_65_ Abschied

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Fey POV

Obwohl es sich anfühlte, als ob auf einer Weise die Zeit stehen geblieben wäre, war es das krasse Gegenteil.
Die Monate verflogen regelrecht.
Der Umzug in unser neues Haus war bereits im Februar und ich musste sagen, dass leben in einer 7er WG war teilweise echt anstrengend, aber geil.
Wir wuchsen dadurch noch enger zusammen, auch wenn wir kaum Zeit hatten. Yoshihiro und Souta taten mir am meisten leid, denn kaum kamen sie aus der Uni, blieb gerade noch Zeit um etwas zu essen und dann verschwanden sie in ihren Zimmern um zu lernen. Daher übernahm mehr oder weniger ich den Haushalt. Der Rest half mir wo es nur ging, aber auch sie mussten lernen. Mein Alltag bestand daraus, zur Schule zu gehen, danach arbeiten und abends zu kochen. Wenn ich frei hatte, machte ich Haushalt, lernte und schrieb Bewerbungen für die Uni, was aber bis her ohne Erfolg blieb und ich mir bewusst war, wenn ich es nicht bald schaffen würde einen Studienplatz zu bekommen müsste ich in ein paar Monaten wieder nach Deutschland, was aber überhaupt nicht mein Ziel war. Ich fühlte mich hier wohl, ich hatte hier mein neues Zuhause gefunden und das wollte ich beim besten Willen nicht aufgeben.

Mittlerweile war es Ende Mai und ich hatte JaeJae stellenweise einmal im Monat gesehen, was mein Herz noch schwerer machte. Das einzige was meine Trauer gut ausblendete war mein gut strukturierter Alltag.
Ich war mir durchaus bewusst, dass ich JaeJae bis zum Tag X wahrscheinlich nur noch einmal sehen würde und das dieses Wochenende. Er konnte mir immer noch nicht sagen, wie lange er und die Jungs weg sein würden und ob wir das überstehen würden, doch ich war guter Hoffnung, wenn wir das hier schon überstanden hatten würden wir auch den Rest überstehen und wenn er zurück kommt, könnten wir heiraten und ich dürfte in Korea bleiben. Das war zumindestens meine Wunschvorstellung.

Christiane, Harald und Luka waren tatsächlich im März noch einmal da, was mich riesig freute. Wir luden die drei bei zu uns ins Haus ein, damit sie keine Hotel Kosten hatten und es tat so gut mal wieder neben einem Menschen zu schlafen. Auch wenn ich nicht mehr einsam war, Freunde und eine Familie hatte, war ich es im Moment auf eine andere Art und weise und das einzige was mit zurzeit Trost gab war die Musik bzw. Kpop. Die letzten Monate hatte ich es mehr oder weniger vernachlässigt und stellte fest wie viel ich nach zu holen hatte. Ich hatte wirklich sämtliche Songs die neu erschienen waren verpasst, doch es gab einen Unterschied langsam verstand ich die Lieder bzw. Was heißt langsam zu 80% mein koreanisch hat sich so krass verbessert, dass wir auch in der WG kaum noch Englisch sprachen höchstens noch um vielleicht das ein oder andere Wort zu erklären. Kaito quälte mich die ganze Zeit, dass ich endlich mit japanisch anfangen sollte, doch ich war der Meinung, dass ich erst einmal das eine zu 90% können sollte um dann mit voller Konzentration auf das neue zu gehen zu können.

Christiane und Harald waren sehr stolz auf mich, was ich schon alles erreicht hatte und sie betonten immer wieder, dass wenn es nicht klappt mit dem Studienplatz ich dann nach Deutschland zurück könnte.
Ich war zwar froh, dass ich diese Option hatte, aber naja es war ja nicht mein Ziel.

Im Moment war ich im Café arbeiten, Kazuha hatte es wirklich geschafft mich in kürzester Zeit im Laden einzulernen und am liebsten würde sie mich hier behalten als Vollzeit Kraft und genau in diesem Augenblick kam mir ein Blitzgedanke.

"Kazuha?" Sagte ich leise, da sie gerade neben mir stand und eine Bestellung fertig machte, da wir immer noch keinen Ersatz für Nick hatten musste sie oft mit anpacken, was ihr, aber riesige Freude bereitete.
"Ja?"
"Mir ist gerade ein Gedanken gekommen."
"Und der wäre?" Lachte sie.
"Wie wäre es, falls ich keinen Studienplatz bekomme, du mich bei dir als Vollzeitkraft arbeiten lässt? Weil dann könnte ich Korea bleiben."

Sie senkte ihren Blick und fing an zu grinsen.
"Was meinst du warum ich dir die Stelle angeboten habe?"
"Huh?"
"Ja, ich weiß doch wie sehr es du hier liebst und das ist die einzige Möglichkeit wie du bleiben könntest, falls es nicht klappt mit dem Studieren."
"Du weißt, dass ich dir später schreiend um den Hals Falle?" Grinste ich.
"Haha, ja später darfst du." Sie zwinkerte mir zu und trug das Tablett fort zu den Kunden."

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