er so ausgelassen war wie andere, eher weil er nur ungeschickt einen Fuß vor den anderen gesetzt hatte und ein wenig ins Taumeln geraten war. Er war jünger als die meisten Männer die ich davor hatte, ich würde ihn auf Mitte zwanzig schätzen, und er wirkte irgendwie gefährlicher als andere. Alleine schon sein Blick, mit dem er mich von oben bis unten musterte, war so kühl, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte.
Er sah auf mich herab, als wäre ich ein Gegenstand, etwas ohne Wert.
Und ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wie ich auf ihn reagieren sollte.
"Du bist noch nicht lange hier", sagte er dann mit rauer, tiefer Stimme, die mir die Haare zu Berge stehen ließ. Er fragte nicht einmal, wie andere es getan hätten, er merkte es mir sofort an.
Etwas unsicher nickte ich, am liebsten würde ich einfach wegrennen und seinem Blick entkommen, doch das konnte ich nicht, das würde sich vielleicht herumsprechen.
Also sah ich ihm wieder in die dunkelbraunen, fast schwarzen Augen.
Er seufzte, als wäre er enttäuscht, was mich ziemlich verunsicherte und er zog sein Portmonee heraus.
Ich war mir fast schon sicher, dass er mir jetzt ein unglaublich schlechtes Angebot machen würde, weshalb ich die Arme vor der Brust verschränkte.
"Wenn du mich nicht hübsch genug findest kannst du gerne weiter gehen. Es gibt auch noch andere Typen hier und ich blas dir sicher keinen für nen Zehner", ich klang etwas beleidigter als gewollt, was ich merkte, als er leise und rau über mich lachte.
"Keine Sorge, du bist wirklich hübsch. Fast schon schade dass du wie diese anderen billigen Schlampen hier herum stehst." Und mit diesen Worten drückte er mir einen fünfhunderter in die Hand, "Ich will dich die ganze Nacht"
Ungläubig starrte ich auf den Schein, so viel hatte ich noch nie in der Hand gehalten. Und bei so viel Geld konnte ich mir die nächsten paar Tage sogar frei nehmen. Ich nickte, steckte mir das Geld in die Hosentasche und sah ihn Erwartungsvoll an, weshalb er sich ein kleines Grinsen nicht unterdrücken konnte.
Er legte den Arm um meine Hüfte, zog mich an sich und ging los. Nebenbei telefonierte er, so wie ich es mitbekam rief er uns ein Taxi.
Wir fuhren fast eine halbe Stunde, weit aus der Stadt hinaus und seine Hand lag die ganze Zeit auf meinem Oberschenkel. Und langsam stieg die Angst in mir.
Wir fuhren durch ein Waldstück, bis hin zu einer abgelegenen Villa. Sein Blick lag immer wieder auf mir, er musterte meinen Körper als wäre er etwas wunderschönes, aber nicht so wie man einen Mensch betrachtete. Er betrachtete mich wie ein Ding und er wusste ganz genau, dass ich nun ihm gehörte, für eine ganze Nacht, und mich auch nicht sträuben würde, denn ich wollte das Geld.
Mir blieb nichts anderes als zu hoffen, dass ich irgendwie ein bisschen Macht erlangen würde, indem er mir eines seiner Geheimnisse verriet, doch ich bezweifelte dies sehr.
Er wirkte verschlossen, als hätte er vor nichts Angst oder als wäre ihm alles egal. Und wenn er doch ein Geheimnis hätte, wäre er nicht der Typ Mensch der es anderen erzählen musste, wie meine Kunden sonst.Er öffnete mir sogar die Autotür, woraufhin ich ein mattes Lächeln aufsetze. Zusammen gingen wir durch die Tür, wobei ich immer wieder daran denken musste, ob ich morgen wohl wieder hier hinaus gehen würde, oder ob er sich als kranker Serienmörder entpuppte.
"Mein Zimmer ist im obersten Stockwerk", sagte er dann leise und seine Stimme kling sanfter als vorher, als würde er aufpassen niemanden zu wecken. Vielleicht ist er auch ein Vater und musste darauf achten, seine Frau oder seine Kinder nicht zu wecken.
Leise stiegen wir die Treppe hinauf, das Haus war riesig und luxuriös, sich wenn ich nicht allzu viel erkennen konnte, da er das Licht ausgeschalten hatte. Er legte die Hand an meinen Po, ging mit mir die Treppen hoch bis nach ganz oben und öffnete seine Zimmertür.
In der einen Ecke stand ein Riesiges Bett, auf der anderen Seite eine Ledercouch. Auf dem Couchtisch stand ein Aschenbecher und zwei angebrochene Flaschen standen auf dem Tisch, genauso wie ein Glas in dem sich noch ein Schluck einer goldbraunen Flüssigkeit befand.
"Tut mir leid, ich hab nicht aufgeräumt", sagte er dann und kratzte sich leicht Verlegen am Hinterkopf, ging hinüber zum Balkon und öffnete die Tür um etwas frische Luft herein zu lassen.
Langsam ging ich in das Zimmer, wobei mir auch das Klavier auffiel, das einen großen Teil des Raumes für sich beanspruchte. Langsam ließ ich meine Finger über die Tasten gleiten, wobei die Töne des Klaviers die Stille im Raum füllten. Dann drehte ich mich um zu ihm. Er stand in der Mitte des Raumes und schien nicht genau zu wissen, was er als nächstes tun sollte und für einen kurzen Moment fühlte ich mich überlegen und ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Ich ging auf ihn zu, drückte gegen seine Brust, weshalb er einen Schritt zurück stolperte und gegen das Bett stieß.__________________________
Ich wäre euch unendlich dankbar für ein paar Kommentare, eure Meinung interessiert mich immer sehr 💕
DU LIEST GERADE
𝕭𝖆𝖓𝖌𝖙𝖆𝖓 | BTS FF
FanfictionDie Nachtluft war eisig kalt. Ich zitterte am ganzen Körper, die kalte Luft brannte in meinen Lungen, doch ich atmete tief ein, einfach nur um zu spüren das ich noch atmete. Ich war lebendig, ich atmete, ich spürte die Kälte auf meiner Haut, genauso...