𝕱𝖎𝖓𝖉 𝖜𝖍𝖆𝖙 𝖞𝖔𝖚'𝖉 𝖉𝖎𝖊 𝖋𝖔𝖗
Min Yoongi
Der Alkohol brannte, als er meine trockene Kehle herunter lief und anfing meine Sinne zu betäuben.
Mir wurde warm, unsicherer als zuvor setzte ich einen Fuß vor den anderen. Ich hatte meine Kapuze tief ins Gesicht gezogen, trug einen schwarzen Mundschutz und suchte mit meinem Blick unauffällig die Kopfstein gepflasterte Straße ab. Es war kalt und nass und Ausserdem wollte ich auf keinen Fall auf andere Menschen treffen. Ich hätte Zuhause bleiben können und meine Gefühle in dem Alkohol ertränken können, während ich gemütlich auf meinem Bett säße, aber irgendetwas hatte mich hier her gezogen, beziehungsweise nicht irgendetwas sondern irgendjemand. Was sollte ich mich denn selbst belügen? Ich wusste es doch, ich wollte Jimin wieder sehen. Nach dem er gegangen war hatte ich mir irgendwie Sorgen gemacht um ihn, sein Job war gefährlich, also konnte selbst ich mich dafür irgendwie rechtfertigen. Ich wollte nur sicher gehen, dass er mit einem Dach über dem Kopf schlafen konnte und etwas zu essen bekam, das er nicht fror und niemand ihn bedrohte. Mit meinen Augen suchte ich weiter die vom Rotlicht geflutet Straße ab. Ab und zu stand eine leicht bekleidete Frau am Rand der Straße, was für dieses Viertel normal war, doch dies interessierte mich heute nicht mehr so wie es mich vorher interessieren hatte. In meinem Kopf wiederholte sich nur immer und immer wieder sein Name und jedesmal wenn ich die Augen schloss, sah ich sein Gesicht vor mir. Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er wahrscheinlich gerade einem anderen Mann seinen Körper verkaufte. Dieser Gedanke machte mich verrückt, ich wollte ihn vertreiben aber er kam immer und immer wieder zu mir zurück.
Ich legte einen Schritt zu, bekam langsam Angst, dass er nicht hier war, ihm vielleicht etwas passiert war, als ich endlich seine schmale Gestalt am Straßenrand erblickte. Er zitterte schon wieder, auch wenn er diesmal wenigstens einen großen, roten Wollpullover trug in dem er nur noch kleiner wirkte. Er versuchte seine Hände aufzuwärmen, in dem er sie aneinander rieb und in seinen Pullover Ärmeln versteckte.
"Jimin", kam es mir dann erleichtert über die Lippen und er sah mich erstaunt an. Er erkannte mich sofort, obwohl ich mich so vermummt hatte und ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit.
"Hast du etwa noch nicht genug von mir?", sagte er in einem verführerischen Ton, kam näher und legte seine Hände an meine Brust. Ich seufzte leise, nickte dann aber. Ich konnte ihm sein Verhalten nicht verübeln, er musste schließlich Geld verdienen.
"wir gehen zu mir nach Hause.", Sagte ich dann, meine Stimme war rau vom ganzen schweigen. Sanft nahm ich eine seiner kleinen Hände, sie waren eiskalt. Ohne ein weiteres Wort zog ich meine Jacke aus, legte sie ihm um die Schultern und machte den Reißverschluss zu, damit ihm warm wurde, dann nahm ich wieder seine Hand und zog ihn hinter mir her. Er wehrte sich nicht dagegen, er trottete mir brav hinterher und ich merkte, dass er nicht mehr so stark zitterte wie vorhin.
Wir stiegen beide in das Taxi, dass ich heran gewunken hatte, ich lehnte mich gegen die Tür und sah ihn genau an. Er bemerkte meine Blicke nicht, sah aus dem Fenster und ich fand, er sah ziemlich müde aus. Unter seinen braunen Augen, in denen sich die Lichter der Stadt und der vorbei fahrenden Autos spiegelten, befanden sich dunkle Schatten. Seine vollen Lippen waren leicht lila durch die Kälte draußen, in der er so lange gestanden hatte und an einer Stelle war seine Unterlippe leicht blutig, anscheinend hatte er auch ein paar ruppigere Kunden. Seine Haut war blass und seine Wangen waren eingefallen, was vielleicht daran lag dass er sehr mager war. Jimin sah nicht perfekt aus. Nicht perfekt wie ein Model aus einem Magazin. Doch ich fand ihn irgendwie perfekt. Er war wie ein Kunstwerk. Seine ganzen Markel spiegelten so viel wieder, Schmerz und Leid und andere Emotionen, der Körper eines Models tat dies nicht, denn ein Model hatte keine Markel.
Jimin gähnte, wobei er sich seine kleine Hand vor den Mund hielt, er schien ziemlich erschöpft und trotzdem war er mit mir mitgegangen. Er schien das Geld wirklich dringend zu brauchen. Ich seufzte leise und blickte auf seine freie Hand, die auf dem Sitz zwischen uns ruhte. Sie war so klein, sie sah so niedlich und meiner Meinung nach auch einsam aus, dass ich sie ohne nachzudenken in die meine nahm und sie festhielt. Seine Hand verschwand vollkommen in meiner und überrascht sah er auf unsere Hände und dann zu mir, doch ich wich seinen Blick aus und sah aus dem Fenster. Ich spürte, wie er meine Hand leicht drückte und ich glaubte, er war mir irgendwie dankbar, weil unsere Berührungen so Unschuldig und sanft waren, so wurde er vermutlich nicht oft berührt.
Das Taxi hielt auf dem Hof vor dem Haus, während ich bezahlte, stieg Jimin schon aus und zog meine ihm etwas zu großes Jacke enger um sich.
Ich bezahlte, gab vermutlich etwas zu großzügig Trinkgeld, was nicht üblich für mich war, aber ich wollte Jimin nicht warten lassen und hatte somit nicht die Zeit, das Geld genau abzuzählen.
Ich stieg aus, nahm seine Hand und ging mit ihm zur Haustür. Die Hunde bellten und sprangen vor der Tür umher, doch ich beachtete sie nicht weiter. Ich ging vor Jimin herein zog meine Schuhe aus und drehte mich dann zu ihm. Vor Überraschung weiteren sich meine Augen, doch dann breitete sich ein, für mich ungewöhnliches, ehrliches Lächeln auf meinen Lippen aus. Ich war mir sicher, dass ich seit mindestens zwei Jahren nicht mehr so gelächelt hatte wie in diesem Moment, aber dieser Anblick ließ mein Herz einfach wärmer werden und ich hatte selbst nicht mehr daran geglaubt, dass der Stein in meiner Brust noch dazu in der Lage war so zu empfinden.
Jimin saß dort auf dem gefliesten, kalten Boden, zwischen meinen zwei Rotweilern, vor denen sonst jeder großen Respekt hatte, und streichelte und kraulte sie, als wären sie zwei kleine Schoßhündchen. Der größere der beiden legte sich dann auf seinen Schoß, während der andere sich auf den Rücken drehte und sich Genießerisch den Bauch kraulen ließ.________________________________________
Ich würde mich wirklich sehr darüber freuen wenn ihr mir Mal etwas Feedback gebt, diese Geschichte ist mir persönlich sehr wichtig und ich möchte sie gerne besser schreiben, wobei mir eure Kommentare sehr wichtig wären!
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𝕭𝖆𝖓𝖌𝖙𝖆𝖓 | BTS FF
FanfictionDie Nachtluft war eisig kalt. Ich zitterte am ganzen Körper, die kalte Luft brannte in meinen Lungen, doch ich atmete tief ein, einfach nur um zu spüren das ich noch atmete. Ich war lebendig, ich atmete, ich spürte die Kälte auf meiner Haut, genauso...